"Ursprünglich hatten wir ein Bonussystem, das sich auf die Bewertungen des Spiels und die Einhaltung des Veröffentlichungstermins konzentrierte, aber nach reiflicher Überlegung glauben wir, dass dieses Maß unter den gegebenen Umständen einfach nicht fair ist", schrieb Adam Badowski, Studioleiter von CD Projekt Red und Creative Director von Cyberpunk 2077, in besagter E-Mail an die Mitarbeiter. "Wir haben den Aufwand und die Komplexität der Umsetzung unterschätzt - und trotzdem habt ihr alles getan, was ihr konntet, um ein ambitioniertes, besonderes Spiel zu liefern".
Nach der jüngsten Umstellung werden auch diese Bonus-Auszahlungen garantiert, wenn Cyberpunk 2077 sich verzögert hätte und die Kritiken gemischter ausgefallen wären. Dieser Leistungsbonus wird zusätzlich zu den regulären jährlichen Gewinnbeteiligungen ausgezahlt.
In the email, studio head Adam Badowski said it was his and the board's responsibility for Cyberpunk 2077's messy launch. “We underestimated the lengths and complexity involved to make this a reality, and still you did everything you could to deliver an ambitious, special game.”
— Jason Schreier (@jasonschreier) December 12, 2020
In dem Zusammenhang sprach Jason Schreier erneut die häufiger in der Kritik stehenden Arbeitsbedingungen an, da die Struktur des Bonussystems im Prinzip dazu führen würde, dass Mitarbeiter "härter und vor allem länger" arbeiten wollen. Schon im September wurde berichtet, dass die Entwickler seit 2018 immer wieder exzessive Überstunden (Crunch) gemacht hätten. Das Unternehmen soll alle Mitarbeiter aufgefordert haben, in den Monaten vor der Veröffentlichung sechs Tage pro Woche zu arbeiten (wir berichteten). Diejenigen, die dem Bonussystem kritisch gegenüberstehen würden, teilten mit, dass es die Mitarbeiter implizit dazu ermutigen würde, in den Nächten und an den Wochenenden zu arbeiten, um zu zeigen, dass sie am härtesten arbeiten und dadurch einen Bonus verdienen würden.