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Spielkultur | Special | 4Sceners

12.04.15, 19:49 Uhr, Bobic

Das war sie also, die Revision 2015, Europas größte Demo-Party. Zum mittlerweile fünften Mal fand sie statt und führte die lange Tradition der spektakulären Demo-Festivals zur Osterzeit auf hervorragende Art und Weise fort. Perfekte Lage (Saarbrücken), perfekte Location (E-Werk), perfekte Organisation (danke an D.Fox und Team), mit den Meteoriks eine erstklassige Preisverleihung für die besten Szeneproduktionen des vergangenen Jahres (inklusive edel designter Trophäen von Cosmic, die direkt aus dem 3D-Drucker kamen), sowie eine Fülle an fantastischen Releases. Sei es bei den Grafikbeiträgen (Gesamtübersicht auf ArtCity), den diversen Musikwettbewerben mit ihren vielfältigen Stilen (zu finden auf Scene.org) und natürlich den Demos und Intros auf verschiedenen modernen und etwas betagteren Rechenknechten. Was Gruppen wie Fairlight & CNCD, Conspiracy, Mercury, Cocoon, Ghostown, Appendix, und die vielen anderen an sehenswerten Echtzeitkrachern auf uns losegelassen haben, genau davon möchten wir euch an dieser Stelle berichten.

Wir beginnen unsere Berichterstattung zur Revision 2015 mit den besten PC-Demos, 64k, 8k und 4k Intros. Eine Übersicht über die wichtigsten Releases aus den anderen Kategorien und für andere Plattformen reichen wir in den nächsten Tagen nach. Die Download-Links zu den Windows-Versionen der jeweiligen Werke sind, wie gehabt, unterhalb des jeweiligen Videos verlinkt. Alle Releases sind frei von Viren und wurden überprüft. Sollte beim Start einer 64k, 8k oder 4k Intro ein Viren-Scanner Alarm schlagen, so handelt es sich um eine "False positive", die aufgrund der starken Datenkomprimierung dieser Werke das Programm verwirrt.

Seite 1: Start & Top-Prods
Seite 2: PC Demos
Seite 3: PC 64k Intros
Seite 4: PC 8k & 4k Intros
Seite 5: Amiga & Oldskool
Seite 6: Game-Development
Seite 7: Wild & Animation

Die wichtigsten Releases:



Offscreen Colonies / Conspiracy (1st @ Revision 2015, PC 64k Intro)
Schon Klaus Lage sang einst: "Und es hat Zoom gemacht!" Und wie es hier Zoom macht! Die 64k kleine Intro Offscreen Colonies sieht zum Sterben schön aus und katapultiert die Altmeister von Conspiracy zurück in den 64k-Olymp. Das Konzept ist dabei so einfach, wie genial. Verschiedene Raumstationen und Weltallszenarien werden bildgewaltig, in anmutiger Schönheit gezeigt. Jeder Ort trägt einen Namen, der sich zum einen aus dem Namen einer Demogruppe zusammensetzt, zum anderen aus einer galaktischen Bezeichnung. Das schafft Atmosphäre, die durch die ruhigen, höchst stimmungsvollen Klänge den beeindruckenden Visuals die Krone aufsetzt. Dass Offscreen Colonies eine solche Faszination für die Augen bietet, ist nicht nur den Programmierfähigkeiten BoyCs geschuldet, sondern vor allem den meisterhaften Gestaltungskünsten Zooms. Er war früher schon für den richtigen Farbanstrich und das perfekte Design in den Intros von Conspiracy verantwortlich und meldet sich mit dieser Atmosphärebombe nach einer kleinen, kreativen Schaffenspause fulminant in der Demoszene zurück. So steht dieses Offscreen Colonies gleich für drei wichtige Aspekte: 1) Der abschließende Satz 'All these worlds are yours' ist nicht nur eine Verbeugung vor den vielen großartigen Demogruppen, sondern sollte auch Ansporn dafür sein, es noch besser zu machen oder selbst in der Demoszene aktiv zu werden. 2) Die 64k-Szene sollte dank diesem Wahnsinnsteil einen solchen Schub bekommen, den nicht einmal das letztjährige The Timeless auslöste. 3) Hier liegt das beeindruckenste und beste Werk vor, welches auf der Revision 2015 veröffentlicht wurde. Vielen Dank an Conspiracy für dieses, mit purer Faszination vollgestopfte Osternest!



