von Marcel Kleffmann,

Starbreeze: Finanzielle Lage ist sehr angespannt; mögliches Aus in den nächsten zwölf Monaten

Starbreeze (Unternehmen) von
Starbreeze (Unternehmen) von - Bildquelle: Starbreeze
Dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht von Starbreeze ist zu entnehmen, dass die finanzielle Lage des Unternehmens ziemlich misslich ist. Sollte es nicht gelingen, zusätzliche finanzielle Mittel von Investoren aufzutreiben, wird Starbreeze den Betrieb in den nächsten zwölf Monaten komplett einstellen müssen. Bis zur Jahresmitte 2019 wird ein Liquiditätsdefizit erwartet. Im Dezember 2018 wurde ein Restrukturierungsprozess eingeleitet, um den bevorstehenden Bankrott abzuwenden. Seither wurden die Vertriebsrechte an 10 Crowns und System Shock 3 zurückgegeben und die Anzahl der Mitarbeiter von 622 auf 580 reduziert.

Ein Grund für die Schieflage ist der Misserfolg von Overkill's The Walking Dead. Das Spiel verkaufte sich einerseits schlechter als erwartet und andererseits besser als erwartet in "Niedrig-Preis-Ländern" wie Russland oder China. Die Konsolen-Versionen von Overkill's The Walking Dead sind nicht erschienen und die PC-Version ist seit der Kündigung des Lizenzabkommen seitens Skybound (aufgrund der "mangelnden Qualität des Spiels") nicht mehr erhältlich. Starbreeze verhandelt in diesem Zusammenhang noch mit Skybound.

Der Umsatz im ersten Quartal (Januar bis März 2019) betrug 47,8 Mio. Kronen (ca. 4,4 Mio. Euro), davon stammten 26,7 Mio. Kronen (ca. 2,5 Mio. Euro) von PayDay 2. Unter dem Strich stand ein Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 106,7 Mio. Kronen (ca. 10 Mio. Euro), mehr als doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Geschäftsjahres 2018. Das Unternehmen erklärte, dass der Ergebnisrückgang in erster Linie auf niedrigere Nettoumsätze, höhere Verwaltungskosten im Zusammenhang mit der Rekonstruktion und den negativen Bilanzeffekt aus dem Verkauf der Publishingrechte von System Shock 3 (in Höhe von 68,1 Mio. Kronen) zurückzuführen sei.

"Meine Hauptaufgabe ist es, die Finanzierung der zukünftigen Geschäftstätigkeit des Unternehmens sicherzustellen. (...) Wir sind in einer schwierigen Situation. Ich bemühe mich zusammen mit dem gesamten Starbreeze-Team das Geschäft wieder in Ordnung zu bringen. Wir haben ein sehr starkes Standbein, nämlich Payday, das die Grundlage sein wird, auf dem wir die Zukunft von Starbreeze aufbauen werden", sagte Mikael Nermark (CEO).
Quelle: Starbreeze, MCV UK, PC Gamer

