Weniger innovativ
Das sieht verdammt nach Civ aus und es spielt sich auch so; allerdings mit Fantasytouch.
Majesty 2 unterschied sich von anderen Fantasy-Strategiespielen vor allem dadurch, dass es eine indirekte Steuerung hatte. Man konnte seinen mittelalterlichen Truppen nicht direkt sagen, was sie tun sollten. Vielmehr musste man eine Belohnung ausloben, die dann die Helden animierte, sich in Bewegung zu setzen. So wurde eine Bärenhöhle mit 500 Goldstücken geschmückt, damit sich die verwöhnten Kämpen überhaupt dorthin bequemten. Sogar die Erkundung des Landes kostete etwas!
Bei Warlock haben sich die russischen Entwickler von diesem ungewöhnlichen Prinzip getrennt, denn es geht so konventionell zu, wie man das als Fantasy-General kennt: Man gründet Städte, hebt Truppen aus und schickt diese auf Eroberung - die Einheiten bewegen sich auch, ohne dass sie dafür bezahlt werden müssten. Stattdessen wird es Gold geben, wenn man einen Monsterbau erobert, wie man das von den Barbaren von Civ kennt. Der eine oder andere dürfte das schlicht ein Plagiat nennen, aber so schlimm wird es auch wieder nicht: Abgesehen von einigen Parallelen wird Warlock eigene Wege gehen – zumal auch Magie zum Einsatz kommt.
Civ mit Goblins
Welchen Anführer hätten's gern: Ne Art Gandalf oder doch lieber nen Totenbeschwörer?
Das Prinzip wird etwas gestrafft, weshalb es dieses Mal drei spielbare Völker geben wird: Untote, Monster und Menschen. Hiernach wird aber nur bestimmt, ob man anschließend Skelette, Rattenkrieger oder Schwerkämpfer ins Feld führt. Viel entscheidender wird die Wahl des Anführers sein, denn er bringt direkt Vorteile im Spiel. So gibt es etwa weißhaarige Zauberer, die jede Runde etwas Mana produzieren, fiese Nekromanten, die im Kampf durchschlagende Magie verwenden, oder menschliche Königinnen, die besser heilen können.
Dennoch ist auch die Wahl der Einheiten nicht ganz unwichtig, da etwa die Untoten weniger kosten und schneller fertig sind, aber doch auch weniger kampfkräftig sind. Ansonsten werden aber alle in etwa vergleichbare Einheiten haben. Dafür werden die Monster nicht eine so große Vielfalt haben wie die Menschen, die eher spezialisiert sind. Es wird Bogenschützen, Schurken und Zauberer geben, die man vielleicht noch aus Majesty 2 kennt. Allerdings wird Warlock bequemer sein, denn man benötigt zum Erkunden nicht mehr unbedingt einen Jäger. Dafür können Schützen über weitere Distanz Städte beharken, die sogar wie bei Civ 5 das Feuer erwidern.
Die Macht erweitern
Auch der Baumodus erinnert an Civ 5, obwohl er weniger Gebäude bietet.
Ansonsten wird man sein Land Schritt für Schritt vergrößern, ganz wie man das von Sid Meiers Klassiker kennt. Man gründet neue Städte, errichtet Gebäude und führt Krieg mit anderen Ländern. Die Städte können mit Festungswerken geschützt werden, von denen es auch Türme für Zauberer geben wird, die wiederum eine Anleihe bei Majesty 2 sind. Darüber hinaus kann man Gebäude wie Farm, Gilde oder Markt bauen, die mehr Rohstoffe, Wachstum oder Geld bringen. Wird eine Stadt im Laufe der Runden größer, beherrscht man mehr Fläche, wodurch richtige Metropolen entstehen können. Damit der Spieler auch nix vergisst, wird einen eine Hilfe erinnern, was noch zu tun ist, bis man die Runde beenden kann.
Die Forschung wird allerdings etwas anders laufen, denn man erfindet keine neue Technologien sondern bessere Zauber. Zu Beginn hat man vielleicht nur einen minderen Feuerball, der aber immer durchschlagskräftiger wird. Da man die Zauber jederzeit von oben herab einsetzen kann, muss man darauf achten, was man braucht. Was nützt der schönste Heilzauber, der gleich die Hälfte der Lebenspunkte wiederherstellt, wenn man den immer stärker werdenden Feinden kein Paroli bieten kann? Einen übergroßen Golem besiegt man halt nicht mit den 08/15-Einheiten, so dass der Anführer mit Magie mithelfen muss.