von Marcel Kleffmann,

The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

The Last of Us Part 2 (Action-Adventure) von Sony
The Last of Us Part 2 (Action-Adventure) von Sony - Bildquelle: Sony
Aktualisierung vom 01. Mai 2020, 20:28 Uhr:

Sony hat gegenüber GamesIndustry.biz bestätigt, dass die Personen, die hauptsächlich für den "Leak" von The Last of Us Part 2 (ab 32,00€ bei kaufen) am Anfang der Woche verantwortlich waren, identifiziert wurden. Laut Sony stehen sie nicht mit Sony Interactive Entertainment oder Naughty Dog in Verbindung, wie gemunkelt wurde. Der Publisher lehnte einen weiteren Kommentar mit dem Verweis auf die laufende Untersuchung ab.

Ursprüngliche Meldung vom 30. April 2020, 12:55 Uhr:

Seit mehreren Tagen kursieren zahlreiche Informationen zur Geschichte von The Last Of Us Part 2, die große und wichtige Teile der Handlung vorwegnehmen - keine Bange, wir werden das nicht in unseren News thematisieren. Im Zuge dieses "Leaks" mehren sich Gerüchte rund um die Gründe des Ex-Mitarbeiters.

Laut einem unbestätigten Bericht von Sausage Roll sollen die Informationen von einer Person aus dem Naughty-Dog-Team stammen, die mit der politischen Ausrichtung und den inhärenten Botschaften des Spiels in den Bereichen Diversität, Homophobie, LGBTQ (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender-Personen und queere Bevölkerungsgruppen) etc. sehr unzufrieden war. Vor allem die Darstellung der Gegnerfraktion und ihrer Ideologie stieß massiv auf Kritik.

Eine anonyme Quelle, die mit Naughty Dog in Verbindung steht, hat sich gegenüber dem australischen Magazin zu Wort gemeldet und bestätigt, dass die aufgetauchten Informationen von einer Person aus dem Studio gekommen seien und es im Studio schon seit längerer Zeit "brodeln" würde. Dazu die Quelle: "Teil 2 von The Last of Us ist sehr kontrovers und wie sie sich vorstellen können, sind einige aus dem Team nicht wirklich begeistert, an dem Spiel zu arbeiten. (...) Viele Leute würden mir zustimmen, dass dies eines der schlimmsten Projekte war, an dem sie je arbeiten mussten - und das nicht nur, weil einige Leute mit der Handlung nicht einverstanden sind. Auch wenn einige der Teammitglieder Christen sind und nicht unbedingt mit der 'Botschaft' des Spiels einverstanden sind, sind sie auch Profis und können ihre persönliche Ansicht beiseiteschieben, um die Arbeit zu erledigen. Was an all dem wirklich nervt, ist das Arbeitsumfeld."

Im Studio mussten viele Mitarbeiter ihre eigene Meinung zurückhalten und sich auf die Zunge beißen, da eine "Cancel Culture" vorherrschen würde. Der Tagesspiegel erklärte den Begriff "Cancel Culture", der im Zuge der #Metoo-Debatte erwuchs, so:

"Ziel ist die systematische Boykottierung und 'Annullierung' einer Person, die durch zweifelhafte Aussagen oder diskriminierende Handlungen auf sich aufmerksam gemacht hat. Eine Verbannung aus dem öffentlichen Leben als Strafmaß für Verstöße gegen die politische Korrektheit. Kritiker der 'Cancel Culture' warnen vor der Tyrannei der linken Sittenpolizei oder dem Stammesdenken des Twittermobs, und verweisen auf die Freiheiten der Kunst- und Meinungsäußerung".

"Das Team ist über das Spiel sehr zerstritten und selbst die Äußerung von Bedenken über die Geschichte des Spiels wird bestimmte Personen verärgern; dies führte für gewöhnlich dazu, dass die besagte Person als engstirnig oder sogar phobisch etc. bezeichnet wird. Manche Menschen müssen sich buchstäblich auf die Zunge beißen oder befürchten, ihren Arbeitsplatz, ja sogar ihre Karriere durch einen empörten Mob zu verlieren", erklärte die anonyme Quelle weiter.

Dieses toxische Arbeitsumfeld hätte auch zu der hohen Personalfluktuation (über 70 Prozent) geführt und viele Mitarbeiter durften aufgrund der strengen Verschwiegenheitserklärung nicht über die Geschehnisse sprechen. Eine andere Quelle meinte weiter, dass "lange Arbeitszeiten" als Kündigungsgrund nur ein vorgeschobener Grund waren und vielmehr das generelle Geschehen im Studio für die Kündigung verantwortlich war.

