von Julian Dasgupta,
Take 2: Rote Zahlen & Umstrukturierung
Take-Two Interactive Software gab gestern die Bilanz des am 30. April abgelaufenen zweiten Quartals des aktuellen Geschäftsjahres der Firma bekannt. Der Konzern schrieb weiterhin rote Zahlen. Bei einem Umsatz von 205,4 Mio. Dollar musste man einen Nettoverlust von 51,2 Mio Dollar bzw. 38.32 Mio. Euro verbuchen.
Ausblick
Für das gesamte Geschäftsjahr geht die Konzernführung von einem Umsatz im Bereich von 1,2 bis 1,25 Mrd. Dollar aus, auch hoffte man, insgesamt den Break-Even erreichen zu können, also kein Minus zu machen. Dabei dürfte der Publisher vor allem auf das im Oktober erscheinende Grand Theft Auto IV setzen. Auch gab man bekannt, dass Lainie Goldstein, die die Finanzabteilung Take-Twos bisher interimsmäßig geleitet hatte, diese Position zukünftig vollständig übernehmen wird.
Der Stellenabbau, der sich bereits abgezeichnet hatte, wurde durch die Geschäftsführung auch offiziell bestätigt. Konkrete Informationen über die Zahl der Arbeitsplätze - der Konzern hat insgesamt knapp 2100 Angestellte -, die wegfallen werden, gab es vorerst jedoch nicht. Dem Conference Call zufolge wird man sich dazu kurz vor der E3, am 9. Juli, zu äußern - es ist allerdings mit einem "signifikanten Anteil" zu rechnen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Take 2 das Umfeld der E3 für derartige Neuigkeiten nutzt - im vergangenen Jahr hatte man quasi über Nacht Rockstar Vienna geschlossen.
Ein paar Hinweise bzgl. der Umstrukturierungspläne gab es aber schon im Geschäftsbericht - so sollen die internen Abläufe den Geschäftsparadigmen entsprechend, nicht abhängig von der geografischen Verteilung ausgerichtet und angelegt werden. Was wohl auch heißt, dass die Europa-Filialen des Konzerns wie bereits von MCV berichtet Federn lassen werden. Generell ist auch von Konsolidierung und Verschlankung im Bereich des Marketings, der Geschäftsentwicklung sowie im allgemeinen Management die Rede.
Laut den im Conference Call bekannt gegebenen Details spielt man auch mit dem Gedanken, den Distributionsarm Jack of All Games sowie die Zubehörsparte Joytech abzutreten, falls ein entsprechend attraktives Angebot vorliegen sollte. Auch habe man die Produktion mehrerer Spiele eingestellt, die kommenden oder darauf folgenden Geschäftsjahr veröffentlicht werden sollte. Zu genaueren Details schwieg man sich aber auch hier aus.