Test: Medal of Honor: Warfighter (Shooter)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
25.10.2012
25.10.2012
25.10.2012
Spielinfo Bilder Videos
Die Kampagne liefert fünf bis sechs Stunden guter Action, präsentiert dabei aber nur wenige frische Ideen.
Die Kampagne liefert fünf bis sechs Stunden guter Action, präsentiert dabei aber nur wenige frische Ideen.
Nach dem Technik-Mischmasch des Vorgängers (Unreal für die Kampagne, Frostbite für den Multiplayer) setzt Danger Close jetzt in Gänze auf die neuste Technologie aus dem Hause DICE. Und gerade, wenn ihr einen gut befeuerten PC unter dem Schreibtisch stehen habt, dann kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen: Von der ersten Minute an wird der Spieler mit der Nase voran in die Prachtgrafik gedrückt, die durchaus in die Nähe von Battlefield 3 rückt: Tolle Effekte, liebevolle, abwechslungsreiche Szenarien, gut animierte Figuren. Auch die Zwischensequenzen haben eine Extra-Runde Applaus verdient, denn mit Ausnahme der unnötig künstlich wirkenden Gesichter der Figuren sind sie erstklassig animiert - und vor allem über weite Teile angenehm ruhig, entspannt, nicht effektheischend. Zwar dümmer und wilder durch die Zeit springend als eine durchschnittliche 24-Folge, aber dennoch gut. Sehr angenehm für den Nicht-Amerikaner ist außerdem der Mangel der sonst in dem Genre so üblichen Patriotismus-Lobhudeleien. "Mangel" bedeutet aber leider nicht "Verzicht" : Ganz zum Schluss kriegt man die Vaterlandsliebe und den Helden-Herzschmerz mit der Schaufel ins Gesicht gedroschen; man sieht förmlich, wie die Autoren mit der Hand am Herz und einer Träne im Patriotenauge vor einer dramatisch im Wind wehenden USA-Flagge stehen. Klebrig, schmalzig und ganz schön eklig!
Der Mehrspielermodus setzt größtenteils auf gut umgesetzte Genre-Standards sowie sehr viel Freischaltmaterial.
Der Mehrspielermodus setzt größtenteils auf gut umgesetzte Genre-Standards sowie sehr viel Freischaltmaterial.

Die Konsolenfassungen sind technisch ebenfalls auf hohem Niveau, aber deutlich niedriger als die auf Elf gedrehte PC-Fassung: Am deutlichsten sieht man die Unterschiede bei den Texturen - was am PC knackescharf ist, ist hier in Nahaufnahme matschig. Manche Objekte wie der Wolkenhimmel oder durch das Fenster scheinende Lichtstrahlen sind z.T. sehr grobkörnig, außerdem gibt es immer wieder Fehler in der Schattenberechnung. 360-Spieler sind außerdem gut beraten, wenn sie, wie schon bei Battlefield 3, das auf der einen DVD enthaltene HD-Texturen-Paket installieren. Ersparen sie sich diese knapp drei Gigabyte, sieht Warfighter auf der Konsole aus wie die PC-Version auf der niedrigsten Detail-Einstellung. Am ärgerlichsten sind allerdings die in allen Fassungen auftretenden Bugs, die das Spiel nachweislich stoppen: Bei der Sniper-Mission wartete ich z.B. einmal vergeblich darauf, dass die zusätzlichen Hubschrauber angeflogen kamen. Ein anderes Mal lief eine Echtzeit-Cutscene ohne mich ab, danach standen alle Gegner mit seitlich angewinkelten Armen in der Gegend herum und machten nichts mehr. Klar, in solchen Fällen hilft der Griff zum letzten Checkpunkt und die Sache ist gegessen - aber trotzdem ist so etwas höchst peinlich!
Leider dürfen auf allen Plattformen nur 20 Spieler gegen- und miteinander antreten.
Leider dürfen auf allen Plattformen nur 20 Spieler gegen- und miteinander antreten.

Mein Kumpel und ich

Heutzutage definiert sich ein richtiger Ego-Shooter nicht nur durch die Kampagne, sondern vor allem auch durch den Spaß im Mehrspielermodus.  Und da führt gegenwärtig kein Weg an den Schlachtschiffen Call of Duty und Battlefield vorbei. Das merkt man Warfighter sehr deutlich an, bietet es doch alle wichtigen Standards: TDM & CTF, dazu Varianten von Rush und "King of the Hill". Interessant wird’s erst mit "Home Run", da es hier kein Respawn gibt und eroberte Flaggen nicht zurück getragen werden können. Die Spielgeschwindigkeit ist irgendwo zwischen Modern Warfare 3 und Battlefield 3 - also ziemlich zügig. Außerdem folgen die Entwickler (dieses Mal kümmerte sich Danger Close selbst um den Multiplayer) dem BF3-Vorbild, da man sich hier hinlegen kann (was einer Camper-Einladung gleichkommt) und es keinen Spawn-Schutz gibt - mit etwas Pech ist der Gegner also schon so weit vorgedrungen, dass man direkt zum Neustart von einer Kugelsalve begrüßt wird. Ich bin immer noch kein Fan dieser Ideen, aber wenigstens gibt es hier eine Killcam, die einen Zeitlupen-Blick auf den Mörder ermöglicht. Sehr schade auch, dass die Zahl der Spieler auf 20 begrenzt ist - unabhängig von der Plattform. Immerhin gibt es auch auf Konsolen wieder einen vollen Serverbrowser, zusätzlich zum automatischen Matchmaking und dem schnellen Einstieg. Es gibt acht Karten, die recht klein gehalten sind - das macht die Gefechte schnell und intensiv.
Im "Fireteam" arbeitet man eng mit einem zweiten Spieler zusammen, spawnt aufeinander und hilft sich gegenseitig aus der Patsche. Nicht neu, aber gut!
Im "Fireteam" arbeitet man eng mit einem zweiten Spieler zusammen, spawnt aufeinander und hilft sich gegenseitig aus der Patsche. Nicht neu, aber gut!

Die große Besonderheit des Warfighter-Mehrspielers ist das "Fireteam"-Konzept. Am grundsätzlichen Spielprinzip ändert es nichts, es bedeutet nur, dass man immer in einer Zwei-Mann-Gruppe unterwegs ist. Das Konzept dürfte Clan-Spielern kaum neu sein, aber hier bedeutet es, dass man nicht nur einen mobilen Spawn-Punkt zur Hand hat (zumindest sofern er nicht gerade selbst angegriffen wird), sondern sich auch gegenseitig mit Heilung und Munition zur Hand gehen kann. Kurz gesagt: Kooperation wird groß geschrieben und belohnt. Apropos Belohnungen - von denen regnet es wie in Battlefield 3 wieder Massen. Neue Spezialeinheiten (anfangs muss man sich für eine von zwölf entscheiden) und Soldaten-Klassen, zusätzliche Waffen, Designs und Ausrüstungen - all das eröffnet sich geduldigen Spielern nach und nach. Wie bei Battlefield 3 wird auch hier wieder das Battlelog-System voll ausgenutzt. Das bedeutet nicht nur jede Menge Statistiken, sondern auch Clan-Tools und nette Ideen wie "Warfighter Nations" - eine Art Wettbüro, in dem man über eifriges Multiplayer-Spielen erbeutete Münzen auf eine Nation seiner Wahl setzen darf. Ein Origin-Account wird übrigens in allen Fassungen benötigt.

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