von Julian Dasgupta,

Rockstar: Antwort auf Vorwürfe

Rockstar Games (Unternehmen) von Rockstar Games
Rockstar Games (Unternehmen) von Rockstar Games - Bildquelle: Rockstar Games
Bisher hatte sich Rockstar hinsichtlich der Vorwürfe über schlechte Arbeitsbedingungen (siehe hier, hier und hier) in diversen Studios bedeckt gehalten und wohl nur intern von sich hören lassen. Im Rahmen eines neuen Webseiten-Updates äußerte sich der Hersteller jetzt allerdings auch offiziell zu dem Thema. So fragte ein Fan, ob man sich denn jetzt um Red Dead Redemption Sorgen machen müssen. Die Antwort:

"Zu allererst - Ihr Jungs müsst euch nicht den Kopf zerbrechen: Red Dead Redemption erscheint am 27. April (30. April in Europa) - und wir könnten kaum enthusiastischer sein basierend darauf, wie das Spiel sich spielt und aussieht, während es sich der Fertigstellung nähert.

Was die Geschichten angeht, die da sich da im Internet verbreiten, ja, sie sind uns aufgefallen. Leider handelt es sich um einen Fall von Leuten, die Meinungen einiger weniger anonymer Poster in Foren als Fakt wahrnehmen. Kein Business ist jemals perfekt, aber Rockstar Games ist ein eng verbundenes Team, das aus knapp 900 überragend talentierten und motivierten Profis besteht, von denen hier viele schon seit langer Zeit arbeiten. Es erfüllt uns mit Trauer, falls irgendwelche ehemaligen Angestellten irgendeines Studios ihre Zeit bei uns nicht genossen haben oder kreativ erfüllend empfanden, und wir wünschen ihnen, dass sie ein Umfeld finden, dass ihrer Persönlichkeit und ihren Bedürfnissen besser entspricht, aber der Großteil unseres Unternehmes konzentriert sich einzig darauf, Spitzenunterhaltung abzuliefern.

Wir haben uns stets mit vollem Eifer um die Leute gekümmert, die hier arbeiten, und versucht, ein unterstützendes kreatives Umfeld zu bewahren. Ohne dies wäre Rockstar niemals in der Lage, solche großen, qualitativ hochwertigen Spiele zu produzieren. Es muss allerdings auch gesagt werden, dass die Entwicklung großartiger Spiele sehr herausfordernd ist. Deswegen haben und werden wir auch weiterhin versuchen, einige der besten Leuten in der Branche an uns zu binden und sie bestmöglich zu unterstützen."



