Uncharted: Golden Abyss
Uncharted: Golden Abyss ist nicht nur der einzige Teil, der für eine mobile Plattform entstand, sondern auch das einzige Uncharted-Spiel, bei dem Naughty Dog nur in einer beratenden Rolle die Entwicklung beaufsichtigte und nicht selbst Hand anlegte. Stattdessen entstand der Vita-Ableger bei Sonys internem Studio Bend und wurde bewusst so designt, um als Start-Titel sowohl das Flair der großen Konsolen-Abenteuer einzufangen als auch die technischen Möglichkeiten des leistungsfähigen Handhelds zu demonstrieren.
Der Plan ging auf: Golden Abyss zählt noch heute zu den grafisch beeindruckendsten Titeln für die Vita und führte damit auch im mobilen Bereich die Tradition fort, wonach sich die Spiele aus der Uncharted-Reihe neben der klasse inszenierten Action und tollen Figuren auch immer als ein leuchtendes Beispiel für opulente Technik auszeichneten. Die Entwickler von Bend verstanden es, die Funktionen der Vita hervorragend zu nutzen und überwiegend sinnvoll in
Golden Abyss war ein großes Uncharted-Abenteuer für den kleinen Bildschirm.
den Spielverlauf einzubinden: Dazu zählten das Pad auf der Rückseite, der Touchscreen und die Bewegungssensoren. In einem innovativen Rätsel wurde sogar die Außenkamera dazu verwendet, um mittels des einfallenden Lichts eine alte Schriftrolle lesbar zu machen. Obwohl manche Elemente etwas zu inflationär eingesetzt wurden, wirkte der Handheld-Ableger einerseits angenehm vertraut, andererseits aber auch herrlich frisch.
Die Handlung war noch vor den Ereignissen des ersten Teils angesiedelt, wies aber dennoch gewisse Ähnlichkeiten auf, denn sie drehte sich um die Suche nach einer Stadt aus Gold, die sich gut versteckt irgendwo in Zentralamerika befinden sollte. Beim Einstieg orientierte man sich dagegen am zweiten Teil und schmiss den Spieler erneut mitten ins Geschehen, bevor man anschließend wieder die Uhr
Nicht neu, aber immer wieder spannend: Die Flucht aus einem brennenden Gebäude.
zurückdrehte und die Geschichte von Anfang an erzählte. Da Drake seine geliebte Elena zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht kannte, stand ihm mit der abenteuerlustigen Marisa Chase eine ebenso kecke Begleiterin zur Seite, die dem Schatzsucher nicht nur in amüsanten Wortgefechten ordentlich Paroli bot. Mit Sully war aber auch ein alter Bekannter mit von der Partie. Bei den Antagonisten schielte man ebenfalls auf den zweiten Teil und präsentierte mit Roberto Guerro einmal mehr einen Kriegsherren mit Söldner-Armee, während Jason Dante einen weiteren Beweis dafür darstellte, dass Nathan wie schon bei Harry Flynn auch hier bei seiner Freundeswahl nicht immer ein glückliches Händchen bewies.
Uncharted: Golden Abyss war als reines Solo-Erlebnis konzipiert – eine Mehrspielerkomponente wie bei den letzten beiden Teil für die PS3 gab es hier nicht. Ursprünglich hatte sich Sony einen Nachfolger gewünscht, der ebenfalls speziell für die Vita designt werden sollte. Doch das Vorhaben scheiterte am Veto von Naughty Dog, als die Väter der Uncharted-Reihe einen potenziellen Burnout der Marke befürchteten.
Uncharted 4: A Thief's End
Im vierten und letzten Teil unter der Regie von Naughty Dog will man die Spielwelt offener gestalten.
Mit Uncharted 4 will Sonys Vorzeige-Studio jetzt selbst den Schlussstrich unter die Abenteuer von Nathan Drake ziehen und sich mit einem würdigen Höhepunkt verabschieden. Beim Anspielen deuteten sich bereits frische Impulse wie das Rätseln während der Offroad-Fahrt, die offenere Welt sowie ein Hauch von Stealth-Action an. All das spielte sich nicht nur sehr angenehm, sondern sah verdammt gut aus und überzeugte mit einer verblüffend natürlichen Dialogführung. Aber die wichtigsten Fragen hinsichtlich der Geschichte, KI, Akrobatik, Rätsel, Erkundung etc. bleiben noch offen. Antworten wird der Test liefern, in dem wir auch klären, inwiefern Druckman & Co den Charakter dieses Abenteuers und seines Protagonisten im Finale prägen können - schließlich hat das kreative Team hinter The Last of Us die Story nach dem Weggang von Amy Hennig komplett umgeschrieben und die Veröffentlichung zugunsten der gewünschten Realisierung des Epilogs sogar nach hinten geschoben.