Kommentare

Cheraa schrieb am
Der Mensch ist einfach ein Anpassungswunder und auch bei TWD ist die Menschheit soweit, dass die Zombies größtenteils nur noch eine Gefahr für Achtlose sind. Aber wenn sie nicht gerade als Waffe von Menschen eingesetzt werden, sind die Zombies nicht mehr die große Gefahr. Hinzu kommt, dass die Zombies von TWD schon immer die klassischen, schleichenden Zombies sind, während Z-Nation mit den rennenden Zombies natürlich eine deutlich größere Bedrohung darstellen.
flo-rida86 schrieb am
LePie hat geschrieben: ?12.05.2019 17:03
Kajetan hat geschrieben: ?12.05.2019 13:18Bei Starbreeze hatte man aber als Publisher haufenweise Geld für Projekte und Beteilgungen ausgegeben, die nichts oder nicht genug eingebracht haben. Starbreeze befindet sich in einer ähnlichen Situation wie Crytek, wo man ebenfalls auf Mega-Player im Spiele-Biziness gemacht hatte, jahrelang das Geld sinnlos für Studio- und Markenaufkäufe sowie Beteiligungen zum Fenster rausgeworfen hat, ohne dass sich diese Investitionen auch nur ansatzweise rentiert haben.
In Starbreeze's Falle scheint man sich aber vor allem mit Lizenzspielen verrannt zu haben. Als Overkill anno 2013/2014 oder so mit der Arbeit an TWD anfing, war die Serie noch ein Riesenhit, und in deren Windschatten stürmte selbst eine missratene Lizenzgurke wie Survival Instincts die Charts - insofern ich das noch richtig in Erinnerung habe, verkaufte es sich sogar besser als das am selben Tag erschienene Bioshock Infinite. Heutzutage hingegen hat das Franchise enorm an Zuschauerzahlen und damit auch an Zugkraft verloren.
Natürlich hat die serie auch gut nach gelassen wobei eh die frage ist ob man das sehr hoche Interesse nach all den jahren halten könnte.
Die säen es auch nicht mit den staffeln übertreiben und irgendwann zum Schluss kommen.
Dennoch ist die serie mit ganz oben dabei und bei den illegalenstreams direkt hinter got:)
Eisenherz schrieb am
LePie hat geschrieben: ?12.05.2019 17:03 Heutzutage hingegen hat das Franchise enorm an Zuschauerzahlen und damit auch an Zugkraft verloren.
Nach Staffel 7 und 8 vom Endzeit-A-Team solls ja angeblich mit Nummer 9 wieder besser geworden sein, weil man wohl merkte, dass man in einer Zombieserie eventuell auch mal was mit Zombies machen sollte. Kann ich aber nicht beurteilen, denn bin nach Nummer 7 ausgestiegen, weils einfach mir zu blöd wurde. Ironischerweise hab ich beim billigeren Z-Nation genau das gefunden, was mir beim teuren Vorbild immer mehr fehlte. :mrgreen:
Black Stone schrieb am
Grim85RIP hat geschrieben: ?12.05.2019 16:44
Todesglubsch hat geschrieben: ?12.05.2019 14:25
Black Stone hat geschrieben: ?12.05.2019 13:48 Allein PayDay dürfte einen Gutteil der Marktkapitalisierung rechtfertigen (ggf. existiert auch bei PayDay 3 schon ein gewisser Entwicklungsstand), auf Brothers ließe sich aufbauen und falls ihnen die Enclave, Riddick und Darkness-Rechte noch gehören, wären die wohl auch ne Überlegung wert.
Brothers stellt auch keine Option mehr dar, die Rechte an dieser IP hat Starbreeze bereits geraume Zeit, vor ihrem finanziellen Misserfolg mit Overkills TWD, an 505 veräußert, daher bleibt ihnen momentan tatsächlich nur Payday 2 zur Konsolidierung.
Autsch, dann sieht es aber richtig finster aus. Hab grad mal nen Blick in die Bilanz geworfen, die ist ja tatsächlich so gut wie leer. Wenn da nix in Tochterfirmen versteckt ist, steckt ja selbst in der momentanen Bewertung von 0,04?/Aktie noch mehr Fantasie als ich vermutet habe.
LeKwas schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?12.05.2019 13:18Bei Starbreeze hatte man aber als Publisher haufenweise Geld für Projekte und Beteilgungen ausgegeben, die nichts oder nicht genug eingebracht haben. Starbreeze befindet sich in einer ähnlichen Situation wie Crytek, wo man ebenfalls auf Mega-Player im Spiele-Biziness gemacht hatte, jahrelang das Geld sinnlos für Studio- und Markenaufkäufe sowie Beteiligungen zum Fenster rausgeworfen hat, ohne dass sich diese Investitionen auch nur ansatzweise rentiert haben.
In Starbreeze's Falle scheint man sich aber vor allem mit Lizenzspielen verrannt zu haben. Als Overkill anno 2013/2014 oder so mit der Arbeit an TWD anfing, war die Serie noch ein Riesenhit, und in deren Windschatten stürmte selbst eine missratene Lizenzgurke wie Survival Instincts die Charts - insofern ich das noch richtig in Erinnerung habe, verkaufte es sich sogar besser als das am selben Tag erschienene Bioshock Infinite. Heutzutage hingegen hat das Franchise enorm an Zuschauerzahlen und damit auch an Zugkraft verloren.
schrieb am