Vorschau: Resonance of Fate (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
26.03.2010
18.10.2018
26.03.2010
18.10.2018
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ab 12,45€
Spielinfo Bilder Videos
Neue Waffenteile müssen zum Teil erst aus kleineren Komponenten hergestellt werden, die man sowohl im Kampf als auch durch das Zerlegen von Gegenständen erbeuten kann. Darüber hinaus darf man aus gesammelten Kleinteilen und Rohstoffen auch andere Items wie Schmuck, Molotov-Cocktails oder Heiltränke herstellen, die ebenfalls im Kampf eingesetzt werden können.
Die in Hexfeldform präsentierte Spielwelt muss via Puzzlespiel erst begehbar gemacht werden, was durchaus Laune macht.
Jeder Charakter verfügt pro Runde über eine begrenzte Menge an Aktionspunkten, die abnehmen, wenn man sich frei über das Schlachtfeld bewegt oder spezielle Manöver ausführt. Hat man alle Aktionspunkte verbraten, ist der nächste Charakter bzw. Gegner am Zug. Neben normalen Bewegungen und einzelnen Schüssen kann man seinen Charakter auch eine vorgegebene Lauflinie zuweisen, auf der er sich anschließend selbstständig bewegt, während man selbst zu Sprüngen ansetzt und anvisierte Ziele mit Schüssen eindeckt.

Geht diese Linie zwischen den Positionen der anderen beiden Spielfiguren hindurch, erhält man so genannte Resonanzpunkte mit denen man zu besonders verheerenden Teamattacken ansetzen kann. Gerät man in Bedrängnis, kann man einen der Ausgänge des aktuellen Schlachtfelds ansteuern, um zu fliehen. Im Prinzip bestehen sämtliche Dungeons nur aus aneinander gereihten Sechsecken, durch die man sich ans Ziel kämpfen muss. Hat man alle Gegner eines Abschnitts erledigt, kann man auch in Ruhe nach versteckten Schätzen suchen oder hin und wieder Schalter betätigen; besonders erkundungsfreudig sind die meist sehr kompakten Schauplätze allerdings nicht.

Welterkundung als Puzzlespiel

Auch die Spielwelt abseits der Dungeons präsentiert sich abgesehen von frei begehbaren Städten und Gebäuden im Hexfeld-Stil. Was auf den ersten Blick steril und klobig, ja regelrecht ernüchternd wirkt, hat aber auch seine Reize: Um neue Gebiete zu erreichen, muss man seine Umgebung erst mit erbeuteten Puzzleteilen begehbar machen. Dazu gibt es verschiedene Farben und Formen, mit denen man korrekt platziert nach und nach Zutritt zu weiteren Schauplätzen, Dungeons und Stockwerken des Turms erlangt. 
Bewohnte Gegenden wie die Stadt Abel dürfen frei erkundet werden. In Geschäften kauft und bastelt man sich neue Ausrüstung, während NPCs optionale Aufträge anbieten.
Beim Freipuzzeln des Wegs, bei dem man sogar selbst regenerierende Speicherpunkte setzen darf, entdeckt man gelegentlich auch Schätze, zusätzliche Ereignisse oder spezielle Terminals, die alle angrenzenden Sechsecke derselben Farbe mit bestimmten Boni wie erhöhter Beuterate oder der Unterdrückung von Zufallskämpfen belegen. Letztere gibt es übrigens nur außerhalb der Dungeons, wo man mit einem Marker auf frei geräumten Pfaden zum nächsten Ziel reist.

Optisch wirkt das Puzzeln und Navigieren zwar recht antiquiert, aber spielerisch wussten die ungewöhnlichen Knobelauflockerungen bisher durchaus zu gefallen - vor allem da man von Terminals erhaltene Bonuseffekte durch geschickten Ausbau auch in angrenzenden Dungeons nutzen kann. Die in Form von obligatorischen Missionen voran getriebene Handlung verläuft zwar trotz individuell zusammen gepuzzelter Wege sehr linear, wer will, kann aber auch abseits des Plots zahlreiche Aufträge erledigen, in einem Kolosseum sein Kampftalent unter Beweis stellen oder durch das Manipulieren der Tageszeit bestimmte Ereignisse hervorrufen. Die durchschnittliche Spielzeit wurde von den Entwicklern dabei mit 40 bis 50 Stunden angegeben.

