Spiele-Konkurrenz für iOS?
Das Gerät liegt gut in der Hand, ist aber nicht besonders anschlussfreudig: Es gibt weder HDMI-Buchse noch einen Speicherkarten-Slot, sondern nur eine Kombi-Buchse für Ladegerät/USB-Verbindung sowie eine für Kopfhörer (3,5mm).
Zu Beginn waren Android-Toptitel noch Mangelware, mittlerweile hat sich die Situation auf Google Play verbessert. Kreative Exklusivtitel wie
Year Walk sind aber weiterhin Mangelware: Die Highlights des Programms sind größtenteils Umsetzungen, welche zuerst auf dem iPad erscheinen. Hauptgrund für die Verspätung ist natürlich die Fragmentierung: Im Gegensatz zu Apples überschaubarer Modellfamilie müssen die Apps mit deutlich mehr Aufwand für zahlreiche Geräte und Android-Versionen optimiert werden. Die Erfahrung zeigt, dass einige Spiele eine etwas stärkere Hardware benötigen als die iOS-Gegenstücke, um flüssig zu laufen (z.B.
Death Rally). Vor dem Kauf eines Android-Gerätes ist es also allgemein sinnvoll, sich über Benchmark-Ergebnisse zu informieren (z.B. in der
Datenbank von GLBenchmark).
Der Tegra3-Chip im Nexus 7 schneidet zwar schwach ab, für den günstigen Preis bekommt man aber eine angemessene Leistung. Außerdem profitiert die Performance von Googles Unterstützung und Nvidias bekanntem Namen: Viele Spiele wie
Dead Trigger sind direkt auf die Tegra 3-Hardware des Tablets zugeschnitten und bieten zusätzliche Grafikeffekte. Einige dieser Spiele aus Nvidias TegraZone testen wir auf der nächsten Seite. Auch gewöhnliche Titel aus Googles Play-Store wie Zen Pinball laufen flüssig. 2D-Highlights wie der Plattformer
Rayman Jungle Run oder der Strategietitel
Neuroshima Hex machen ebenfalls keine Probleme.
Filigrane Fingerstriche
Der kapazative Touchscreen des Nexus 7 wird direkt mit der Fingerspitze bedient. In Zeichen-Apps oder Fruit Ninja THD sind präzise Striche möglich. Es gibt aber auch Apps, welche nicht vernünftig an den Screen angepasst wurden:
Superbrothers: Sword & Sworcery steuert sich z.B. deutlich träger und hakeliger als im iOS-Vorbild. Spiel-Entwickler können übrigens auch auf diverse alternative Kontrollmöglichkeiten zurückgreifen: Eingebaut sind eine 1,2 Megapixel-Frontkamera, ein Mikrofon, GPS, Beschleunigungs- und Lage-Sensoren sowie ein Magnetometer.
Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit maximal zehn Stunden angegeben. Wir kamen bei mittlerer Beanspruchung auf sechs Stunden: Ab und zu spielten wir ein wenig, durchforsteten den
Google Play-Store und ließen das Gerät beim Tippen angeschaltet auf dem Schreibtisch liegen. Das Surfen und Anschauen von HD-Videos auf Youtube klappt prima: Internet-Seiten bauen sich in Chrome nicht ganz so flott auf wie auf dem potenten LG Nexus 4, lassen sich aber deutlich flüssiger scrollen als auf dem Kindle Fire HD. Natürlich können auch andere Browser installiert werden. Die Apps und Widgets von Android 4.2 (Jelly Bean) lassen sich komfortabel bedienen und bleiben auch nicht hängen wie die manchmal überforderte Nutzeroberfläche des Kindle Fire HD.