Ziphead / Fairlight & CNCD (1st @ Revision 2015, PC Demo)

Ziphead ist ein Monstrum! Das State of the Art des Jahres 2015. Die ultimatiive Club-Demo für jedermann. Würden wir Ziphead in den Discos dieser Welt zeigen, die tanzwütige Meute würde ausflippen, würde völlig weggebeamt auf eine andere Geistesebene werden. Fairlight und CNCD mischen hier das Laserlicht der 1980er Jahre mit den tanzenden Silhouetten der legendäre Amiga-Demo aus dem Jahr 1992. Auch reaktivieren sie den Roboter aus ihrem brachialen Meisterwerk Spacecut, zerschreddern ihn dieses Mal jedoch nicht mit Dubstep-Krawall, sondern hüllen ihn in ein neues Kleid. Damit darf er endlich so tanzen, wie er es schon immer wollte. Er passt sich den treibenden Rhythmen an, glimmert und funkelt schöner als jede Discokugel und ist der beste Beweis dafür, wie begnadet die Menschen doch sind, die hinter diesem Werk stecken. Technisch, visuell und von der Inszenierung her ein Megakracher!



On / Mercury (2nd @ Revision 2015, PC 64k Intro)
Wer hätte gedacht, dass Mercury nach der unglaublichen 64k Intro The Timeless mit all dem visuellen Bombast ein solch stylisches Konzeptwerk wie On kreieren würden? Etwas, das optisch als eine Art Intrinsic Gravity, nur in Bunt, beginnt, mit flüssig ineinander übergehenden Kaleidoskopeffekten aber bereits nach kurzer Zeit für pure Faszination sorgt. Wenn dann die schnörkellosen Linien und Formen in den dreidimensionalen Raum ausbrechen, sind wir völlig geflasht. Dieser Flow, diese schlichte, mit längerer Laufzeit aber immer schöner werdende Eleganz. Dieses perfekte Spiel der Geometrie gepaart mit passenden Elektronikklängen. All das macht On zu etwas ganz speziellem, einem ganz großen Designkunstwerk, dessen Zauber man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen muss.



We stand divided / Cocoon (2nd at Revision 2015, PC Demo)
Ein Totenkopf gleich zu Beginn in einer Cocoon-Demo? Das hat man lange nicht gesehen. Zuletzt waren die einstigen Schocker aus Frankreich mehr in Science-Fiction- und Maschinengefilden unterwegs. Erwartet uns also nun ein blutiges Spektakel? Zumindest Tunnelszenen sind wieder mit dabei, denn ohne können Cocoon nicht. Dass diese höllisch gut aussehen, muss wohl nicht weiter erwähnt werden. Was danach folgt ist jedoch erstmal wieder rein technologischer Natur. Eingeschlossen in einem einzigen Raum genießen wir tolle Licht- und Schattenspiele, Wassereffekte und metallene Twister in glänzender Schönheit.Doch wo bleibt das Blut? Das kommt nicht, dafür aber der Totenschädel in einer fulminanten Endsequenz zurück. Mit We stand devided haben Cocoon ein stimmungsvolles Werk mit langsamen, aber hämmernden und perfekt passenem Soundtrack gebastelt. Dessen Technik ist wieder einmal erstklassig, Design und Atmosphäre schlichtweg fantastisch. Dennoch übt es für uns nicht eine solche Faszination aus wie die meisten 2015er Demos von Cocoon.



Sushi Boyz / Ghostown (1st @ Revision 2015, Amiga Demo)
Also Ghostown sind wirklich eine unglaubliche Gruppe. Ihre Werke sind so perfekt durchgestylt, sprühen vor Ideen, sind eine bunte Effektwelt vollgestopft mit faszinierenden Dingen. Bislang war wirklich jedes ihrer Werke eine Liebeserklärung. Vor allem an den Commodore Amiga, auch an seine Fans und eigentlich der gesamten Demoszene. Ihre neueste Demo Sushi Boyz reiht sich nahtlos in die Riege dieser Prachtexemplare ein. Dieses Mal entführen uns die Geisterstädtler in den fernen Osten, in die Welt von Street Fighter und Geishas. Mit herrlichen Pixelgrafiken, einem japanisch angehauchten Ohrwurm-Soundtrack und exzellenten Effekten knallen sie uns ein stimmungsvolles Spektakel auf den Schirm, der von den ersten Klängen an fasziniert und sogar auf einem Amiga 500 läuft. Bei der Grafikqualität, der Farbenpracht und Effektwahnsinn kaum vorstellbar, aber der Wahrheit entsprechend. Völlig irre und total genial.


 
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