von Marcel Kleffmann,

Nvidia DLSS in Call of Duty: Warzone und Modern Warfare verfügbar

Nvidia GeForce RTX (Hardware) von Nvidia
Nvidia GeForce RTX (Hardware) von Nvidia - Bildquelle: Nvidia
Mit dem Start der dritten Season und der neuen Verdansk'-84-Karte ist DLSS-Unterstützung in Call of Duty: Warzone verfügbar. Auch in Call of Duty: Modern Warfare (Kampagne, Multiplayer, Spec-Ops-Modus) ist die Unterstützung  nachträglich eingefügt worden. In Call of Duty: Black Ops Cold War (Kampagne, Multiplayer, Zombies) wird die Technologie bereits seit längerer Zeit unterstützt. DLSS ist nur auf Nvidia-RTX-Grafikkarten verfügbar, die über "Tensor Cores" (hardwarebasierte KI-Beschleuniger) im Grafikprozessor verfügen. Alle Grafikkarten der Nvidia-RTX20- und RTX30-Serien (inkl. Notebook-Varianten) unterstützen daher dieses Feature.

DLSS verspricht eine - teils deutliche - Steigerung der Bildwiederholrate, vor allem wenn höhere Auflösungen genutzt werden. Die Option kann in den Spiel-Einstellungen unter "Grafik" im Bereich "Nachbearbeitung" (Postprocessing) aktiviert werden. Mehrere Qualitäts- und Performanceoptionen stehen zur Auswahl, welche im Prinzip die native ("echte") Renderauflösung vor der Hochskalierung auf die gesetzte Zielauflösung festlegen. Die beste Bildqualität verspricht der Modus "Qualität". Diese Option sollte gewählt werden, wenn das Spiel in 1080p gespielt wird (oder 2K-Gameplay, wie Activision es nennt). "Performance" wird für 4K-Gaming empfohlen. "Ultra Performance" ist für 8K-Gaming vorgesehen. "Ausgeglichen" ist eine Mischung aus "Performance" und "Qualität". Während die Grafikqualität bei der DLSS-Option "Qualität" kaum leidet und stellenweise sogar für schärfere Elemente in der Entfernung als in der nativen Auflösung sorgt, sind bei Performance und gerade bei Ultra-Performance ungewollte Nebeneffekte oder Artefakte (Flackern, Rauschen etc.) sichtbar. Den Performance-Schub versucht Nvidia auf den folgenden Graphen zu illustrieren.

Nvidia: "Die Aktivierung von NVIDIA DLSS im Optionsmenü führt bei GeForce-RTX-Grafikkarten zu einer Leistungssteigerung von bis zu 70 Prozent bei 4K. Call of Duty-Spieler können die schnelleren Frameraten nutzen oder die zusätzliche Leistung in höhere Detailstufen und Auflösungen investieren, die das Erkennen von weit entfernten Zielen erleichtern und das Spielerlebnis beeindruckender und immersiver machen."

Einfluss von DLSS auf die Performance in 1080p im Qualitätsmodus; dunkelgrüner Balken: ohne DLSS; hellgrüner Balken: mit DLSS; Bildquelle: Nvidia
Einfluss von DLSS auf die Performance in 1080p im Qualitätsmodus; dunkelgrüner Balken: ohne DLSS; hellgrüner Balken: mit DLSS; Bildquelle: Nvidia

Einfluss von DLSS auf die Performance in 1440p im Qualitätsmodus; dunkelgrüner Balken: ohne DLSS; hellgrüner Balken: mit DLSS; Bildquelle: Nvidia
Einfluss von DLSS auf die Performance in 1440p im Qualitätsmodus; dunkelgrüner Balken: ohne DLSS; hellgrüner Balken: mit DLSS; Bildquelle: Nvidia

Einfluss von DLSS auf die Performance in 4K im Performancemodus; dunkelgrüner Balken: ohne DLSS; hellgrüner Balken: mit DLSS; Bildquelle: Nvidia
Einfluss von DLSS auf die Performance in 4K im Performancemodus; dunkelgrüner Balken: ohne DLSS; hellgrüner Balken: mit DLSS; Bildquelle: Nvidia

Die DLSS-Optionen im Menü von Call of Duty.
Die DLSS-Optionen im Menü von Call of Duty.

Um einen Eindruck von der aktuellen Bildwiederholrate zu bekommen, kann man sich den fps-Wert, also die Bilder pro Sekunde, via Nvidia Experience (Overlay -> Einstellungen -> HUD Layout -> Leistung) oder direkt in Call of Duty (Einstellungen -> Interface -> Telemetrie -> FPS-Zähler) anzeigen lassen.



Deep Learning Super Sampling (kurz DLSS) ist ein Upscaling-Verfahren, mit dem nativ berechnete Spielszenen mit KI-Unterstützung auf höhere Auflösungen hochgerechnet bzw. hochskaliert werden können - inkl. Anti-Aliasing (Kantenglättung), temporale Bild-Zusammensetzungsmethoden und Nachschärfung. So können z.B. in 1080p oder 1440p gerenderte Szenen auf 4K hochskaliert werden. Durch die niedrigere native Render-Auflösung und das nachträgliche Upscaling auf Basis eines speziell trainierten KI-Systems anhand einer sehr hohen "Super-Auflösung" steigt die Bildwiederholrate teilweise sehr deutlich an, weil der Grafikprozessor weit weniger Pixel des Ursprungsbildes berechnen muss. Kommen aufwändige Raytracing-Effekte zum Einsatz, ist DLSS oftmals unabdingbar, um mit höheren Wiederholraten auf hohen Auflösungen spielen zu können.

Folgende Spiele unterstützen DLSS: Anthem, Battlefield 5, Bright Memory, Call of Duty: Modern Warfare / Black Ops Cold War, Control, CRSED: F.O.A.D., Crysis Remastered, Cyberpunk 2077, Darksiders 3, Death Stranding, Deliver Us the Moon, Edge of Eternity, Enlisted, F1 2020, Final Fantasy 15, Fortnite, Ghostrunner, Marvel's Avengers, MechWarrior 5: Mercenaries, Metro Exodus, Minecraft: Bedrock Edition, Monster Hunter: World, Mortal Shell, Mount & Blade 2: Bannerlord, Naraka: Bladepoint (Betatest), Nioh 2, Pumpkin Jack, Serious Sam 4: Planet Badass, Outriders, Shadow of the Tomb Raider, The Fabled Woods, The Medium, War Thunder, Watch Dogs: Legion und Wolfenstein: Youngblood.

Die Verbreitung von DLSS dürfte in Zukunft noch weiter zunehmen. So kann die Technologie mit einem Plugin für die Unreal Engine 4 in weniger als einem Tag (laut Nvidia) in die Spiele integriert werden. Bis zum Jahresende soll DLSS auch in die Unity Engine integriert werden.

Naraka: Bladepoint als anderes DLSS-Beispiel:
Quelle: Nvidia

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