Am Anfang hörte es sich recht intersannt an wer alles mit dran sitzt aber später...naja
von Benjamin Schmädig,
gc-Eindruck: James Bond 007: Blood Stone
Teamwork.co.uk
Die Präsentation von Blood Stone beginnt mit einem ruhigen Moment: James Bond, der von Daniel Craig gesprochen wird, muss Informationen beschaffen, die sich auf einer Baustelle in Istanbul befinden. M wird selbstverständlich von Judy Dench gesprochen - weitere bekannte Stimmen sollen die Besetzung vervollständigen. Als "Doctor Bond" erhält der Agent schnell Zutritt zu dem Platz, auf dem frühe Skelette späterer Häuserwände stehen. In Baustellen-Containern findet er Informationen, die meist interessante aber optionale Hintergrundinformationen enthalten. Kann man es eigentlich schon "klassisch" nennen, wenn sich Bond an Häuserwände schmiegt und per Knopfdruck sogar um die Ecke tritt, ohne die Deckung zu verlassen? Auf jeden Fall schleicht er sich an recht detailarmen Texturen vorbei, übersieht gekonnt das kurze gelegentliche Stottern und nutzt zum ersten Mal sein Smartphone.
Ein handy Handy
Vom Telefon mal abgesehen verzichtet dieser Bond auf Spielereien wie ferngesteuerte Zigarettenstummelraketen - Bizarre bleibt der neuen Tradition treu und inszeniert den Spitzel als schlagkräftigen Kerl, der zum größten Teil ohne technische Hilfe auskommt. So nutzt er seine Hände u.a., um Gegner aus der Deckung heraus lautlos auszuschalten: Ein Knopfdruck und er zieht den Nichtsahnenden durch ein offenes Fenster oder über ein flaches Hindernis. Jeder der Nahkampf-Takedowns, leider egal ob leise oder mit viel Radau, erhöht die Anzahl so genannter "One Shot Kills". Für diese reicht ein Knopfdruck und Bond legt einen Feind automatisch und mit nur einem Schuss um - Kanada und Sam Fisher grüßen Bizarre Creations in Liverpool. Maximal drei solcher Schüsse darf man sich aufbewahren.
Müder MI6
Fliegt doch mal das Blei, gibt sich Blood Stone leider recht bieder, denn die Actionszenen wirken vergleichsweise müde. Selbst explodierende Fässer scheinen regelrecht zu verpuffen. Immerhin erledigt der Agent seine Widersacher noch im Kugelhagel mit coolen Takedowns. So weit, so gewöhnlich. Nachdem er eine erste Schießerei erfolgreich abgeschlossen hatte, floh Bond immerhin noch aus einem einstürzenden U-Bahn-Tunnel, indem er an Rohren entlang hangelte oder über einstürzende Plattformenen sprintete. Solche Momente sollen kleine Serientypische Höhepunkte sein. Und schließlich erwartet ihn auch eine Verfolgungsjagd durch die Straßen von Istanbul. Der erfreulich dicke Gegenverkehr ist zwar in recht klobigen Kisten unterwegs, aber die Jagd verspricht spätestens dann etwas mehr Adrenalin als das Hantieren mit dem Schießeisen, wenn eine Tankstelle in halbwegs eindrucksvollen Flammen aufgeht.
Zum Abschluss ließen es die Entwickler zudem richtig krachen, als sie 007 in einen späteren Level beamten. Er soll einen Zug verfolgen. Auf dem Beifahrersitz: ein Bond Girl. Die Raserei geht an Explosionen und Tanklastwagen vorbei, über Schnee und Eis hinweg und unter einem knatternden MG hindurch. Und wir durften sogar selbst Gas geben. Mehr als zwei Pedale bzw. Schultertasten braucht man nicht, schon zischt Bond von dannen, ein wenig Feingefühl und der Wagen nimmt gutmütig jede Kurve. Links und rechts passiert mehr als man wahrnehmen kann. Stellenweise bricht der Boden auf, der Agentenwagen springt über eben geformte Rampen... Es ist maßlos überzeichnet und macht auf einem einfachen Niveau Laune. Nicht mehr, nicht weniger.
gc-Eindruck: befriedigend