Günstiger Einstieg in die Android-Welt
Mit dem Nexus 7 treten Asus und Google gegen kleine Tablets wie das iPad Mini und das Kindle Fire HD an. Am rechten Rand befinden sich die schmalen Power- und Lautstärke-Knöpfe.
Das verführerischste Argument für das Nexus 7 ist der kleine Preis: Das Wifi-Modell mit 16 Gigabyte Speicher verkauft Google für nur 199 Euro, die Variante mit 32 Gigabyte für 249 Euro. Wer per Sim-Card und HSPA+ ins Netz gehen möchte, zahlt 299 Euro. Zum Vergleich: Apple verlangt für das iPad Mini zwischen 329 und 659 Euro. Kann bei solch einer harten Kalkulation überhaupt potente Hardware im Google-Tablet stecken?
Das Herzstück ist Nvidias aktueller Tegra 3-Chip, allerdings in der schwächsten Variante: Die vier Prozessorkerne des ARM Cortex-A9 sind lediglich mit 1,3 Ghz getaktet. Dazu kommt ein fünfter Companion Core mit 500 Mhz zum Stromsparen (z.B. für den Standby-Modus). Auch die 416 MHz schnelle GeForce ULP (Ultra Low Power) erweist sich im Vergleich mit GLBenchmark 2.5.1 als nicht gerade flott. Im Testdurchlauf schnitt das Gerät mit durchschnittlich nur 9,3 Bildern pro Sekunde ab (Egypt HD C24Z16 - Offscreen 1080p). Apples iPad Mini erreicht immerhin 14,4 Bilder, Googles 10-Zoll-Tablet „Nexus 10“ 33,8 und Apples viertes iPad 49,5. Der Benchmark fordert die Hardware natürlich sehr intensiv; daher laufen viele, naturgemäß weniger anspruchsvolle Titel trotzdem auch auf dem Nexus 7 flüssig. Eine ähnliche Leistung erreichen das Asus‘ Transformer Pad TF300T, Sonys Xperia Tablet S und Lenovos IdeaTab A2109 – in ihnen steckt schließlich der gleiche Tegra 3-Chip.
Technische Probleme
Ein Vorteil des Nexus 7 ist die Unterstützung von Google: Da Nexus-Geräte als Referenz-Plattform dienen, werden sie zuerst mit Android-Updates versorgt. Außerdem nutzen sie eine unangetastete Version des Betriebssystems. Einige andere Hersteller modifizieren die Benutzeroberfläche, was Kompatiblitätsprobleme und Performance-Einbußen mit sich bringen kann. Für ein Referenz-Gerät läuft auf dem Nexus 7 aber erstaunlich viel schief: Auf zwei Tablets sind uns bereits zahlreiche Spiele abgestürzt oder litten unter Soundaussetzern.
Technische Daten Nexus 7:
- Vierkern-CPU ARM Cortex-A9 (1,3 Ghz)
- Grafikeinheit: GeForce ULP (416 Mhz)
- Bildschirm: 7" (17 cm), kratzfestes Corning-Glass
- IPS-Screen mit LED-Beleuchtung, 1280 x 800 Pixel
- Arbeitsspeicher: 1 GB DDR3-SDRAM
- Speicherplatz: 16 bzw. 32 GB (nicht erweiterbar)
- Datenübertragung per NFC (Android Beam)
- Anschlüsse: Micro-B USB (Host), 3,5 mm Klinke
- Maße: 198,5 mm x 120 mm x 10,45 mm
- Gewicht: 340 Gramm
- Preis: 199 - 299 Euro
Manche Gameloft-Titel wie The Dark Knight Rises oder Aphalt 7: Heat ließen sich sogar überhaupt nicht starten. Das ist vor allem im Vergleich zum Nexus 4 erstaunlich. Auf dem aktuellen Google-Handy von LG haben wir kaum technische Probleme erlebt – dort laufen Spiele und Apps bisher beinahe so stabil wie auf iOS.
Ein klarer Pluspunkt des Nexus 7 ist das gut verarbeitete Gehäuse: Mit seiner abgerundeten, leicht angerauten Kunststoff-Rückseite und dem moderaten Gewicht von 340 Gramm liegt es bequem in der Hand. Das Design ist schlicht aber elegant. Außerdem fällt der Rand um den Bildschirm (Auflösung: 1280 x 800) nicht so breit aus wie beim Kindle Fire HD
(hier geht es zum Special). Die Bildqualität ist etwas schwächer als bei Amazons Tablet oder dem aktuellen iPad aber deutlich besser als beim gelbstichigen Wii U-Gamepad. Im direkten Vergleich mit dem Kindle Fire HD wirkt der Bildschirm zwar ein wenig heller, aber auch kontrastärmer. Bei beiden Geräten muss man bei hellen Lichtverhältnissen mit leichten Reflektionen leben.