von Benjamin Schmädig,

E3-Eindruck: El Shaddai: Ascension of the Metatron

El Shaddai: Ascension of the Metatron (Action-Adventure) von Konami / UTV Ignition Entertainment
El Shaddai: Ascension of the Metatron (Action-Adventure) von Konami / UTV Ignition Entertainment - Bildquelle: Konami / UTV Ignition Entertainment
Flut

Sieben Engel sollten einst über die Erde wachen – doch irgendwann waren sie so fasziniert von den Menschen, dass sie dem Himmel den Rücken kehrten und sich auf der Erde niederließen. Damit Gott die Menschheit aus diesem Grund nicht mit einer Flutwelle dem Untergang weiht, erklärt Enoch, ein Priester, sich bereit, die sieben gefallenen Engel einzufangen. Man muss die christliche Mythologie nicht kennen, um El Shaddai zu verstehen – die Geschichte dürfte nach japanischer Tradition hauptsächlich das stimmungsvolle Fundament des Abenteuers sein. Und das Abenteuer dürfte nach dem, was auf der E3 spielbar war, ein ganz außergewöhnliches werden!

Farben

Die ungewöhnlichen Gemälde hat man auf Screenshots längst gesehen. In Bewegung allerdings
Elegantes Farbenspiel.
Elegantes Farbenspiel.
sieht El Shaddai einfach atemberaubend aus. Die Bilder kommen mit ungewöhnlich wenigen Farben aus, die ständig in Bewegung sind. Mal kommen ganz neue Farben ins Spiel, mal werden helle und dunkle Farbtöne umgedreht. Die Ränder von Baumwipfeln verschwimmen, als würde man Wasser über das Bild kippen. In zweidimensionalen Jump&Run-Abschnitten ziehen gigantische Wellen vorüber – Enoch nutzt sie als bewegliche Plattformen.

Faszinieren

Aber seine Geschichte ist kein Jump&Run; sein Abenteuer findet wie so viele auf dem dreidimensionalen Weg statt. Dabei muss er Abgründe überwinden und Feinde bekämpfen – oberflächlich gesehen ist es ganz klassisch und kaum überraschend. Dabei steckt so viel mehr dahinter. Denn El Shaddai macht ungemein neugierig. Neugierig, weil es keine einzige Statusanzeige gibt. Wie es um Enoch steht, erkennt man ausschließlich am Zustand seiner Kleider. Neugierig auch, weil es keine geradlinigen Levels gibt. Den unmittelbaren Weg kann man zwar erkennen, doch schon hinter der nächsten Biegung können sich Aufbau und Farbe ändern. Steckt eine Bedeutung hinter den Wechseln? Plötzlich fordert einer der Engel Enoch zum Kampf – verliert man die hoffnungslose Auseinandersetzung dreimal, geht es plötzlich ganz woanders weiter. Faszinierend!

Finden

Mythischer Kampf im Bilderbuchstil.
Mythischer Kampf im Bilderbuchstil.
Neugierig macht El Shaddai aber vor allem deshalb, weil das Spiel zwar die Steuerung erklärt – leichte und schwere Angriffe sowie Sprünge und Blocks – aber ungefähr hundert Kombinationen einfach verschweigt. Man muss experimentieren: mit dem Timing aufeinander folgender Attacken und damit, wie lange man eine Angriffstaste gedrückt hält. El Shaddai erinnert nur äußerlich an schnelle Action. In Wirklichkeit ist es ein Spiel mit Stimmungen, Rätseln und einer einzigartigen Sinnlichkeit. Enoch führt nicht einmal im herkömmlichen Sinne eine Waffe mit sich: Schwert, Bogen und Schild muss er von seinen Feinden auflesen. Mehr Waffen gibt es nicht und Enoch kann stets nur eine tragen. Um die Waffe eines Gegners zu erhalten, muss er diesen erst per Hand oder mit seiner momentanen Waffe außer Gefecht setzen. Nach einigen Attacken sollte er die Erdenwaffe außerdem reinigen. Tut er das nicht, fügt sie weniger Schaden zu.

Fallen

Siegt hier die Form über den Inhalt oder hebt El Shaddai gerade wegen des Verzichts auf vertraute Elemente das eigentliche Spiel hervor? Es fällt ungemein schwer, sich von der hypnotischen Wirkung der schwungvollen Action zu lösen. Es ist unglaublich aufregend, die Fähigkeiten des Helden zu entdecken. Es macht Spaß, ihn und seine Umwelt zu beobachten – sich in die unvorhersehbare Schönheit der einmaligen Zeichnungen fallen zu lassen. Nein, El Shaddai ist kein inhaltsloses Experiment. El Shaddai ist der stille Geheimtipp dieser E3!

