von Jonas Höger,

Persona-Power auf der gamescom: Vorschau zu Persona 5 Tactica und Persona 3 Reload

Persona 3 Reload (Rollenspiel) von Atlus
Persona 3 Reload (Rollenspiel) von Atlus - Bildquelle: Atlus / Deep Silver / SEGA
Auch wenn der nächste Teil des JRPG-Franchises noch in weiter Ferne zu liegen scheint, dürfen sich Persona-Fans in Kürze auf einen Genre-Wechsel und eine Neuauflage freuen.

Mit Persona 5 Tactica versuchen sich die Phantomdiebe rund um Joker, Morgana und Co. nämlich bald an der räumlichen Rundenstrategie im Stil von Mario + Rabbids: Sparks of Hope, während Persona 3 Reload den Mond über dem bereits 15 Jahre alten dritten Teil der Rollenspiel-Reihe neu leuchten lässt. Auf der gamescom durfte ich beiden Titeln nun selbst auf den Zahn fühlen, und bringe in der vorliegenden Vorschau frohe Kunde für Persona-Liebhaber und die, die es werden wollen.

Persona 3 Reload: Rollenspiel-Klassiker in neuem Gewand



Spielerisch und inhaltlich wissen Persona-Fans natürlich bereits, was sie bei Persona 3 Reload erwartet, denn hier hat sich der ursprünglich für die PlayStation 2 erschienene Titel nahezu nicht verändert. Bekannt ist mittlerweile, dass die Neuauflage auf Persona 3 FES basiert: Ihr müsst also leider auf die weibliche Protagonistin Kotone Shiomi verzichten und mit Makoto Yuki vorlieb nehmen. Dafür gibt es allerdings auch die volle Ladung Zwischensequenzen und erkundbare 3D-Areale.

Die überarbeitete Optik von Persona 3 Reload holt das gelungene Rollenspiel von der verstaubten PS2 auf Hochglanz poliert in die Gegenwart.
Die überarbeitete Optik von Persona 3 Reload holt das gelungene Rollenspiel von der verstaubten PS2 auf Hochglanz poliert in die Gegenwart.


Auf der gamescom durfte ich nun eine halbe Stunde lang den Tartarus an zwei verschiedenen Stellen unsicher machen und über die mehr als nur aufpolierte Optik staunen. Die rundenbasierten Kämpfe können sich dank angepasster Charakter- und Schatten-Modellen wirklich sehen lassen, die Animation beim Treffen einer gegnerischen Schwachstelle belohnt mich mit einem glitzernden Scherbenregen des Persona-Nutzer-Profils, und die Menüs sind, genau wie bei dem optischen Vorbild Persona 5, wohl die Speerspitze im Videospiel-Kosmos.

Das Kampfsystem mit dem Anvisieren der gegnerischen Achillesferse, um erneut zum Zug zu kommen, hat sich trotz seines beachtlichen Alters hervorragend gehalten – auch wenn sich das fehlende Baton Pass-Feature aus Persona 5 bemerkbar macht, mit dem man nach einer erfolgreichen Aktion zu einem Teammitglied wechseln konnte, um nachzusetzen. Die Weichen für eine originalgetreue Umsetzung mit zeitgemäßer Optik sind also gestellt, weshalb ich dem Release in einem halben Jahr verstärkt entgegenfiebere.



Keine exklusive Info von der gamescom, dafür aber aus dem gestern veröffentlichten Trailer, ist nämlich der Release-Termin des Rollenspiel-Remakes: Am 2. Februar 2024 könnt ihr zusammen mit Koromaru den Vollmond anheulen und Persona 3 Reload auf der PlayStation 4 und 5, der Xbox One, Xbox Series X | S und dem PC in neuem Glanz erleben. Dann wird sich auch zeigen, ob Sega, wie in einer Umfrage angedeutet, die Preise anzieht.

