Der Deal zur Übernahme von Activision-Blizzard durch Microsoft ist weiterhin nicht unter Fach und Dach. Am 9. Dezember
reichte in den USA die FTC (Federal Trade Commission) Klage gegen den Redmonder Techkonzern ein, um den 69 Milliarden US-Dollar schweren Kauf doch noch zu verhindern.
Für Konkurrent Sony ein kleiner Teilerfolg, denn der PlayStation-Hersteller ist ein großer Kritiker des Deals.
Das japanische Unternehmen befürchtet, dass Microsoft nach der Übernahme die Call of Duty-Reihe nicht mehr auf der PlayStation veröffentlichen wird. Phil Spencer, Chef der Xbox-Sparte von Microsoft,
widersprach mehrfach dieser Behauptung und
kündigte sogar Deals mit Steam und Nintendo an. Sony ließ sich darauf nicht ein – was Spencer nun zu relativ klaren Worten veranlasst.
Phil Spencer: Sony will "seine Dominanz schützen"
Im Podcast
Second Request sprach Phil Spencer mit den Moderatoren erneut über den Activision-Blizzard-Deal. Dabei bezeichnete er Sony als größten Gegner der Übernahme, die damit nur ihre dominierende Position auf dem Konsolenmarkt verteidigen möchten.
"Sony versucht, seine führende Marktposition bei den Konsolen zu verteidigen. Sie wachsen, indem sie die Xbox klein halten", so Spencer. Der PlayStation-Konzern habe zudem eine "andere Sichtweise auf die Branche" als Microsoft. "Sie veröffentlichen ihre Spiele nicht am selben Tag auf dem PC, sie nehmen ihre Spiele nicht in ihr Abonnement auf, wenn sie sie veröffentlichen", führt Spencer weiter aus.
Sonys Argumente würden sich zudem fast ausschließlich um Call of Duty drehen und Spencer könne nicht verstehen, warum dies so sei. Microsoft habe mehrfach klargestellt, dass Call of Duty auch nach der Übernahme auf der PlayStation bleiben wird. Schon kurz nach der Bekanntgabe, dass man Activision-Blizzard kaufen möchte, habe man Sony mitgeteilt, dass es keine Absicht gibt, Call of Duty nicht mehr auf der PlayStation zu veröffentlichen.
EU korrigiert die FTC
Nichtsdestotrotz steht Call of Duty dennoch im Fokus des gesamten Deals. Die FTC traut diesbezüglich Microsoft nicht unbedingt über den Weg: In ihrer
Mitteilung schreibt sie, dass der Xbox-Konzern bei der Übernahme von Bethesda gegenüber den EU-Behörden zu Worte gegeben habe, dass man auch weiterhin Spiele auf den Konkurrenz-Plattformen veröffentlichen wird. Dennoch würden in Zukunft
Starfield und
Redfall nur auf den Xbox-Konsolen und dem PC erscheinen, aber nicht für die PlayStation.
In diesem Punkt widerspricht die EU Kommission der FTC allerdings. In einer Stellungnahme gegenüber
MLex Market Insight heißt es, dass es eine solche Zusage seitens Microsoft nie gegeben habe. Die Behörden hätten die Zenimax-Übernahme seinerzeit "bedingungslos genehmigt" und es hätte keinen Anlass für "wettbewerbsrechtliche Bedenken" gegeben.
An der Klage seitens der FTC gegen Microsoft ändert das jedoch vorerst nichts. Damit ist auch klar, dass 2023 wohl noch so einige Spitzen zwischen Sony und Microsoft fallen werden.