Sony soll (im ersten Jahr) angeblich deutlich weniger Exemplare der PlayStation 5 (
ab 569,99€ bei kaufen) als bei der Einführung der PlayStation 4 produzieren, meldet
Bloomberg basierend auf mit der Sachlage vertraute Quellen. Zugleich erwartet man, dass die Konsole zu einem höheren Preis verkauft wird, weil die technischen Spezifikationen so "ambitioniert" seien (
Details). Der hohe Preis soll demnach auf die Nachfrage drücken.
Sony soll den Unternehmen in der Produktionskette mitgeteilt haben, dass fünf bis sechs Millionen PS5-Konsolen bis Ende März 2021 hergestellt werden sollen. Als die PlayStation 4 im November 2013 auf den Markt gebracht wurde, lieferte das Unternehmen in den ersten beiden Quartalen ca. 7,5 Millionen Exemplare aus. Die Massenproduktion der PS5 soll im Juni 2020 beginnen, wobei die Covid-19-Pandemie in den nächsten Wochen und Monaten noch stärkere Einflüsse auf die Produktion haben könnte. Bisher waren die Pandemie-Effekte im Hardware-Bereich zu vernachlässigen. Die Markteinführung der PS5 soll nach Angaben der Mitarbeiter in der Lieferkette weltweit gleichzeitig erfolgen. Mittlerweile hätten die Montagepartner auch ihre Bedenken hinsichtlich der Einhaltung des Zeitplans fallengelassen.
Es wird erwartet, dass das höhere Preisniveau bei der Markteinführung abschreckend wirken könnte. Spiele-Entwickler, die Titel für die PlayStation 5 produzieren, rechnen mit einem Preis in der Größenordnung von 499 Dollar bis 549 Dollar. Matthew Kanterman von Bloomberg Intelligence fügte hinzu, dass die gestiegenen Kosten von bestimmten Komponenten den Preis ohnehin in die Höhe treiben würden, sofern Sony die Gewinnschwelle pro verkaufter Konsole erreichen möchte. Vor einiger Zeit hieß es, dass Sony wegen knapper Komponenten (DRAM- und NAND-Flash-Speicher) mit der Festlegung des Preises kämpfen würde (
wir berichteten).
Die aktuelle Strategie von Sony sei es demnach, die PlayStation 4 und die PlayStation 4 Pro als Brücke bzw. Übergangslösung zu nutzen, um neue Nutzer für die Abo- und Netzwerkdienste der PlayStation-Plattform (PlayStation Plus, PlayStation Now) zu gewinnen, während die PS5 in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen wird. Hierzu passte auch die Aussage von Kenichiro Yoshida (Chief Executive Officer von Sony), der sagte, dass das Unternehmen bestrebt sei, die wiederkehrenden Einnahmen zu steigern, anstatt einmalige Hardware-Käufe zu tätigen.
Nichtsdestotrotz wird es als unwahrscheinlich betrachtet, dass Sony die Markteinführung der PS5 verschieben wird, solange Microsoft die
Xbox Series X nicht verschiebt. Beide Konsolen werden für das Weihnachtsgeschäft 2020 erwartet. Einige Analysten glauben sogar, dass der intensive Wettbewerb die beiden Unternehmen dazu zwingen könnte, ihre neuen Konsolen mit Verlust zu verkaufen. Damian Thong (Analyst bei Macquarie Capital) ist der Ansicht, dass beide Konsolen den Herstellern Verluste bescheren würden, wenn sie für 450 Dollar verkauft werden.
Die Covid-19-Pandemie soll die Werbestrategie für die neue Sony-Konsole beeinträchtigt haben, aber nicht die Produktionskapazität, erklärten die Quellen weiter. So wurde z.B. die Ankündigung des
DualSense-Controllers ziemlich übereilt und überstürzt vorgenommen, weil Sony generell "Leaks" befürchtet hatte, weil der Controller an die Spiele-Entwickler verschickt wurde. Während die Hardware-Produktion allem Anschein nach nicht oder nur wenig von der Covid-19-Pandemie beeinflusst wird, ist der Einfluss auf die Spiele-Entwicklung laut Sony größer, zumal schon
The Last of Us Part 2 und
Marvel's Iron Man VR verschoben wurden.