Kommentare

dcc schrieb am
Sowas passiert doch überall. Nur sind die Leute dämlich und arbeiten für Hungerlöhne anstatt die Deppen zum Teufel zu schicken.
Mehr Hartz4 bewirkt letztendlich auch Veränderungen. Gibt ja seit 2010 Mindestlöhne für Putzjobs etc. Davor mussten die für 6? die Stunde ackern, nun sinds für absolute Anfänger 8,40?, für Erfahrene um die 10?.
Anständige Bezahlung gibt es nur wenn man denen zeigt wer hier das sagen hat - und das sind sicher nicht die Unternehmer sondern die Leute die sich Jahrzehnte weiterbilden.
KingDingeLing87 schrieb am
Das Rockstar gerade sowas schreibt ist ja klar.^^
Wären ja dumm wenn sie sagen würden das es wahr wäre, was alles zurzeit im Internet kursiert. :wink:
Letzenendlich muss das alles intern geklärt werden.
Tobi_SB schrieb am
Das ist wirklich ein zweischneidiges Schwert.
Einerseits ist die Antwort auf die Vorwürfe ein Paradebeispiel für das Herunterspielen Juristisch "schwieriger" Situationen.
Aber was ich auch sagen muss.
Sollten bei Rockstar wirklich nur erstklassige Entwickler arbeiten (was ich nicht bezweifle), dann werden die auch nicht schlecht behandelt.
Das ist Betriebswirtschaftlich schlecht. Solche Mitarbeiter werden, das gerade in den USA, mit sehr sehr weichen Samthandschuhen angefasst.
So machen es auch Google und auch Microsoft (die haben sogar Massage und Wellnessbereiche, die in der ARBEITSZEIT aufgesucht werden können).
Das Spielegeschäft ist teuer, bringt viel Geld und ist hart.
Die Entwickler die sich einmal einen Namen gemacht haben werden sich auch nirgends schlecht behandeln lassen. Hier reden wir von echten Entwicklerprofis (die nach ein paar Jahren Spieleentwicklung zwar sonst keinen Entwicklerjob mehr bekommen aber das mach ja nix, die Branche boom ja) die innerhalb der Branche immer einen Job finden.
Solche Leute will man an sich binden (wie von Rockstar auch erwähnt) und nicht versklaven/verjagen.
Aber es werden nicht nur Asse bei dem Konzern arbeiten und auch nicht alle freiwillig Überstunden schieben wollen. Denen wird dann nahegelegt zu gehen, was keinesfalls verwerflich ist. Meistens sind dies dann aber die frustrierten Stimmen, die man dann in öffentlichen Foren aufschnappt und ungeprüft weiter herausschreit.
Ich würde mich bei der Diskussion mal zurückhalten bis wirklich Fakten auf dem Tisch liegen oder kennt jemand die durchschnittliche Bezahlung fü Entwickler bei Rockstar (und kann das auch belegen) und was dafür verlangt wird.
Wie sieht denn der Arbeitsvertrag aus, den ja jeder angestellte unterschrieben hat. Gerade das Vertragsrecht in den USA ist so ne sache. Und erschwerend kommt noch hinzu, das es dort kein Codifiziertes Recht gibt (viel größerer Bemessensspielraum für Richter), was es den Arbeitnehmern mit den richtigen Anwälten leicht macht einem...
Vandyre schrieb am
LegacyOfKain hat geschrieben: Ähnliche Situationen gibt es doch auch in Deutschland. Die Leute sind einfach so froh was zum Schaffen und damit zum Fressen zu haben, dass sie alles mit sich machen lassen. Denn von Hartz 4 will doch wirklich niemand leben, wenn man bedenkt, was man außer einem höheren Sozialstatus noch alles verliert. Deshalb arbeiten die Menschen auch in der Lidl oder Aldimafia. Genau das selbe bei den Bauern, die ihre Milch viel zu günstig verkaufen müssen.
Die Frage des Harz IV-Wollens muss eigentlich in eine des Hartz IV-Müssens umgestellt werden. Roland Koch regt sich darüber auf, dass viele Leute nicht mehr arbeiten gehen wollen. Aber warum denn nicht? Weil Arbeit sich bei 1?- und 400?-Jobs nicht lohnt. Aber anstatt zu sagen, Arbeit muss attraktiver gemacht werden, muss natürlich an dieser marginalen Staatsleistung etwas getan werden.
LegacyOfKain hat geschrieben: Doch jetzt stellt Euch mal vor, der Lidl müsste seinen Proletariern mehr Geld geben. Dann würde alles teurer werden, da man die Gewinne hoch halten will. Dann geht es den Arbeitern vielleicht besser, aber die Endkunden würden auf die Barrikaden gehen, weil sie nicht bereit sind, mehr Geld zu bezahlen.
Soziale Kompetenz ist eine Illusion und kostet sowieso nur Geld. Ihr müsst Euch einfach damit abfinden, dass wir in einer Gesellschaft leben, die assozial ist. [/quote]
Dazu hat ehlemann schon das richtige geschrieben. Das hat es übrigens auch mal gegeben. Die Devise war - ist noch gar nicht so lange her - maximaler Profit durch maximalen Konsum. Aber die Globalisierung hat dem einen Riegel vorgeschoben. Getreu dem Motto "Geiz ist Geil" haben sich die Leute an den günstigen Anbietern orientiert, um mehr Geld anzuhäufen. Und das ist ja mal eine Sache, die von oben nicht akzeptiert werden konnte.
LegacyOfKain hat geschrieben: Um aber wieder zu Rockstar zurückzukehren ( und keinen Moment zu früh). Wären die Bedingungen besser würde die Entwicklung erstens länger dauern und zweitens sehr...
EHLE. schrieb am
LegacyOfKain hat geschrieben:Man muss sich halt auch als Spieler damit abfinden, dass auch sein größtes Hobby nicht die große Außnahme der Regel friss oder stirb darstellt. [...] Deshalb arbeiten die Menschen auch in der Lidl oder Aldimafia. Genau das selbe bei den Bauern, die ihre Milch viel zu günstig verkaufen müssen.
/sign
Doch jetzt stellt Euch mal vor, der Lidl müsste seinen Proletariern mehr Geld geben. Dann würde alles teurer werden, da man die Gewinne hoch halten will. Dann geht es den Arbeitern vielleicht besser, aber die Endkunden würden auf die Barrikaden gehen, weil sie nicht bereit sind, mehr Geld zu bezahlen. Soziale Kompetenz ist eine Illusion und kostet sowieso nur Geld. Ihr müsst Euch einfach damit abfinden, dass wir in einer Gesellschaft leben, die assozial ist.
Da muss ich dir widersprechen. Das Problem ist nicht, dass kein Geld zur Verfügung stehen würde, sondern dass es falsch verteilt wird. Dazu komm ich aber gleich noch... Du vergisst bei deiner Rechnung übrigens, das die Endkunden durch bessere Löhne auch mehr Geld hätten, um die u.U gestiegenen Lebensmittelkosten zu bezahlen ;)
Viel wichtiger ist mir aber der Punkt des "damit abfindens". Fortschritt ist bis jetzt immer nur daraus entstanden, dass sich gewisse Personen mit einem bestehenden System nicht abgefunden haben, Demokratie, Frauenbewegung, Sklavenbefreiung, Arbeiterrechte etc. Nach deiner Theorie dürfte es all das gar nicht geben.
Ihr wollt, dass es Afrika besser geht? Seid froh dass es denen so schlecht geht, denn wenn Reichtum gleichmäßig verteilt wird, müssen einige sich mit weniger zufrieden geben und das wären dann wir. Der Imperialsmus ist zwar offiziell abgeschafft, die Globalisierung hat aber teilweise das selbe Muster.
Mir würde es schon reichen wenn Afrika weniger ausgebeutet werden würde.
Um aber wieder zu Rockstar zurückzukehren ( und keinen Moment zu früh). Wären die Bedingungen besser würde die Entwicklung erstens länger dauern und zweitens sehr viel teurer werden....
schrieb am