Brettspiel-Test: Dark Souls - The Board Game (Rollenspiel (Dungeon-Gefechte))

von Jörg Luibl



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Kreative Bosskämpfe

Das normale Spiel ist so strukturiert, dass man in zwei Etappen ein Areal von vier Gebieten erkundet und von Monstern befreit - hier gibt es im Vergleich zu anderen Rollenspielen weder Ereigniskarten und bis auf Fallen keinerlei Überraschungen. Das große Highlight ist am Ende der ersten Etappe einer von vier Minibossen (Gargoyle, Winged Knight, Boreal Outrider Knight, Titanite Demon) und am Ende der zweiten einer von zwei Hauptbossen (Dancer of the Boreal Valley, Dragon Slayer Ornstein & Executioner Smough).

Die Bosse sind klasse designt.
Die Bosse sind klasse designt.
Je nach vorher gewähltem Feind ändern sich auch die Begegnungen auf dem Weg zum jeweiligen Nebelfeld. Überschreitet man dieses, werden ein oder zwei neue Bodenpläne für das Finale ausgelegt. Die Bosse sehen nicht nur klasse aus, sie haben es auch drauf: Abgesehen davon, dass sie natürlich wesentlich mehr Lebenspunkte besitzen, zeigen sie im Kampf sowohl normale als auch verschärfte Angriffsmuster mit klaren Bewegungs-, Sprung- und Schadensarten, die teilweise ganze Bereiche treffen.

Es ist klasse, dass diese auch Namen wie "Tail Whip" oder "Backhand Slash" tragen und nur entsprechende Zonen abdecken, so dass man sich die Hiebe bildlich vorstellen kann. Diese Manöver werden streng in Reihenfolge ausgeführt, so dass sich die Spieler irgendwann
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Der Gargoyle ist zwar nur ein "Miniboss", aber er hat es in sich.
darauf einstellen können, um verwundbare Punkte oder sichere Knoten zu besetzen. Haben sie vorher Grabsteine gefunden, dürfen sie entsprechend viele Verhaltenskarten schon vorher ansehen - hier wird das Hilfesystem der Soulsreihe ein wenig repliziert.

Vier Zonen mit Schwachpunkt

Das Kreative an der Inszenierung ist, dass die übergroßen Bosse das Areal je nach ihrer Blickrichtung in die vier Bereiche vorne, links, rechts und hinten unterteilen. Und auf jeder Verhaltenskarte wird je nach Hieb aufs Neue angezeigt, wo die grünen Trefferzonen liegen und wo sich der rot markierte Schwachpunkt befindet, der den Helden einen zusätzlichen Angriffswürfel bescheren würde.

Auf diese Verhaltensmuster muss man sich einstellen.
Auf diese Verhaltensmuster muss man sich beim Titanite Demon einstellen.
So entstehen überaus spannende und hoch dynamische Gefechte, vor allem wenn der Boss auch noch springt, sich dreht, vereist, Feuer spuckt oder die Helden auf andere Knoten verschiebt. Aber wenn man die erste Hälfte überlebt hat, muss man noch mit einem verschärften Verhaltensmuster klarkommen - da kommt man ganz schön ins Schwitzen.

Schon mit dem Sieg über den ersten Miniboss wird man reichlich belohnt: Er hinterlässt seine wertvolle mehrteilige Ausrüstung, außerdem werden alle Spieler so aufgefrischt, als hätten sie am Lagerfeuer gerastet - nur müssen sie dafür keinen Funken ausgeben.

Kommentare

HellToKitty schrieb am
listrahtes hat geschrieben: ?31.05.2018 12:22 Das sind ja keine Entwicklungskosten sondern Vorbestellungen im Wert von 4,3 Millionen Euro...
Na dann bin ich ja beruhigt :)
listrahtes schrieb am
HellToKitty hat geschrieben: ?17.08.2017 17:38 Was sind das eigentlich für irrsinnige Entwicklungskosten? Bin ich der Einzige, der sich hier über die Summen wundert. 4,2 Millionen Euro für ein scheiß (sorry) Brettspiel. Die Welt ist klar verrückt.
Das sind ja keine Entwicklungskosten sondern Vorbestellungen im Wert von 4,3 Millionen Euro. Es gibt auf Kickstarter immer noch viele Schafe die bei einer bekannten Franchise und Platikminis das Hirn ausschalten und kaufen. Steamforged Games haben sich da eben darauf spezialisiert. Die pappen schnell irgend ein Spielsystem drauf und werben dann mit den Minis. Das Spiel selbst ist da in der Regel unterer Durchschnitt. Schnell gemachtes sicheres Geld. Wird mit ihrem Resident Evil Spiel auch nicht anders aussehen oder jetzt gerade Hellboy von Mantic.
shuffleharddietrying schrieb am
HellToKitty hat geschrieben: ?17.08.2017 17:38 Was sind das eigentlich für irrsinnige Entwicklungskosten? Bin ich der Einzige, der sich hier über die Summen wundert. 4,2 Millionen Euro für ein scheiß (sorry) Brettspiel. Die Welt ist klar verrückt.
Hochauflösende Figuren und ein scheinbar ziemlich gut durchdachtes System, also im Vergleich zu manch anderen "Tabletops" sieht man hier schon Qualität.
HellToKitty schrieb am
Was sind das eigentlich für irrsinnige Entwicklungskosten? Bin ich der Einzige, der sich hier über die Summen wundert. 4,2 Millionen Euro für ein scheiß (sorry) Brettspiel. Die Welt ist klar verrückt.
danibua schrieb am
Kassiber hat geschrieben: ?25.07.2017 20:15 Ich entschuldige mich schon einmal für den Off-Topic Post. Aber wegen Nähe des Themas und des Spielgenres, mogel ich meine Frage mal hier rein.
Kann man damit rechnen das Kingdom Death: Monster auch noch ein Review erhält? Scheint mir sowas wie das Dark Souls der Brettspiele zu sein nur ohne Lizenz. Der Macher hat auch selber bestätigt dass Dark Souls eine große Inspiration für Ihn war. Zudem sind 12.393.139 $ Kickstarterfinanzierung ja auch eine Ansage.
Keine ahnung welche reviews jörg in nächster zeit vorhat.
Auf kingdom death monster würde ich aber nicht wetten, vor allem auch deshalb weil es vom spiel keine retailversion gibt und weil kdm trotz sehr guter kampagne schon ein ziemlicher nischentitel ist der für eine sehr spezielle klientel gemacht ist.
Generell ist es aber ein hammer spiel das beim geneigten spieler kaum wünsche offen lässt.
Mir würde auch eine gloomhaven review sehr gut gefallen.
Bei dark souls habe ich mich noch nicht drübergetraut, die reviews und meinungen der spielerschaft fallen doch eher durchwachsen aus und für einen titel welcher in der retailfassung mit gut 100? zu buche schlägt (für einen gut ausgestatteten crawler mittlerweile eh fast standard) möchte ich mir schon sicher sein nicht nur eine zier für mein regal zu kaufen.
Das plus vom ds brettspiel ist aber sicher die lokalisierte deutsche version - auch wenn sich wohl einige übersetzungsfehler eingeschlichen haben.
Wenns mal zu nem vernünftigen preis gebraucht zu haben ist werde ich eventuell zuschlagen, swords & sorcery und massive darkness haben da in zukunft aber definitiv noch vorrang.
schrieb am