von Jonas Höger,

PlayStation: Ex-Chef der Sony Worldwide Studios verrät: "Wir stampfen so viele Spiele ein"

PlayStation (Hardware) von Sony Computer Entertainment Deutschland
PlayStation (Hardware) von Sony Computer Entertainment Deutschland - Bildquelle: Sony Computer Entertainment Deutschland
God of War, The Last of Us und Horizon Zero Dawn sind nur drei Beispiele aus der großen Auswahl an PlayStation-Spielen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten erschienen sind.

Doch damit die erwähnten Blockbuster das Licht der Welt erblicken, müssen noch viel mehr Titel und vor allem Ideen begraben werden. Shuhei Yoshida, der ehemalige Präsident der Sony Interactive Entertainment Worldwide Studios und heute als Head of PlayStation Indies immer noch ein wichtiger Ansprechpartner des Konzerns, verriet in einem Interview nun, wie langwierig solche Prozesse sein können.

„Viele Ideen scheitern“ bei PlayStation



Als Chef von PlayStations Indie-Abteilung ist Yoshida in vielerlei Hinsicht das Gesicht für die kleinen Perlen in der Industrie. Entsprechend hat der Branchen-Veteran immer noch eine gute Übersicht über die Prozesse bei Sony und gewährte gegenüber dem Guardian einen kleinen Einblick. Hauptthema im Interview: Wie viele Ideen Spieler nie zu Gesicht bekommen.

„PlayStation setzt sich für neue Ideen ein und viele davon scheitern. Wir entwickeln einen Prototypen, wir wägen ab, wir entscheiden, ob wir mehr Zeit und Ressourcen investieren oder wir hören auf. Wir stampfen so viele Spiele ein. Ich versuche meistens die Entwickler zu überzeugen, dass ich sie nur davor bewahren will, sich bei einem Projekt festzufahren…“

„Wir arbeiten oft mit Leuten, die sehr starke Ideen haben, wir lieben diese Menschen, deshalb ist das Ändern oder Aufhalten ihrer Projekte so schwierig. Es geht viel um Talent in der Industrie und ich habe versucht, ihnen so viel zu helfen, wie möglich“, führt Yoshida weiter aus.

Yoshida promotet Spiele-Diversität – und ist offen für künstliche Intelligenz



Im Interview spricht sich Yoshida trotz steigender Produktionskosten und höheren Risiken weiterhin dafür aus, dass die Spiele-Branche offen für neues bleibt: „Die Industrie wächst und wächst und ich hoffe, sie unterstützt und jagt weiterhin kreativen Ideen und Leuten hinterher, die versuchen an neuen Dingen zu arbeiten. Man will ja nicht, dass die Top 10 Spiele jedes Jahr die gleichen sind.“

Der PlayStation-Veteran scheint dabei allerdings auch künstlicher Intelligenz nicht abgeneigt zu sein: „Ich bin 15 Vorschläge in einem Wettkampf für Indies in Japan heute Morgen durchgegangen und einer davon hatte eine unglaublich schöne Grafik von einem kleinen Team Studenten. Sie sagten, sie haben Midjourney genutzt, den KI-Kunstgenerator, um den Artstyle zu entwerfen.“

„Es ist sehr mächtig, dass ein kleines Team an jungen Menschen dieses unfassbar aussehende Spiel erschaffen kann. In der Zukunft könnte künstliche Intelligenz interessante Animationen entwickeln, Verhaltensweisen oder sogar für eure Programme Debugging durchführen.“ Ubisoft scheint das auch schon mitbekommen zu haben und stellte deshalb kürzlich einen KI-Ghostwriter vor, der beim Dialogschreiben helfen soll.

Quelle: The Guardian

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