Burning Shores, der DLC für Guerilla Games’ zweites Open World-Abenteuer
Horizon Forbidden West, ist noch keine Woche auf dem Markt, sieht sich aber schon jetzt
heftiger Kritik ausgesetzt.
Auf Metacritic gehen gerade einige Spieler mit der kostenpflichtigen Erweiterung ins Gericht und werfen dem Entwicklerstudio vor, es verbreite eine „politische Agenda“. Der Grund für die Schimpftiraden könnte dabei lächerlicher nicht sein, denn es geht nicht etwa um das Gameplay, die Technik oder die Story, sondern nur um
einen einzigen Kuss.
Horizon Forbidden West: Ein kontroverser Kuss
Falls ihr nicht wissen wollt, wessen Lippen im Burning Shores-DLC von Horizon Forbidden West miteinander in Kontakt kommen (können), solltet ihr an dieser Stelle aufhören zu lesen –
es folgen Spoiler! War zwischen der Weltrettung und dem Kampf gegen die Dinosaurierroboter bislang keine Zeit für Romantik, darf sich Aloy gegen Ende der Erweiterung über einen intimen Moment mit ihrer neuen Gefährtin Seyka freuen.
Der Kuss zwischen den beiden ist allerdings
vollkommen optional: Wer sich dagegen entscheidet, bekommt die Szene gar nicht erst zu sehen und muss sich deshalb auch nicht darüber aufregen. Von den gut 1.200 Nutzerwertungen sind trotzdem
über 800 negativ und fast alle queerfeindlicher Natur. Das Resultat: Ein katastrophaler User-Score von 3,2.
Entsprechend heißt es auf
Metacritic unter anderem von Nutzer Zaki6: „Schande über Guerilla/Sony. Ihr habt das Spiel mit eurer Agenda zerstört“, während Nutzer Foreman77 schreibt: „Stinkendes LGBT+ hat wieder alles ruiniert. Wie lange schiebt ihr dieses Nutzlose noch in Spiele?“ Nutzer Farisa hingegen kritisiert die eingangs erwähnte „politische Agenda“: „Diese Hinzufügung ist absolut unnötig, um die Propaganda zu verbreiten. Politische Dinge in Spielen sind schlimmer als im Film.“
Aloys Sexualität ist keine Überraschung
Womit unter anderem Nutzer wie SeeYouInHeeLL falsch liegen, von denen es heißt, dass die Thematik erzwungen oder eine Überraschung sei: Wer
Horizon Zero Dawn und Horizon Forbidden West gespielt hat, dürfte angesichts von Aloys Kuss nicht verwundert sein. Zwar teilte Aloy während ihrer beiden Spiele keine intimen Momente mit anderen Figuren.
Elisabet Sobeck, deren Klon Aloy ist, befand sich allerdings zu Lebzeiten in einer lesbischen Beziehung. Spieler spekulierten deshalb bereits vor dem DLC, ob die Bogenschützin queer oder asexuell sein könnte, da sie Annäherungen ihrer männlichen Begleiter stets ablehnte. Burning Shores bestätigt nun ganz offiziell, dass Aloy entweder
lesbisch, bi- oder pansexuell ist.
Falls ihr dem
Burning Shores-DLC bislang noch keine Chance gegeben habt, vielleicht auch, weil ihr die Geschichte des Hauptspiels vergessen habt: Mit u
nserem Story-Recap zu Horizon Forbidden West bringen wir euer Gedächtnis in Windeseile wieder auf Trab. So könnt ihr mit Aloy nach Hollywood aufbrechen und euch selbst ein Bild von der Erweiterung machen.