Persona 5 Tactica: Die Phantomdiebe im Taktik-Land



Zeit ist Geld, das gilt auf der gamescom genau wie in Persona 5 Tactica, weshalb ich in meiner halben Stunde mit dem Strategie-Spiel fanatisch durch die Dialoge geklickt habe, um so viel vom Gameplay aufzusaugen wie irgend möglich. Ein paar Augenblicke habe ich mir am Anfang trotzdem genommen, um die hervorragende englische Synchronisation der mir so vertrauten Phantomdiebe rund um Chef Joker zu genießen und die vermutlich kontroversen Chibi-Modelle unter die Lupe zu nehmen.

Optisch erinnert Persona 5 Tactica damit zunächst an Persona Q2: New Cinema Labyrinth. Natürlich ohne die verpixelten Einschränkungen des Nintendo 3DS, dafür mit dem stilistischem Pinselstrich der Rollenspielvorlage, der die Phantomdiebe zum wiederholten Mal für einen Spin-Off-Auftritt entschlüpft sind. Ein flüchtiger Blick auf Menüs, Textboxen und Hintergründe wirkte auf mich wie eine etwas minimalistischere Version von Persona 5, passend zum ebenfalls verniedlichten Chibi-Look also.

Neues Kampfsystem, dieselbe Entschlossenheit: Die Phantomdiebe sind aus dem Urlaub zurück und machen im Kampf gegen fiese Schatten wieder einmal keine Gefangenen.
Neues Kampfsystem, dieselbe Entschlossenheit: Die Phantomdiebe sind aus dem Urlaub zurück und machen im Kampf gegen fiese Schatten wieder einmal keine Gefangenen.


Spielerisch geht man dagegen wirklich neue Wege: Statt der statischen Rundenkämpfe aus dem Vorbild bedient sich Persona 5 Tactica einem großen Schlachtfeld, auf dem ihre eure Charaktere wie von ihren Fesseln befreite Schachfiguren befehligt. Dachte ich nach den ersten Trailern noch, dass sich die Entwickler an Fire Emblem oder XCOM orientiert haben, erinnert mich die sehr freie Bewegung doch eher an das bizarre Crossover Mario + Rabbids: Sparks of Hope.

Genau wie bei Persona 5 Strikers findet der Genre-Wechsel jedoch nicht ohne Anleihen aus dem Hauptspiel statt und so stürmen Joker und seine Freunde die bizarre Parallelwelt, in der sie sich nach wenigen Spielminuten wiederfinden, mit den bekannten Nahkampfangriffen und Persona-Fähigkeiten. Auch der stylische All-Out-Angriff ist zurück, nun aber den Namenszusatz „Triple Threat“ trägt und nur dann ausgeführt werden kann, wenn ihr um den am Boden liegenden Gegner eine Dreiecksformation bildet.



Das funktioniert, genau wie die restliche Adaption des Kampfsystems für die Grid-basierte Rundenstrategie, überraschend gut und macht bereits jetzt Lust auf die Veröffentlichung am 17. November auf der Nintendo Switch, PlayStation 4 und 5, Xbox One, Xbox Series X | S und dem PC. Im Test zu Persona 5 Tactica kann ich euch dann hoffentlich auch verraten, wie sich die neuen Charaktere Erina und Toshiro in die Phantomdiebe einfügen, was der Talentbaum so drauf hat, und natürlich ob die Geschichte genauso begeistern kann wie beim gefeierten Persona 5.