E3-Eindruck: sehr gut

Kommentare

DextersKomplize schrieb am
The Flower Maiden hat geschrieben:Artdesign schon und gut, aber nach dem E3 Trailer bin ich jetzt doch etwas abgeneigt :/ sieht irgendwie doch total langweilig aus...
Und schaut der Hauptchara nicht aus wie Brad Pitt, ich glaub irgendwer hat das hier schon mal erwähnt, aber jetzt fällts mir auch auf o.o XD
@andrekoenig: Naja mittlerweile ist der Stil ja nicht mehr so selten.
Okami warn gutes Spiel, da hat alles gepasst.
Aber man wird ja noch sehen, was das Spiel außer Artdesign zu bieten hat.
Die US Konsolenversionen sind ja bereits erhältlich und nein, der Char sieht kein bisschen so aus wie Brad Pitt ^^
Was ich aber sagen wollte, ich habe mal eine knappe Stunde gespielt ... oder eher gesagt, viel gelaufen. Abstrakt ist es auf jeden Fall, irgendwie geil aber eben auch etwas langweilig ... und vor allem mysteriös. Bin aber glaub noch net aussem Tutorial raus, da der andere Typ(Engel?) immer in den Welten rumsteht und mit jmd telefoniert und so Dinge sagt wie "Nein, noch nicht ... er trainiert noch ... er ist noch nicht soweit ... ja, alles klar, bye" und legt auf.
Macht schon neugierig. Und die Waffen scheinen kreativ zu sein.
Frage mich aber wirklich wo die Reise da hingeht. Man kann soweit ich es sehen konnte keine Skills oder Kombos kaufen.
Das Kampfsystem ist übrigens schön direkt und arbeitet auch mit getimten Attacken.
Die Präsentation ist also allemal interessant, die Mechanik gut und die Story macht neugierig. EuroRelease vormerken! :)
PS: Der Char ist halt ein Engel, daher stört mich persönlich sein Aussehen überhaupt nicht. Im Spiel selber sieht man ihn eh nicht von vorne und von schräg oben sieht der weiße Engel eigentlich ganz gut aus, vor allem der Kontrast zu den Levelfarben kommt dadurch umso besser zum tragen.
KingDingeLing87 schrieb am
Was ich nach den trailern sagen kann ist das, dass es sehr interessant aussieht.
Und natürlich sehr strange. :D
Aber ich finds cool.
Das ganze ist ein Spiel, dass ich aufjednefall im Auge behalten werde.
2komma9 schrieb am
so ich habe mir jetzt mal nach einem DE und AUT auch nen US Account angelegt um die Demo spielen zu können und muss sagen, es hat sich durchaus gelohnt.
Neben sehr gutem Artdesign "glänzen" japanische Spiele meinst mit hakliger Spielmechanik, aber das ist hier ganz und gar nicht so.
Der angesprochene Vergleich zu Journey: gab es davon schon mehr als ein paar Bilder und einen kurzen Trailer? So richtig weiß man auch nicht was einem da erwartet. Zumindest sahen die Bilder alle gleich aus.
Bei El Shaddai ändert sich ja das Bild ständig.
Die Mechanik das man die Waffe wieder reinigen muss, das man den Gegnern die Waffe abnehmen kann hat schon Potential. Der Protagonist lässt sich, wenn auch japanisch etwas zu direkt und ruppig, steuern aber er springt und haut genau da hin wo man es hin haben will. Das sieht nur beim zusehen etwas altbacken aus, beim spielen geht das sehr gut von der Hand.
Hüpfen geht in 2D auch ganz gut, in 3D ist die Entfernung teilweise schwierig abzuschätzen.
In der Demo geht es ohnehin Schlag auf Schlag. Immer wenn man denkt man hat das Design und Spielprinzip verstanden wechselt das auf einmal.
Erst 3D wo man kaum die dunklen nach Öl aussehenden Pfützen von einem Loch unterscheiden kann und dann 2D hüpfen und auf einmal ändert sich die Farbe und ein gemaltes Gesicht geht durchs Bild und man muss auf den Wellen reiten und dann gibt es wieder ein 3D Kampf - WTF? - aber bleibt aufm Radar.
Abschließend muss ich noch die Anzeigen loben. keine Energieleiste, aber je mehr man einstecken muss bzw. austeilt, je mehr Federn bzw. Kleidung oder Masken verlieren die Figuren. Das fügt sich viel homogener und angenehmer ins Bild als über jeden Gegner einen Balken zu haben.
Bleibt aber abzuwarten ob das Spiel nicht nur eine fetzige Demo auf dem Spiel zaubern kann sondern über Stunden unterhält. Ob der Wechsel zwischen den Waffen, zwischen 2D und 3D nur Grafikgimmik sind oder ob man das sinnvoll umsetzt. Der Takt der Demo hochgerechnet auf das fertige Spiel wäre mir...
The Flower Maiden schrieb am
Artdesign schon und gut, aber nach dem E3 Trailer bin ich jetzt doch etwas abgeneigt :/ sieht irgendwie doch total langweilig aus...
Und schaut der Hauptchara nicht aus wie Brad Pitt, ich glaub irgendwer hat das hier schon mal erwähnt, aber jetzt fällts mir auch auf o.o XD
@andrekoenig: Naja mittlerweile ist der Stil ja nicht mehr so selten.
Okami warn gutes Spiel, da hat alles gepasst.
Aber man wird ja noch sehen, was das Spiel außer Artdesign zu bieten hat.
tr16un schrieb am
diejenigen die el shaddai gut finden,sollten mal einen blick auf journey werfen.Das sieht umwerfend aus und hat mindestens genauso viel artdesign wie el machmud...aww shit ich meine shaddai ^^
schrieb am