Angestaubte Präsentation

Grafisch sieht Resonance of Fate trotz filmreifer Kampfinszenierung aber leider alles andere als umwerfend aus. Dass das Freipuzzeln der Karten nicht besonders aufwändig wirkt, ist noch verschmerzbar, aber leider sehen auch die Dungeons alles andere als imposant aus.
Die Dungeons sind nicht mehr als aneinander gereihte Einzelräume, die nur wenig Platz für Erkundungen abseits der Kämpfe bieten.
Hinzu kommen teils reichlich hölzerne Animationen, mangelnde Kantenglättung und verwaschene Texturen und das obwohl tri-Ace unlängst erst mit Star Ocean gezeigt hat, was für eindrucksvolle Kulissen sie mit ihrer eigenen Technik auf den Bildschirm zaubern können. Immerhin sehen die Charaktere in Resonance of Fate nicht aus wie eingeölte Barbiepuppen.

Der Stil an sich ist wesentlich düsterer und realistischer als in Star Ocean. Man kann sein Heldentrio sogar individuell einkleiden sowie Haar- und Augenfarbe festlegen. Das besondere daran ist, dass sämtliche Veränderungen auch in den Kämpfen und Sequenzen dargestellt werden und man im Verlauf des Abenteuers immer wieder neue Klamotten und Accessoires erstehen und finden kann - ein paar sogar abhängig davon, ob man auf 360 oder PS3 spielt. Individualisten wird's freuen, ich persönlich hätte mir hingegen lieber mehr Feinschliff bei der allgemeinen grafischen Präsentation oder eine passende Darstellung der selbst gebauten Waffen gewünscht, die trotz aller Modifikationen leider immer gleich aussehen.          
 

AUSBLICK



Der Bruch mit vielen klassischen Rollenspielelementen wie einer stetig anwachsenden Party, dem Einsatz übernatürlicher bzw. magischer Fähigkeiten oder einer im klassischen Sinn erkundbare Spielwelt, ist sicherlich riskant und dürfte den einen oder anderen Rollenspieler schon im Vorfeld abschrecken. Die actionreichen Alternativen, die die Star Ocean -Macher anbieten, könnten allerdings wieder versöhnen: Vor allem die akrobatischen Feuergefechte machen auf den ersten Blick einiges her. Ob das auch auf Dauer so sein wird, muss sich allerdings erst zeigen. Den Fokus komplett auf Handfeuerwaffen zu legen, könnte auf lange Sicht langweilen, auch wenn das Aufrüsten der Waffen via Baukastenprinzip viel versprechend wirkt. Optimistisch bin ich hingegen bei der als Puzzlespiel gestalteten Enthüllung der Spielwelt, die mir trotz spröder Präsentation sehr gut gefallen hat. Schade nur, dass auch die Dungeons im Hexfeldstil daher kommen und nur wenig Stimmung erzeugen. Auch sonst wirkt der Titel grafisch, abgesehen von seinen cineastischen Schusswechseln, eher rückständig. Ob die inneren Werte das wieder wett machen, ist leider noch ungewiss. Die spielerischen Ansätze sind teils ganz interessant, von ihrer Langlebigkeit bin ich aber noch nicht überzeugt.

Ersteindruck: befriedigend
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Kommentare

Sothen schrieb am
Menou_Moon hat geschrieben:also grafisch her sieht das ja alles ganz gut aus.. ich werd trotz allem einfach mal reinschaun. kann ja nicht schaden. D:'
idiotisch find ich nur den geänderten Titel.. End of Eternity klingt viel besser als Resonance of Fate oO; naja..

Vllt hat das ja einen tieferen Sinn ;)
Appledream schrieb am
also grafisch her sieht das ja alles ganz gut aus.. ich werd trotz allem einfach mal reinschaun. kann ja nicht schaden. D:'
idiotisch find ich nur den geänderten Titel.. End of Eternity klingt viel besser als Resonance of Fate oO; naja..
rekuzar schrieb am
Für mich klingt es insgesamt doch recht überzeugend. Könnte nach Lost Odyssey endlich das zweite JRPG sein was ich mir hole. (Wobei ich bei Tales of Vesperia immer noch mit mir ringe) ;D
Gibts denn neben diesen "Überschneidungen" auf dem Schlachtfeld auch noch andere Spezialattacken die von der jeweiligen Waffe/Charakter abhängig sind oder Ähnliches?
Ein zu tristes Kampfsystem wäre noch das einzige was mich wirklich abschrecken könnte..
KingDingeLing87 schrieb am
So vom Setting gefällt mir das Spiel persönlich ganz gut.
Aber den Rest den ich gelesen habe, gefällt mir weniger. :cry:
Naja mal abwarten wie es letzten endlich wird. :wink:
zentralheizung schrieb am
Hab die Demo gespielt und muss sagen, dass mir das Kampfsystem überhaupt nicht zusagt 8O . Ansonsten macht das Spiel aber einen guten Eindruck..
schrieb am