3DS ohne 3D
Der 2DS ist im Prinzip ein kastrierter 3DS.
Der 2DS ist de facto ein Nintendo 3DS, bei dem die 3D-Darstellung nicht länger möglich ist. Tatsächlich verzichten bereits einige Besitzer des 3D-Handhelds nicht selten auf die dritte Dimension – sei es, um den Akku zu schonen, die Bildrate zu erhöhen oder weil sich der Effekt nur selten mit einer Bewegungssteuerung in Einklang bringen lässt. Es soll ja auch Leute geben, bei denen 3D-Bilder Kopfschmerzen verursachen und auch Kinder, bei denen sich die Augen noch in der Entwicklung befinden, sollte man sogar von der Technik fernhalten.
Nicht nur die Größe der beiden Bildschirme entspricht exakt denen des 3DS – auch die Technik bleibt mit dem resistiven unteren Touchscreen identisch. Kein Wunder, steht doch auch hier vor allem die Kompatibilität zum Ur-DS und der 3DS-Software im Vordergrund, so dass ein Umschwenken auf einen kapazitiven Bildschirm, wie ihn z.B. auch Sonys PlayStation Vita bietet, nur wenig Sinn ergeben würde. Allerdings werden hier nicht länger zwei separate Bildschirme verbaut, sondern es handelt es sich um ein großes Display, bei dem die Trennung nur durch das Design vorgegaukelt wird. Theoretisch hätte Nintendo also auch für den oberen Bildschirm die Touchfunktion erlauben können, wenn die Plastikabdeckung es nicht verhindern würde. Im Umkehrschluss hätte dies aber dazu geführt, dass manche Titel speziell für den 2DS designt würden und nur dort funktionieren würden. Ein solches Chaos wollte man offensichtlich vermeiden. Ebenfalls keine Überraschung: Die Hardware wie Prozessoren, RAM und der 1300 mAh-Akku stammen ebenfalls originalgetreu vom älteren Bruder. Entsprechend hat auch der 2DS je nach verwendetem Spiel und Bildschirmhelligkeit Saft für etwa fünf Stunden, bis er wieder an die Steckdose muss. Im Gegensatz zum 3DS XL, bei dem Nintendo auf die Beilage eines Netzteils verzichtete, ist es hier zusammen mit einer 4GB-SD-Karte wieder im Lieferumfang enthalten – gut.
Was die Bedienung angeht, findet man selbstverständlich alles, was man auch bei den anderen Handhelds der (3)DS-Familie bekommt: Neben den vier Actionknöpfen X, Y, A und B dürfen auch am 2DS Start- und Select-Taste sowie Power- und Home-Button nicht fehlen. Die beiden Schultertasten, eine Schiebepad und das Digitalkreuz runden die Bedienungsmöglichkeiten ab. Nur die Anordnung hat sich leicht verändert: Nur der Home-Button bleibt auf seiner mittigen Position unterhalb des Touchscreens, wurde aber vergrößert und dadurch präsenter. Start und Select wurden dagegen auf die rechte Seite ausgelagert. Gut, denn die Bedienung auf der kleinen Leiste der ursprünglichen 3DS war arg fummelig, da man einen großen Druck ausüben musste, bis die Tasten auf die Eingabe reagierten. Beim XL-Modell wurde dies bereits besser gelöst, doch die 2DS-Variante gefällt mir persönlich am besten.
Die Unterschiede
Durch das neue Format und ohne die Möglichkeit zum Zuklappen benötigt der 2DS mehr Platz beim Transport.
Der größte Unterschied ist die neue Form des Geräts, denn im Gegensatz zu früheren Modellen lässt sich der 2DS nicht länger zuklappen kann, sondern besteht aus einer Tafel mit Abmessungen von 144 x 127 x 20mm, die ein bisschen an eine Art Mini-Tablet erinnert. Dabei ist die Unterseite etwas dünner als beim aufgeklappten 3DS, doch wächst die Dicke des Gehäuses bis zum oberen Ende fast auf die Größe eines zugeklappten 3DS heran. Da man das Gerät nicht mehr durch Zuklappen in den Standby-Modus versetzen kann, findet sich hier ein neuer Schieberegler am unteren rechten Rand, der dem 2DS auf Sparflamme schaltet. Der Vorteil: Der 2DS macht in dieser Form einen etwas robusteren Eindruck als seine Brüder, bei denen nach Unfällen oder Stürzen schon mal Risse im Rahmen oder sogar Brüche auftreten konnten, wenn sich z.B. jemand aus Versehen auf das aufgeklappte Gerät setzte. Der 2DS wirkt so, als hätte er mehr Nehmerqualitäten.
Mehr Klangpower hat er definitiv nicht: Zum einen lässt trotz der Vibrationen des Gehäuses die maximale Lautstärke etwas zu wünschen übrig. Zum anderen wurde nur noch ein Mono-Lautsprecher verbaut, der bei etwas höherer Belastung die Tonausgabe verzerrt und übersteuert. Schade, der Original-3DS verfügte noch über ein Stereo-Paar, das vor allem im Surround-Modus durchaus beeindrucken konnte, wenn der Audiobereich der Spiele entsprechend gestaltet wurde. Das alles geht hier genauso verloren wie die eindrucksvollen 3D-Effekte mancher Titel wie Starfox oder Resident Evil: Revelations. Immerhin erfolgt die Stereo- und Surround-Tonausgabe, sobald man einen Kopfhörer anschließt und die Option in den Einstellungen aktiviert.