The Legend of Zelda: The Wind Waker (2002, GameCube)
Als Nintendo die ersten Trailer von Wind Waker für den GameCube veröffentliche, ging es lange Zeit nur um eines: Die umstrittene Präsentation im Cel-Shading-Stil mit Link als Kulleraugenzwerg. Der kunterbunte Comiclook spaltete selbst harte Zeldafans. War das nicht zu kindlich? Müsste Zelda nicht auch stilistisch endlich mal erwachsen werden? Aber hinter der naiven Fassade verbarg sich letztlich ein fantastisches maritimes Abenteuer auf vielen Inseln und auf hoher See, das den freien
Der Cel-Shading-Stil sorgte 2002 für reichlich Diskussionen.
Erkundungstugenden alle Ehre machte - hier war offene Welt wirklich spürbar. Die Inszenierung der Geschichte enttäuschte zwar aufgrund schwacher Dialoge und recht flachem Spannungsbogen, außerdem erreicht man trotz vieler struktureller Ähnlichkeiten nicht diese Brillanz eines Ocarina of Time.
Aber Shigeru Miyamoto präsentierte 2002 einen ungeheuer motivierenden Mix aus Kampf, Erkundung und Rätseln mit innovativer Windphysik beim Segeln sowie neuen Zaubern. Außerdem wurde das Kampfsystem um eine Parade bereichert, die man rechtzeitig für Konter einleiten musste, um stärkere Gegner zu besiegen. Der sanft ansteigende Schwierigkeitsgrad, das klasse Leveldesign und vor allem die Unmenge an spielerischen Möglichkeiten sorgten schnell für durchzockte Nächte und eine
Platinwertung von 91%.
Wind Waker faszinierte vor allem mit seinem maritimen Flair.
Und dass die Kulisse neben verblüffend lebensechten Animationen auch derart stimmungsvolle Wechsel von der sonnigen Idylle bis hin zur bedrohlichen Düsternis zauberte, konnte schließlich auch einige Skeptiker stilistisch milde stimmen. Trotzdem sollte sich dieses Feedback und der Wunsch nach mehr Düsternis vier Jahre später bemerkbar machen. Bis dahin konnte man mit Link immerhin im fantastischen
Soul Calibur 2 auf GameCube gegen finstere Dämonen kämpfen.
The Legend of Zelda: Twilight Princess (2006, GameCube, Wii)
Die erste Erfahrung mit der Paralleentwicklung eines The Legend of Zelda sammelte Nintendo mit Twilight Princess, das im Dezember 2006 zunächst für die "neue" Wii und eine Woche später für den "alten" GameCube erschien. Und dieses Abenteuer war ein Spätzünder: Der müde Einstieg, die naiven Dialoge, der erste Schock der faden Details auf der neuen Konsole. Aber die Kreativität des Spieldesigns siegte irgendwann über den schwachen Eindruck der Technik.
Twilight Princess wirkte deutlich erwachsener und düsterer.
Irgendwann wehte ein mystischer Wind: Die Welt überraschte mit ihrer düsteren Seite, die Wolfsverwandlung sorgte für neue Erlebnisse sowohl im Kampf als auch über die tierischen Sinne bei der Erkundung sowie Rätseln, und die Kulisse wurde um intensive Farben sowie zwielichtige Stimmungen bereichert, die es so bisher nicht in der Serie gab. Plötzlich roch es nach ICO, wenn die Schattenwesen aus ihren Löchern krochen, oder nach Metroid Prime 2, wenn man sich in Labyrinthen mit bizarren Apparaturen verlor. Außerdem gab es angenehme Déjà-vus und Bezüge zu Ocarina of Time.
Die Spielbalance war hervorragend, die Steuerung über Nunchuk und Remote ging schnell in Fleisch und Blut über - egal ob Bumerangwurf, Schwerthieb oder
Zu den Highlights gehörte der Kampf mit Midna.
Pfeilschuss. Und ganz wichtig: die Regie war klasse! Dieses Abenteuer ließ einfach nicht locker, überraschte immer wieder mit neuen Kampftechniken, interessanten Dungeons und packenden Bossduellen.
Es war in seiner Struktur zwar recht linear, zeigte Texturschwächen und wirkte akustisch antiquiert, aber es entführte in ein unheimlich liebevoll designtes, fantastisch arrangiertes Videospiel-Märchen. Und auch mobil konnte Nintendo in den Jahren 2007 und 2009 auf höchstem Niveau begeistern: Vor allem Phantom Hourglass sorgte auf dem DS für ausgezeichnete Unterhaltung und eroberte unser
Platin mit 92%. Paul resümierte damals:
"Phantom Hourglass ist ein Prachtstück: Es sieht unglaublich gut aus, steuert sich traumhaft, ist bemerkenswert umfangreich und schafft es erfolgreich, sowohl Neulinge als auch alte Haudegen zu fesseln und zu faszinieren."
Auch
Spirit Tracks sicherte sich später auf dem DS noch unserer Gold.