Zu schön um wahr zu sein?
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Die PC-Version lässt die Konsolenfassungen grafisch deutlich hinter sich zurück, hat allerdings mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Dennoch: Mit Abstand die beste aller BF3-Varianten. |
Der Mehrspielermodus ist das Fleisch jedes Shooters, ganz besonders, wenn er »Battlefield« im Namen trägt. Und dieser soll das Beste aus allen Welten in sich vereinen: Die Geschwindigkeit von Call of Duty, die weiten Schlachtfelder der Serie, 64 Spieler, jede Menge Vehikel, ein tiefschürfendes Rang- und Auflevelsystem - der Traum jedes Shooterfreundes?
Auf den Konsolen muss man sich schon mal von einem Merkmal verabschieden: Statt 64 Spieler dürfen auf 360 und PS3 maximal 24 Soldaten im Eroberungs-Modus antreten, die Größe der Karten wurde im Vergleich zur PC-Version entsprechend angepasst. Die Teamarbeit steht unverändert im Mittelpunkt, es gibt allerdings viele Verbesserungen im Detail: Man kann jetzt z.B. direkt in parkende Vehikel spawnen, was das entsprechende Camping auf ein Minimum reduziert. Außerdem heilen angeschlagene Fahr- und Flugzeuge mit der Zeit automatisch. Man kann mittlerweile entscheiden, ob man durch den Defibrillator wiederbelebt werden möchte oder nicht, was übereifrigen Frontmedizinern, die nur auf die Punkte aus sind, gehörig den Zahn zieht. Neu und praktisch ist das Sperrfeuer, mit dem man dem Gegner die Sicht verzerrt und Bonuspunkte erhält. Generell schütten die Entwickler ein Boni-Füllhorn über dem aktiven Spieler aus: Kill Assists, Spot Assists, Spawn Points, erwähntes Sperrfeuer - das Aufleveln geht dadurch etwas zügiger als zuletzt noch bei Bad Company 2. Das ist auch nötig, denn es gibt weitaus mehr freizuschalten: Jede Klasse, jede Waffe und jedes Vehikel hat einen eigenen Upgrade-Baum. Dadurch kann man sich entweder von Anfang an stark spezialisieren oder gemächlich in alle Richtungen orientieren. Praktischerweise bekommt man am Ende jeder Runde angezeigt, wie weit man vom nächsten Upgrade entfernt ist - ein sehr motivierender Kniff.
Des Kaisers neue Klassen
Die Eroberungs, in der man Flaggen für das Team an sich reißt, ist unverändert der Kern der Multiplayer-Variante. Wer daran kein Interesse hat, darf sich auch im Rush oder Deathmatch austoben (beides auch in der Squad-Variante), aber in beiden Fällen muss man mitnochmals reduzierter Spielerzahl auf den Karten leben.
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Das ist das wahre Battlefield-Gefühl: Zum Start einer Eroberungs-Runde rennen auf dem PC Spielermassen drauflos! Auf den Konsolen sind 40 Teilnehmer weniger erlaubt, was sich spürbar auf den Schlachtspaß auswirkt. |
Von denen gibt es gegenwärtig neun, die zum größten Teil groß und teilweise herrlich anzusehen sind - wie die prachtvoll weitläufige »Caspian Border« oder die wunderbar verschlungene »Seine Crossing«.
Es gibt erstmals auch auf den Konsolen einen Serverbrowser, der dem teilweise extrem unzuverlässigen Automatchmaking, das Bad Company 2 noch so geplagt hat, den verdienten Stinkefinger zeigt: Man kann die Spiele u.a. nach Teilnehmerzahl, Modus, Karte oder Kontinent filtern, was wunderbar funktioniert. Was hingegen sehr nervt ist, dass man immer noch nicht nach dem Rundenende zurück ins Mehrspielermenü darf. Nö, stattdessen muss man locker eine Minute warten (Endauswertung + lange Ladezeit für die nächste Karte), bis man zurück gelassen wird. Auch wird man immer wieder in Partien geworfen, die unmittelbar nach der eigenen Ankunft beendet werden - angesichts der langen Ladezeiten stört das ganz schön.
Auch die Spielerklassen wurden zum Teil generalüberholt: Pioniere und Aufklärer blieben unverändert, auch wenn Letztere nicht mehr wie Wookies aussehen. Der »Sturmsoldat« übernimmt jetzt die Funktionen des Mediziners (Medikit und freispielbarer Defibrillator), die »Versorgung« hat dagegen die schweren Medic-Waffen sowie Munitionskisten und Sprengstoff. Außerdem gibt es jetzt acht automatisch angelegte Squads, zwischen denen man wechseln kann. Das Anlegen individueller Klassen ist dagegen leider nicht gestattet.