Test: Tomb Raider: The Angel of Darkness (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Eidos
Release:
30.06.2003
07.07.2003
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Spielinfo Bilder  
Die Steuerung meistern

Aber bevor Ihr Euch fragen könnt, ob Lara tatsächlich die Mörderin und wer das Monster ist, begrüßt Euch das Tutorial auf der Flucht in den Pariser Hinterhöfen. Eine dezente Frauenstimme gibt die ersten Bewegungsanweisungen: der linke Analogstick steuert die Archäologin, der rechte ermöglicht bequemes Umschauen - ein komfortabler Pluspunkt gegenüber der PC-Fassung. Doch schon nach wenigen Minuten des Laufens, Springens und Kletterns wird auch auf der PS2 klar: Lara hat nicht nur die Polizei und ein Monster im Nacken, sondern auch die wenig intuitive und unpräzise Steuerung. Auch der später spielbare Kurtis Trent muss damit kämpfen.

Zunächst fühlt man sich an alte Tomb Raider-Zeiten erinnert, denn Lara dreht sich so steif als hätte sie ein Korsett an. Und obwohl die Rollen inklusive Drehung sowie Rückwärts- und Seitwärtssalti aufgrund der einwandfreien Ausführung eher wohlige Erinnerungen wach rufen, hemmen dilettantische Macken den Bewegungsdrang: Schon das gerade Aufstellen vor einem Sprung kann in Fummelei ausarten - steht Lara nur wenige Millimeter falsch, springt sie Meter vorbei.

Ein Pluspunkt gegenüber der PC-Fassung: Das eingeblendete Aktions-Icon reagiert präzise auf den Button-Druck, so dass Lara Kisten oder Schalter sofort bewegt. Ein altes Manko nervt auch hier: manchmal dreht sich Lara bei Treppenaufgängen abrupt im Kreis, als hätte sie einen Anfall. Auch die Kamera weigert sich in bestimmten Situationen, die freie Sicht zu offenbaren, so dass man ab und an blind springen muss. Selbst der Rundumblick mit dem rechten Analogstick wird einem hier ab und an verwehrt.

Springen & Schleichen

Einwandfrei funktioniert dagegen das neue Schleichen, das Lara ganz à la Sam Fisher eng an die Wand geschmiegt auch um Ecken schauen lässt. Pirscht Ihr Euch an einen Gegner heran, kann es trotzdem passieren, dass ein falscher Druck plötzlich zu einer wilden Drehung führt - die strunzdumme KI ignoriert das glücklicherweise und hält still. Neu und sinnvoll ist auch eine Anzeige, die Laras langsam schwindende Kraft bei langen Hangelpartien an den vielen Simsen darstellt.

Hinter der düsteren Story-Kulisse verbirgt sich allerdings immer noch das einfache Gerüst eines Jump`n Runs. Trotz einiger Stealth-Einlagen heißt es daher: Plattform hoch, Abgründe überwinden, Türen öffnen, Hebel aktivieren. Die Suche nach dem richtigen Weg wird ab und zu durch wegbrechende Brücken oder einstürzende Mauern gewürzt, so dass einige fordernde Passagen entstehen, mutiert aber aufgrund der nervigen Steuerung teilweise zur Tortur - viele Abstürze und Neuversuche inklusive.

Nur, wer viel Geduld mit- und die Steuerungstücken stoisch hinnimmt, wird mit Lara einigermaßen warm werden. Erkundungsexperten finden natürlich wieder viele Bonus-Items, wenn sie sich die Mühe machen akrobatische Sonderschichten einzulegen und Rückwege in Kauf nehmen.

Kommentare

Blade6438 schrieb am
ist genau das geworden was ich mir gedacht habe, nämlich nix besonderes...
und die wollen mit der gleichen Engine jetzt auch noch die Trilogy vervollständigen -_-
TR ist seit Teil 3 nur was für Hardcorefans...
Jörg Luibl schrieb am
...aber nur schmale PAL-Balken! Einen Slowdown auf dem Dach habe ich nicht bemerkt.
Die US-Fassung habe ich leider nicht gespielt; ein Vergleich ist daher nicht möglich.
Ach ja: danke für die Blumen! :wink:
Bis denne
4P|Jörg
johndoe-freename-2289 schrieb am
guter test. :D
aber eine frage hab ich noch?
gibt es denn unterschiede zwischen der eher herausgebrachten US fassung und der PAL fassung? wurden zB einige der sinnigen slowdowns wie auf dem dach ausgemerzt? ist ein 60hz modus in der PAL vorhanden?
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Nachdem sich Lara Croft auf dem PC nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat und weit hinter den Erwartungen zurückblieb, konnten wir mit der sportiven Archäologin endlich auch die düsteren PS2-Gefilde von Paris und Prag erforschen. Ob die Konsolenfassung von Tomb Raider: Angel of Darkness besser abschneidet, klärt der Test!
schrieb am