Die französiche Behörde für Ernährung, Umwelt und Arbeitsschutz (ANSES) hat die Ergebnisse einer Studie
veröffentlicht (via
GamesIndustry), denenzufolge das Ansehen dreidimensionaler Bilder zu Entwicklungsstörungen der Sehfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen führen kann.
ANSES bezieht sich auf die stereoskopische 3D-Technologie, wie sie bei sowohl bei Film und Fernsehen als auch im Bereich von Computern, Spielekonsolen, mobilen und ähnlichen Geräten zum Einsatz kommt. Die Behörde zählt das 3D-Bild einiger PlayStation-3-Titel sowie des 3DS also zu den Risikofaktoren.
Sie empfiehlt Kinder bis zum Alter von fünf Jahren den Konsum entsprechender Filme und Spiele generell zu untersagen. Bis zum vollendeten 13. Lebensjahr sollten Kinder entsprechende Unterhaltung nur in Maßen nutzen.
Was bei Erwachsenen lediglich Unwohlsein verursachen könne, könne schädliche Auswirkungen auf die Entwickung der Sehfähigkeit bei Kindern haben, so ANSES: Weil sich die Augen beim Betrachten eines künstlichen dreidimensionalen Bildes nicht auf einen Punkt in der Ferne ausrichten, würde der bildverarbeitende Teil des Gehirns im frühen Altern anhand falscher Informationen lernen.
Martin Banks, Professor für Sehvermögen an der University of California at Berkeley
kritisiert im Wissenschaftsmagazin New Scientist die ANSES-Veröffentlichung: Die Studie sei mithilfe einer "neuartigen Untersuchung" durchgeführt worden - was dahinter stehe, sei allerdings ungewiss. Sollten die Methoden nicht bahnbrechend sein, müssten die Ergebnisse bezweifelt werden.
Immerhin würden sämtliche Ergebnisse anderer Studien kein schädliches Potential abseits des vorübergehenden Unwohlseins nahelegen. Es gebe zudem für keine Altersklasse Berichte über durch 3D-Technolgie verursachte Schäden.