von Marcel Kleffmann,

Activision Blizzard: Bobby Kotick (CEO) nennt Maßnahmen zur Verbesserung der Unternehmenskultur und der Arbeitsbedingungen

Activision Blizzard (Unternehmen) von
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Bobby Kotick, der Chef von Activision Blizzard, hat sich in einem offenen Brief an die Mitarbeiter des Unternehmens sowie die interessierte Öffentlichkeit gewandt und mehrere Veränderungen angekündigt, um die Unternehmenskultur und die Arbeitsbedingungen zu verbessern - als Reaktion auf die Klagen und die zahlreichen Berichte über Belästigung, Schikanen, Hürden und Fehlverhalten am Arbeitsplatz in den letzten Wochen und Monaten (wir berichteten).

Er bedankte sich für das Engagement und den Mut zur Offenheit bei den Mitarbeitern und erläuterte fünf Maßnahmen, die in Angriff genommen werden sollen, um Activision Blizzard zu verändern. Hierzu gehören eine Null-Toleranz-Politik bei Belästigung oder Fehlverhalten am Arbeitsplatz (inkl. Strafen und Disziplinarmaßnahmen bei Missachtung der "strengsten" Vorgaben) und es sollen mehr Frauen und nicht-binäre Personen eingestellt werden. Das Ziel sei es, dass 50 Prozent der Belegschaft aus Frauen und nicht-binären Personen bestehen soll. 250 Mio. Dollar sollen in diesem Kontext investiert werden, um "talentierte Personen" anziehen zu können. Des Weiteren will Activision Blizzard auf ein obligatorisches Schiedsverfahren für Klagen wegen sexueller Belästigung und Diskriminierung verzichten. Auch das Thema Lohngerechtigkeit soll stärker in den Vordergrund rücken (jährliche Transparenzberichte). Zugleich werden regelmäßige Fortschrittsberichte über die Maßnahmen versprochen.

Als Zeichen nach außen hat Bobby Kotick den Aufsichtsrat gebeten, sein Gehalt auf das Minimum (62.500 Dollar) zu reduzieren. Auch auf Boni und Aktienoptionen verzichetet er komplett. Sein Gehalt soll erst dann wieder steigen, wenn "die geschlechtsspezifischen Umgestaltungsziele" und die "anderen Verpflichtungen" erreicht wurden.
Quelle: Activision Blizzard

Kommentare

DeusHelios schrieb am
Alanthir hat geschrieben: ?30.10.2021 16:50
Fargard hat geschrieben: ?30.10.2021 16:05 Was machen die ganzen Quotenfans nur wenn es mal 'ne Branche geben sollte, in der Frauen einfach aus Interesse oder so gar nicht so gern arbeiten wollen? Dann wird's aber chaotisch!
Das sind normalerweise die Branchen, in denen dann auch keine Quote gefordert wird. Sowas wie Müllleute, Klärwerkarbeiter und allgemein alles, was maximal Mediangehalt verdient.
Oder eben die MINT- Berufe, dort sind auch deutlich weniger Frauen vertreten.
Von daher wird es für eine Spieleschmiede wie Activision Blizzard nicht leicht, die Quote wie angekündigt hochzutreiben.
VaniKa schrieb am
Ryan2k6(Danke für 20 Jahre 4p) hat geschrieben: ?30.10.2021 17:09Für ihn dürfte das ein ähnlciher Einschnitt sein, wie für mich, wenn ab morgen "nur noch" Mindestlohn käme. Rein vom Verhältnis.
Der hat bereits genug Geld. Der könnte auch den Rest seines Lebens 0 Cent verdienen und es würde eigentlich keinen Unterschied zu bisher machen. Insofern kann er diesen Schritt leicht gehen und sich als der Gute hinstellen. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch unsinnig, ihn deswegen dafür zu kritisieren. Ich sehe es als symbolischen Akt und jetzt wird sich zeigen müssen, ob nach diesen Worten auch Taten folgen. Allein durch seine Gehaltsänderung ändert sich erst mal nichts.
Klusi hat geschrieben: ?30.10.2021 20:14[...]Today, approximately 23% of our global employee population identifies as women or non-binary. Building on the success that King and other business units have achieved, we will seek to increase our percentage of women and non-binary professionals by approximately 50% ? to more than one-third across the entire company[...]
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass man den Text auch ganz anders verstehen kann. Von einem knappen Viertel auf ein gutes Drittel und nicht die Hälfte. Heißt auch, dass die Missstände offenbar trotz des knappen Viertels existiert haben. Da stellt sich die Frage, ob die Vergrößerung auf ein Drittel jetzt wirklich der Gamechanger wäre. Das lässt sich bezweifeln. Männer bleiben mit zwei Dritteln eine klare Mehrheit und dann ist noch die Frage, ob sich das auch auf Führungspositionen bezieht und Männer dort vielleicht in noch größerer Mehrheit vertreten bleiben.
All diese Zahlenspiele mit dem Gehalt und den Aufstockungen mit nichtmännlichen Personen bedeuten also am Ende wenig. Was wirklich zählt, ist ob sich tatsächlich die Kultur verändert und die Missstände beseitigt werden.
johndoe711686 schrieb am
Das zeigt auch wieder, wie schwammig und verschachtelt diese Texte sind. :D
Das klingt dann schon realistischer für sie. ;)
Klusi schrieb am
also so wie ich den brief verstanden habe, wollen sie die genannte belegschaft um 50% steigern auf etwas über ein drittel der gesamtbelegschaft
[...]Today, approximately 23% of our global employee population identifies as women or non-binary. Building on the success that King and other business units have achieved, we will seek to increase our percentage of women and non-binary professionals by approximately 50% ? to more than one-third across the entire company[...]
dx1 schrieb am
Er wird nicht irgendwo zur Miete wohnen und keinerlei Rücklagen haben, wie der Normalo, der plötzlich nur noch Mindestlohn bekommt.
CEO- oder US-Gehälter allgemein werden regelmäßig per anno genannt.
schrieb am