Brettspiel-Test: Android: Netrunner (Sammelkartenspiel / Living Card Game)

von Jörg Luibl



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Auf der Jagd nach Datenschätzen

Ein Blick auf die Spielfläche des Konzerns: Hinten die Systeme, wobei auch Ablage- und Nachziehstapel als auch Konzernkarte als Archiv, Forschung & Entwicklung sowie Hauptquartier dazu zählen. Vorne die installierten Barrieren (ICE), die nur teilweise aktiviert sind.
Ein Blick auf die Spielfläche des Konzerns: Hinten die fünf Systeme, wobei auch Ablage- und Nachziehstapel als auch Konzernkarte dazu zählen. Vorne die quer liegenden installierten Barrieren (ICE), die nur teilweise aktiviert sind.
Ziel ist es, als erster Spieler sieben Punkte für so genannte „Agendas“ zu ergattern, die wichtige Daten symbolisieren. Während man diese als Hacker (Runner) stehlen muss, sollte man sie als Konzern (Kon) verteidigen – auf jeden Fall besser als ich. Man bekämpft sich also nicht wie in Magic: The Gathering auf dieselbe Art bis zum letzten Lebenspunkt, sondern muss je nach Rolle entweder offensiv agieren und eindringen oder defensiv denken und abwehren. Deshalb unterscheiden sich auch die Spielzonen mit den ausliegenden Karten stark voneinander.

Während der Runner quasi einen Rucksack mit Programmen, Hardware und Ressourcen füllt und vier Aktionen (Klicks) in seinem Zug zur Verfügung hat, installiert der Kon nebeneinander Hauptquartier, Archiv, Forschung sowie ausgelagerte Systeme, hat nur drei freie Aktionen zur Verfügung und muss immer eine Karte ziehen. Schön ist, dass man elementare Aktionen wie „Credits nehmen“ oder „Karte ziehen“ auch mehrmals hintereinander ausführen darf, so dass selten Engpässe entstehen, was eigene Handlungsmöglichkeiten angeht. Außerdem wird die Macht des Hackers etwas aufgefangen, denn er muss sich beim Auslegen der mächtigen Programme wie ICE-Brecher an ein Speicherlimit halten.

Die Macht der Credits

Heimdall ist ein größeres ICE: Links oben seine Stärke. rechts oben seine Aktivierungskosten, auf der Karte die drei Subroutinen.
Heimdall ist ein größeres ICE: Links oben seine Stärke sechs, rechts oben seine Aktivierungskosten von acht, auf der Karte die drei Subroutinen und Fähigkeiten.
Trotz aller Unterschiedlichkeit gilt für beide Spieler: Ohne Moos nix los! Die wirtschaftliche Komponente ist sehr wichtig, ähnlich wie das Mana in Magic. Denn nur wer ausreichend Geld (Credits) zur Verfügung hat, kann sich teure Ausrüstung oder Software leisten, kann seine Infiltrationswerkzeuge oder seine Abwehr stärken bzw. im Konflikt aktivieren. Während eines Runs können beide Seiten über Credits ihre Schlagkraft empfindlich erhöhen, so dass es zu einem regelrechten Wettrüsten kommen kann.

Man muss quasi für den richtigen Moment sparen und damit Stärke symbolisieren, denn weil die Credits offen ausliegen, kann jede Seite ungefähr abschätzen, welche Taktiken sich der Gegner überhaupt leisten kann. Wie kommt man an Geld? Beide können es als einfache Aktion bekommen, der Runner kann Credits aber auch perfide stibitzen oder über erfolgreiche Attacken generieren. Der Konzern kann z.B. Werbung schalten oder Minen installieren, die der Runner wiederum zerstören kann – und beide können lukrative Ereignisse spielen.

Kommentare

danibua schrieb am
Jup der gesamte Genesis Zyklus sollte Montags in gut sortierten Läden erhältlich sein, ausserdem soll wohl im August noch die erste grosse Erweiterung "Kontrolle & Schöpfung" rauskommen - man darf gespannt sein :-)!
@ParadoX Naja das gesamte Grundspiel hatte sich ja schon sehr verschoben sollte ja eigentlich Ende 2012/Anfang 2013 rauskommen und kam im Endeffekt Ende Juni - angekündigt war eigentlich auch das Grundspiel samt Genesiszyklus zu bringen um die folgenden Erweiterungen zeitgleich mit den Amis rauszubringen - man ist hier halt stark von FFG abhängig und in welcher Reihenfolge die letztendlich im Druckwerk drucken lassen.
Wie dem auch sei, nachdem ich ziemlich lange auf die dt. Ausgabe gewartet habe freue ich mich natürlich nun um so mehr auf die ersten Datapacks - mal sehen ob ich mir die Packs kommende Woche organisieren kann - dauert ja immer ne zeitlang bis es das Zeug nach Österreich schafft!
Was die Erhältlichkeit der diversen Erweiterungen anbelangt kann ich dir Recht geben, da wird bei zahlreichen FFG/Heidelbergerspielen immer viel zu wenig gedruckt - das ist leider nicht nur bei den LCG`s der Fall.
=paradoX= schrieb am
danibua hat geschrieben:@Tipper
Du scheinst da ja überaus optimistisch zu sein, bei den Heidelbären können sich solche Veröffentlichungen ganz furchtbar in die länge ziehen!
Das ist bei FFG ähnlich, aber bei Netrunner halten sich die Verzögerungen überraschenderweise sehr in Grenzen. Das einzige, womit sie nicht klar kommen, ist das Nachdrucken der Erweiterungen, weil sie scheinbar immer noch nicht raffen, wie schnell die Teile aus den Regalen fliegen.
danibua schrieb am
@Tipper
Du scheinst da ja überaus optimistisch zu sein, bei den Heidelbären können sich solche Veröffentlichungen ganz furchtbar in die länge ziehen!
TipperWrex schrieb am
Es ist tatsächlich das beste Spiel, was ich je gespielt habe. Bin absolut süchtig danach.
Leider gibt es die kleinen Erweiterungen noch nicht auf Deutsch, die müssten allerdings in ein paar Tagen verfügbar sein.
schrieb am