The Big Bang Theory
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Nicht im Bild: Die brachiale Soundkulisse. Ganz besonders die Effekte sind schlicht der Hammer! |
Der Puffermodus zwischen Kampagne und Multiplayer-Variante ist der Koop. Hier dürfen sich zwei Spieler in sechs kurzen Missionen austoben, von denen allerdings von Anfang an nur zwei freigeschaltet sind. Und auch die haben es, dem Anspruch der Kampagne gewissenhaft folgend, ziemlich in sich: Die Gegner sind mächtig zielgenau, es gibt gar keine Rücksetzpunkte - und eigentlich auch keine richtige Kooperation. Während man im Spezialeinheit-Modus von
Modern Warfare 2 zum Teil richtig als Team zusammenarbeiten musste, warten hier ganz normale Aufträge, die auch aus der Kampagne stammen könnten - nur dass man sie eben zu zweit statt allein spielt. Immerhin gibt es im Koop spezielle Waffen für den Multiplayermodus zu erspielen, aber Spaß haben mir die Ausflüge kaum gemacht.
Die Präsentation setzt in mehrfacher Hinsicht neue Maßstäbe. Vor allem eine Sache hat es mir angetan: Der Sound! Zum einen ist das der hervorragende, sehr andere Soundtrack, der zur Abwechslung mal nicht auf Orchester-Bombast, sondern auf minimalistischen Elektro setzt - sehr lässig, sehr atmosphärisch! Dann ist da noch die auch in der deutschen Version qualitativ sehr hochwertige Sprachausgabe, die in der übersetzten Fassung die Fremdsprachen den Original-Sprechern überlässt - dadurch werden Peinlichkeiten wie das Pseudo-Russisch in CoD: Black Ops konsequent vermieden. Der wichtigste Punkt betrifft allerdings die Soundeffekte. Mann, wie das hier kracht! Mann, wie das hier hämmert! Wahnsinn! Wer das ohne Surround-System spielt, verpasst den Großteil der Atmosphäre!
Prachtbilder des Grauens
Und dann ist da natürlich noch die Grafik. EA und DICE haben sich im Vorfeld der Veröffentlichung nicht nehmen lassen, so ziemlich jeden einzelnen Aspekt der neuen Frostbite 2-Engine in allen Einzelheiten auszuklamüsern: Hochrealistisch soll alles sein, Irrsinnsanimationen soll es zu sehen geben, prinzipiell kann alles zerstört werden - und rasend schnell soll das Ganze auch noch laufen! Machen wir es kurz: Battlefield 3 sieht geil aus! Ganz besonders das Lichtmodell sucht im Spielebereich seinesgleichen, die Ausleuchtung der Levels ist einfach wundervoll. Das Design der Kampagnenlevels ist sehr abwechslungsreich, die Schlachtfelder werden durch die obligatorischen Skript-Massen zum Leben erweckt. Die Animationen der eigenen Leute sind in der Tat sehr beeindruckend: Wie ein Kamerad im vollen Lauf um eine Ecke rennt, dabei kurz ins Schliddern kommt, sich gerade noch fängt und weiter spurtet. Wie einer in die Deckung hechtet und aufgrund von etwas zu viel Schwung etwas von der Wand abprallt. Die Bewegungen der Gegner und die Todes-Animationen sind dagegen allerdings weniger ansehnlich. Sehr schön auch Details wie die Verschmutzungen und Kratzer auf Oberflächen wie der Flugzeughaube oder der Gasmaske. Und das Schönste daran: Wenn euer Rechner
Crysis 2 oder
Rage gut stemmen konnte, dann sollte er auch mit Battlefield 3 keine Probleme haben.
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Es ist Battlefield - also ist man nicht nur zu Fuß, sondern auch im Panzer oder im Flugzeug unterwegs. |
Allerdings gibt es an der Prachtgrafik auch einiges auszusetzen. Da wären z.B. die vielen Fehler in der Kollisionsabfrage: Gerade im Mehrspielermodus sieht man an allen Ecken und Enden, wie Gegner halb in der Wand versunken auf der Lauer liegen. Außerdem kommt der Zerstörungsgrad der 3D-Engine gerade in der Kampagne praktisch gar nicht zum Einsatz. Zwar geht überall ein bisschen was zu Bruch, Säulen splittern, Scheiben bersten, Deckung ist zerstörbar. Aber das taktische Zerlegen von ganzen Häusern gibt es einfach nicht mehr - es kommt in einfacherer Form nur noch geskriptet vor.
Der größte Grafikdämpfer kommt von den Konsolen: Hat man vorher die PC-Fassung auf vollen Details gespielt, wirken die Versionen für 360 und PS3 wie ein Ausflug in Half-Life-Zeiten - ganz besonders im Falle der 360-Fassung, wenn die HD-Texturen nicht installiert werden. Bitte, bitte, bitte spielt Battlefield 3 auf der 360 nicht ohne die HD-Texturen! Bitte! Der grafische Unterschied zwischen den beiden Varianten ist eklatant, denn ohne HD-Pack (das zur Installation 1.6 GB verlangt) sehen viele Texturen nicht nur extrem matschig aus, es fehlen auch Teile der Level- und Detailgeometrie! Die PS3 hat das Problem nicht, hier sind von Anfang an alle Details vorhanden. Dafür ist hier das woanders sehr seltene Tearing ausgeprägter. Beiden Konsolenfassungen ist allerdings gemein, dass das Spiel in der Kampagne jederzeit flüssig läuft - ein Ruckeln ist mir nie aufgefallen.