Baustellen-Charakter
In den meisten Missionen geht es darum, ein bestimmtes Objekt zu verteidigen und daher wiederholt sich die ganze Schose ziemlich häufig, vor allem die stetigen Verteidigungen der Hauptbasis (zu Beginn Sturmschild), die mehrfach und pro Gruppenmitglied absolviert werden müssen. Mehr Abwechslung würde Fortnite in diesem Bereich gut tun.
Zwischen den Missionen darf man sich im Menüdschungel verlieren und seinen Charakter mit Fertigkeiten und Talenten verbessern, Forschung betreiben, Gegenstände auseinandernehmen, Überlebende in Trupps für Kampfboni stecken, Leute auf Missionen schicken und so weiter. Dem Management fehlt es jedoch an Struktur, Übersichtlichkeit und guten Erklärungen. Seit August 2017 sind schon Verbesserungen vorgenommen worden, aber ein durchdachtes Menü sieht anders aus.
Battle Royale
Soweit zum Rette-die-Welt-Modus, der seit der Battle-Royale-Lawine immerhin mit der Hordenherausforderung, mehreren Eventquests und einigen Optimierungen (Hüllen hinterlassen Beute, Inventarzugriff im Menü etc.) bedacht wurde. Ursprünglich war es geplant, dass Rette die Welt irgendwann Free-to-play wird, aber seit dem Battle-Royale-Trubel wurden keine konkreten Angaben hierzu gemacht.
Zur besseren Team-Koordination können farbige Markierungen auf der Karte platziert werden.
100 Spieler auf einer Insel
Fortnite: Battle Royale ist als Free-to-play-Spielmodus völlig losgelöst von Fortnite: Rette die Welt. Nur die Premium-Währung (V-Bucks) gilt übergreifend. Im Battle-Royale-Modus hat man also keinen Zugriff auf die Rette-die-Welt-Charaktere und die Waffen.
Im Prinzip sind bei Battle Royale vor dem Matchbeginn alle Mitspieler gleich (stark). Sie unterscheiden sich ausschließlich optisch voneinander. An einem royalen Spieler-gegen-Spieler-Turnier nimmt man alleine, im Zweier-Team oder im Squad mit maximal vier Spielern teil. Hat das plattformübergreifende Matchmakingsystem insgesamt 100 Spieler gefunden, geht es los - mehr Einstellungsmöglichkeiten gibt es abgesehen von einem Event oder einer zeitlich begrenzter Spielvariante nicht. Und es gibt bloß eine weitläufige Karte, die Epic Games mit den letzten Saisons leicht angepasst hat (Meteoriteneinschlag, Risse im Raumzeit-Kontinuum). Im Gegensatz zu PlayerUnknown's Battlegrounds kann Fortnite nicht aus der Ego-Perspektive (FPP) gespielt werden, lediglich aus der Verfolgersansicht (TPP).
Das Bauen geht überraschend schnell.
Comichaft, farbenfroh und schnell
Ansonsten läuft alles wie gewohnt mit. Man springt unbewaffnet per Fallschirm oder Gleiter aus dem fliegenden Schlachtbus ab und landet irgendwo auf der Karte - entweder mitten im Getümmel oder an abgelegenen und vielleicht nicht so frequentierten Abschnitten. Im Team lassen sich praktische Farbsignale setzen, um eine gemeinsame Landeposition zu markieren. Nach der Landung macht man sich auf die Suche nach Waffen, die es in unterschiedlichen Formen und Farben (Seltenheitsgrade) gibt - und natürlich jagt man stets besserer Beute hinterher.
Selbstgebaute Befestigungen helfen gegen Beschuss, geben einen Höhenvorteil und beschleunigen die Fortbewegung.
Da lediglich fünf Plätze für Waffen und Co. zur Verfügung stehen, muss man entscheiden, welche Knarren mitgenommen werden. Neben Schrotflinten, Pistolen, Maschinengewehren und Co. gibt es Granaten, Haftminen und anderes Zeug – allesamt mit limitierter Munition. Aufsätze oder Modifikationen für die Waffen gibt es nicht. Sonstige Ausrüstung fehlt ebenfalls. Erwähnenswert im Vergleich zu PUBG ist noch der Schildtrank, der dem Spieler ein persönliches Energiefeld verleiht.
Bisher gleicht Fortnite: Battle Royale sehr stark PlayerUnknown's Battlegrounds, nur lässt sich ein Großteil der Umgebung mit der Spitzhacke kleinhacken. Dadurch bekommt man die Grundressourcen, mit denen man, wie bei Rette die Welt, fleißig bauen kann. Sobald die Gefechte entbrennen, zeigen sich große Unterschiede zu PUBG. Abgesehen davon, dass das ganze Geschehen comichaft überzeichnet und actionlastig ist, fängt man bei Beschuss sofort an, wild in der Gegend Wände hochziehen, um kurzzeitig Schutz zu haben, sich zurückzuziehen oder zum Gegenangriff auszuholen. Auch beim Weglaufen oder sogar beim Frontalangriff auf den Gegner lassen sich jederzeit eigene Barrieren, Rampen oder Wände errichten, die die Gegner natürlich - vor allem mit explosiven Sachen - zerstören können. Das Einreißen eines feindlichen Forts mit schweren Waffen und die Beobachtung eines herunterstützenden Gegners sind bisweilen schon sehr befriedigend. Nur blöd, dass das Bauen als zentrales Element so gar nicht vorher erklärt wird, sofern man nicht Rette die Welt gespielt hat.