Individualverkehr mit Performance-Schwächen
Schön ist auch, dass man mit fortschreitender Zeit immer stärker mit dem Individualverkehr der Bevölkerung konkurrieren muss. Haben die Bewohner um 1850 nur ihre eigenen Füße um zum Geschäft um die Ecke zu kommen, gibt es in Städten um 1990 fast so viele Autos wie Bewohner. Diese bringen nicht nur den Verkehr in Städten zum Erliegen sondern stehen auch auch mit Pendlerzügen und Fernverkehr zwischen den Städten.
Im späten 20. Jahrhundert fährt man Gelenkbus statt Postkutsche.
Dies ist ein spannender Kniff, da man so im späten Spiel seine Strategie anpassen muss und vor allem mit leeren Zügen schnell sehr viel Geld verlieren kann, wenn man nicht rechtzeitig reagiert. Dummerweise kann man auch einfach die Straßen zwischen zwei Städte abreißen – sobald keine Straßenverbindung mehr besteht, fahren alle wieder Zug. Das ist unrealistisch, zumal der Straßenabriss mit keinerlei Sanktionen verbunden ist.
Zudem sorgt der Individualverkehr, zusammen mit den über hundert eigenen Fahrzeugen, gegen Ende zu einem heftigen Performance-Einbruch. Die unheimlich prozessorlastige Simulation der Spielwelt stieß im Test spätestens im Jahr 1990 an ihre Grenzen und führte trotz der mäßigen Kulisse zu nervigem Dauerruckeln und vereinzeltem, sekundenlangen Einfrieren des Spielgeschehens.
Fehlende Automatisierungen und kleine Bugs
Es fehlt Train Fever außerdem an Komfortfunktionen. So muss ich z.B. jedes Fahrzeug manuell ersetzen, wenn es seine Lebensdauer erreicht hat. Anders als beim Vorbild Transport Tycoon gibt es zwar keine zeitraubenden Pannen,
Moderne Hochgeschwindigkeitszüge sind richtig teuer und wollen wohlüberlegt eingesetzt werden.
aber je älter der Fuhrpark wird, desto mehr Geld kostet er.
Immerhin muss ich nicht jeden Bus einzeln auf der Karte suchen – über die Linien-Liste kann ich meine Busse, Trams und LKW zu ihren Depots lotsen und ohne vor Ort zu sein durch neue Modelle ersetzen. Allerdings fehlt ein „Fahrzeug-Ersetzen“-Button. Stattdessen muss ich die Neuanschaffungen per Hand auf die Linien bugsieren – eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, die mit einer einfachen Automatisierung à la „Ersetze alle Fahrzeuge dieser Linie durch ein neueres Modell“ verhindert worden wäre.
Außerdem finden sich noch ein paar Bugs: Fahrzeuge drehen z.B. einfach um, wenn unter ihnen die Straße modernisiert wird. Entfernt man zudem Straßenbahnschienen unter einer Tram, weiß die Simulation nicht wie sie reagieren soll und stürzt teilweise einfach ab.