von Julian Dasgupta,

Miyamoto: Neues Erlebnis statt neuer Figuren

Nintendo (Unternehmen) von Nintendo
Nintendo (Unternehmen) von Nintendo - Bildquelle: Nintendo
Dean Takahashi von den Mercury News  unterhielt sich kürzlich mit Shigeru Miyamoto. Dabei ging es natürlich um Wii Fitness, das auf der E3 angekündigte Zubehör und Innovation im Allgemeinen.

So merkt der Journalist an, dass er bei Electronic Arts mehrere Wii-Titel gesehen habe, die originell und kreativ ausgesehen und auf neue Charaktere und Settings gesetzt hätten. Dies habe er bei Nintendo, die im bisherigen Line-up eher auf bekannte Figuren vertrauen, vermisst. Nintendos oberster Designer antwortet:

"Ich denke, dass meine Arbeit nicht zwingenderweise darin besteht, neue Charaktere zu erschaffen, mir geht es vielmehr darum, neue Erlebnisse zu ermöglichen. Wie zuletzt bei Wii Fit geht es um ein Konzept, um eine Idee, um ein Gefühl, das man mit einem Spiel verbindet.

Was die Charaktere angeht, da haben wir uns das Konzept der Miis ausgedacht, und das ermöglicht es den Spielern, eigene Figuren einzubinden. Vielleicht werden wir irgendwann im nächsten Jahr ein paar neue Charaktere einführen, so wie wir das damals mit den Pikmin auf dem Gamecube gemacht haben."

Angesprochen darauf, wie Nintendo es schafft, Menschen über 50 für sich zu gewinnen, sagt Miyamoto, dass man bei Nintendo nicht darüber nachdenkt, wie man irgendwelche Zielgruppen - ob alt oder jung - ansprechen könnte, sondern einfach versucht, die Software möglichst zugänglich für jeden zu machen. Man wäge nicht zwischen Hardcore- und Gelegenheitsspielern ab.

Man versuche die Grenzen zwischen den Gruppen einzureißen, schließlich gäbe es auch alteingesessene Fans, die auch Casual-Titel spielen, und genauso könnte man es schaffen, auch einen typischen Casual-Gamer für Produktionen zu begeistern, die er früher vielleicht nicht angerührt hätte. Man könnte Erwachsene für Titel zu interessieren, die eigentlich als Kinderspiele gesehen werden, gleichzeitig könnte man auch Kinder dazu bewegen, Software zu konsumieren, die sich nicht in die bisher für sie vorgesehenen Schubladen einordnen lässt.

Warum setzt Nintendo nicht auf PCs und Mobiltelefone, Geräte die heute bereits von den meisten Gelegenheitsspielern benutzt werden? Nintendo, so Miyamoto, sei ein auf Unterhaltung ausgerichtetes Unternehmen, und die eigenen Ideen würden sich auf Systemen, die auch andere Funktionen haben, nicht entsprechend verwirklichen lassen.

Der Spieldesigner plauderte auch noch über das jüngst enthüllte Zubehör. Die Wiimote stehe im Zentrum von Konzepten wie dem Wii Zapper oder dem Lenkrad. Da die Kerntechnologie als bereits beim Spieler vorhanden sei, könne man das Zubehör recht preisgünstig fabrizieren, schließlich muss man dafür keine Elektronik verbauen. Das würde es auch anderen Herstellern ermöglichen, ihren Spielen Hardware beizulegen, falls sie auf bestimmte Geräte setzen wollen.


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