Ein offizielles Statement von Naughty Dog (Entwickler) oder Sony (Publisher) liegt nicht vor und daher sollte man diese Nachricht mit entsprechender Vorsicht genießen.

Nachdem sich das Studio bereits per Twitter an seine Fans gewandt und in dem Beitrag seine Enttäuschung über die Spoiler ausgedrückt hat, meldete sich auch Game Director Neil Druckmann kürzlich in einem Retweet der Nachricht zu Wort und ergänzt: "Es schmerzt mich für das Team. Es schmerzt mich für die Fans. Wir sind aber immer noch unglaublich begeistert, das Spiel in eure Hände zu legen." The Last Of Us Part 2 wird am 19. Juni 2020 für PlayStation 4 erscheinen.

Letztes aktuelles Video: Inside the Demo

Quelle: Sausage Roll

Kommentare

Jörg Luibl schrieb am
Der Thread ist gesperrt; einige User wurden gesperrt.
Es ist 1. Mai, ich hab frei und keine Toleranz mehr gegenüber digitalen Vollidioten, die entweder ihre verquirlte politische Scheiße verbreiten oder anderen Usern trotz unserer Bitte mit Leaks den Spaß verderben wollen.
Verpisst euch!
SethSteiner schrieb am
Das mit der Herausforderung ist doch Quatsch und den Fragen. Wenn ich keine Entscheidungsfreiheit habe und vor vollendete Tatsachen gestellt werde, so wie hier, dann ist das für den Arsch. Da kann ich mir soviele Fragen stellen wie ich lustig bin, ich kann nicht handeln und bin gezwungen entweder das Spiel aus zu machen oder gar nicht erst zu kaufen. Aber da das hier ja alles Spoiler sind, haben viele Spiele ja nicht Mal im Vorfeld diese Wahlfreiheit.
Danilot schrieb am
Hühnermensch hat geschrieben: ?01.05.2020 10:22
NANO MACHINES!
Wer klickt, ist selber schuld...
Kennzeichne solche Videos bitte klar als Spoiler. Das geht gar nicht. Hab deinen Kommentar gemeldet.
Danilot schrieb am
Zu den Spolier und der inhaltlichen Kritik daran (ich werde keine Spoiler beschreiben):
Ich finde diese Entscheidungen sehr gut, wenn das alles stimmt. Es wird kontrovers sein, es wird vielleicht manche Spieler herausfordern. Ich selbst weiß auch nicht ob mir das Game immer Spaß machen wird, wahrscheinlich nicht, aber es kann richtig, richtig gut werden.
Nehmen wir Teil 1: Auch da wurden Spieler herausgefordert, da wusste man Minuten lang nicht was mit Joel passiert nachdem er verletzt wurde. Oder das Ende damals im Krankenhaus: Das war ja sehr kontroves, weil man als Spieler nichts entscheiden konnte. Die Entwickler haben gesagt: "Wir legen fest, wie sich der Charakter in der Erzählung verhält."
Und das hat für Diskussionen gesorgt. Wie bewertet man Joels verhalten, kann man sich damit identifizieren oder nicht? Das waren offene Fragen. Dadurch gab es spielerisch weniger Freiheit, aber der Inhalt machte nachdenlicher.
Und im nächsten Teil wird es wieder so sein. Die Spieler werden herausgefordert. In den offiziellen Trailern wurden Themen wie Rache, Gewalt und Hass gezeigt. Es wird also darum gehen ob man das als Spieler akzeptiert, kann man die Entscheidungen der Figuren nachvollziehen oder nicht? Welche Entscheidungen hätte man lieber selbst getroffen?
Das sind diese offenen Fragen und wenn das neben einem gut spielbaren, spannenden Game rüber kommt, dann ist das großartig.
NotSo_Sunny schrieb am
Khorneblume hat geschrieben: ?30.04.2020 22:51 Sicher ist nur so viel. Wenn ich mich beruflich auf eine Firma und deren Projekt einlasse, aber feststelle das diese Tätigkeit mit meinen persönlichen politischen Ansichten oder Moralvorstellungen nicht vereinbar ist, kann ich gerne versuchen etwas zu ändern, darf aber nicht erwarten daß man nur auf meine Vorstellungen gewartet hat.
Hat der Leaker nach eigenen Angaben auch nicht. So wie er es darstellt, konnte schon der Versuch etwas zu ändern, einen in Teufels Küche bringen.
schrieb am
The Last of Us Part 2
ab 32,00€ bei