Quelle: gamescom, YouTube /Official Atlus West, YouTube /Xbox

Kommentare

sue181 schrieb am
ich hab mir des tactica gestern mal paar stunden angeschaut. diese endlosen immerwiederkehrenden tuturials die dich zwingen genau nach vorgabe zu spielen, machen das ganze spiel kaputt. normalerweise findet man sowas mit der Zeit raus und kommt dann weiter. genau das wird einem hier völlig genommen. das macht das spiel für mich uninteressant. er könnte mir ja sagen was ich machen könnte. aber mich zu zwingen genau nach vorgabe zu spielen, und dass jedesmal wenn wenn ein neues spielelemt kommt ist ein nogo.
NewRaven schrieb am
Ich hab P3 damals toll gefunden und auch durchgespielt, FES hab ich aber nur mal kurz bei jemanden angespielt, kenn ich also nicht wirklich. P3P hab ich dann beim Steam-Release gekauft, mit dem weiblichen Protagonist durchgespielt (weils halt die für mich "neue Route") war und hatte sogar durchaus wirklich Spaß. Der Tartarus war aber ein K(r)ampf... und ich meine damit für meine Motivation. Einen angedachten Run mit dem männlichen Protagonisten hab ich dann deshalb auch nach wenigen Stunden abgebrochen. Ich mein, es ist okay... ob die nun die gleichen langweiligen Korridore mit ner neuen Textur versehen wie in P4G macht für mich spielerisch keinen wirklichen Unterschied - besser wurde das erst wirklich mit P5R, wo es wirklich ein bisschen Abwechslung in Form zusätzlicher Mechaniken gab... aber in P3 zieht sich das halt wirklich gefühlt endlos - ein Eindruck, den ich in P4 - owbohl die Dungeons exakt gleich langweilig waren - nicht hatte. Ich weiß wirklich nicht, ob ich nach P3 und P3P jetzt dann auch noch das Remake - zumal auf dem inhaltlichen Stand der Urversion - brauche, zumal ziemlich klar ist, dass eine erweiterte Fassung dann nachkommt. Wir kennen Atlus mittlerweile. So ansehnlich es also im Vergleich zum Original bzw. zum P3P-Port auch aussehen mag... ich hab da tatsächlich wenig Interesse dran.
Und was Tactica angeht... nun, ich mag meine Phantomdiebe ja wie jeder andere auch, aber ich hatte mit Strikers schon zu kämpfen - was nicht am veränderten Gameplay lag. Es wirkte einfach als würde man die "Storybeats" des Originals einfangen wollen, aber hätte die - eh schon alles andere als klischeefreien - Charaktere noch mehr "abgeflacht". Bei Tactica kommt noch dazu, dass mich der Artstyle nun auch so gar nicht flasht... ich bin also auch hier eher verhalten.
Macht einfach Persona 6 und fertig :D
cM0 schrieb am
Der langweilige und immer gleich aussehende Tartarus war für mich der Hauptgrund, warum ich P3 letztendlich abgebrochen haben. Hier müssten sie wirklich ansetzen, damit ich mir Reload ansehe, aber ich vermute, dass sich da nicht viel tun wird. Abwarten, spätestens zum Release weiß man mehr.
Bachstail schrieb am
Ich mache mich vermutlich unbeliebt innerhalb der Persona-Fanbase aber Teil 3 ist der Teil, den ich am wenigsten mag und ein Grund dafür ist Tartarus, die, die es gespielt haben, werden wissen, warum.
Der Hauptgrund für mich war damals das FES-Add On, was meiner Meinung nach unglaublich schlecht war und so ziemlich alles an Kredit verspielt hat, den der dritte Teil aufbauen konnte, denn es gab durchaus gute Momente in P3 und ich mochte den Cast sehr (außer Junpei und Ken) aber das alles spielte in dem Add On keine Rolle mehr.
Da hat es dann auch nicht mehr geholfen, das Add On auszulassen und nur das Base Game zu spielen, ich wurde mit P3 nie wieder warm, umso erfreuter bin ich, dass es der FES-Content nicht in das P3-Remake geschafft hat und es einzig und allein eine aufpolierte Version des Grundspiels ist.
Und ich bin bereit, dem Spiel eine Chance zu geben, sofern Tartarus deutlich verbessert und Junpei aus dem Spiel entfernt wird (letzteres passiert leider nicht aber man darf hoffen).
Pingu schrieb am
Der Dungeon war halt viel zu lang und monoton. Immer der gleiche Ort.
schrieb am
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