von Michael Krosta,

Kojima: Zukunft ohne Konsolen

Während momentan neben PCs auch Geräte wie die Xbox 360, Wii oder PS3 im Spiele-/Wohnzimmer vor sich her surren, sieht Metal Gear-Schöpfer Hideo Kojima schwarz für die Zukunft der Konsolen und sprach auf einem Event in Tokio von ihrem bevorstehenden Tod.

Anstatt weiterhin verschiedene Plattformen mit Software zu versorgen, sieht er viel mehr das Netzwerk als die zentrale Anlaufstelle für die digitale Unterhaltung.

"In der nahen Zukunft haben wir Spiele, die nicht von irgendeiner Plattform abhängig sein werden", so der Designer. "Spielern sollte es ermöglicht werden, ihre [Spiel-]Erfahrungen mit ins Wohnzimmer zu nehmen, wenn sie unterwegs sind, auf Reisen - wo auch immer sie sind und wann auch immer sie spielen wollen. Es sollte die gleiche Software und die gleiche Erfahrung sein."

So wollte er mit der Wahl der PSP als Plattform sein Team darauf aufmerksam machen, was beim "portablen Spielen" und damit einem Teil seiner Vision bereits umgesetzt werden kann. 

Worte, die man bei Sony als einem der drei großen Plattform-Hersteller nicht so gerne hören möchte.

"Das ist eine gewagte Prognose", meint Hiroshi Kawano, Präsident von Sony Computer Entertainment Japan. "Wir hoffen, dass er weiterhin für Plattformen entwickeln wird, aber wir respektieren seine Überlegungen, neue Herausforderungen anzunehmen."

Mit Serviceangeboten wie OnLive oder Dave Perrys Gaikai sind die ersten Schritte in diese Richtung bereits gemacht und auch Denis Dyack prophezeite bereits die One-Console-Future inklusive "Cloud-Computing" - wie gut das alles umgesetzt wird, wird die Zukunft zeigen. 



Kommentare

Linden schrieb am
Wenn man sich die rasche Entwicklung anschaut, würde ich nicht alles als geschwätz abtun. Aber mich interessiert viel mehr was die nächste Konsolengeneration bringt. Der Rest darf sich gerne noch etwas Zeit lassen. :)
YoungStar-94 schrieb am
Geht mir langsam aber sicher auf den Geist ,dass nun jeder zweite Entwickler/Analyst irgendwas prophezeit ...
Mfg
MKGamer24 schrieb am
Also ich weiß ja nicht wies euch geht, aber eine Zukunft mit ausschließlich gestreamten Videospielen macht mir Angst. Man wird doch damit komplett von einem Anbieter (guckt euch nur mal an, wie viele Spielehersteller/publisher an OnLive beteiligt sind) anbhängig gemacht, der tun und lassen kann was er will:
Er kann diktieren was wann und wie gespielt wird. Kommt zB ein neues Spiel einer erfolgreichen Serie raus, wird das alte einfach abgeschaltet (sieht man ja auch heute teilweise schon). Außerdem ist das ganze ein geschlossenes System, dh. die Modding-communities werden aussterben. Alle Modifikationen und Erweiterungen kommen dann nur noch von den Herstellern, die sich das natürlich Dicke bezahlen lassen. Der Spieler wird zum Sklaven dieses Systems, zum stummen (stupiden) Konsumenten.
Außerdem lässt sich durch diese zentralisierung ein genaues Persönlichkeitsprofil des Spielers erstellen.
Datenschutz und Privatsphäre adé!
Was passiert mit LAN-Parties und e-Sport??? Viele aktuelle PC-Spiele besitzen schon keinen Lokalen Netzwerkmodus mehr... frechheit^^
Wie sollen die öffentlichen Netzwerke den ganzen Traffic tragen, wenn die Telekom es jetzt schon nicht schafft, jedem Menschen einen Zugang zu stinknormalem 1000er-DSL zu verschaffen? (Ich wohne in sonem DSL-Loch, absolut furchtbar...)
And last but not least: Wer will schon überall zocken wo er geht und steht??? Ich finde unsre gesellschaft ja jetzt schon total benebelt von dem ganzen medialen Overkill.
Nein, ich denke wenn es wirklich soweit kommen sollte, dann sind Videospiele für mich gestorben. Ich will selbst kontrollieren was ich spiele und wie ich spiele, was auch der Grund dafür ist, dass ich noch nie ne Konsole hatte und wahrscheinlich auch keine haben werde. Der PC, welcher ja die offenste aller Plattformen darstellt, wird durch diese Entwicklung, so denke ich, dieser als Spielekonsole aussterben. Die Hersteller mögen eben keine offenen Systeme (sieht man ja an Apple). Die letzte Hoffnung wären dann...
Duracell Hase schrieb am
Druzil hat geschrieben: Ach und ich weiß ja nicht was du zu der Zeit so geraucht hast ( nicht ernst nehmen, is nur Spaß), aber ich kann mich noch gut an den PC vs. Amiga/Atari ST Krieg erinnern. Da war nix von wegen PC Spieler wurden belächelt. bzw. es wurde belächelt... aber von beiden Seiten die andere.
Es war damals schon wie heute ein reines Fanboy-Gehabe.
Auch wieder richtig, ich mein noch die Zeit des 286´er. Natürlich nach Wolfenstein, Secret Weapons of the Luftwaffe und Wing Commander, sah der Amiga dann doch schon scheiße aus.
ReverendGodless schrieb am
Meine Meinung zu digitalen kostenpflichtigen Downloads habe ich hier glaube ich auch schonmal geschrieben. Das kommt für mich gar nicht in Frage. Wenn ich mir Musik für 20? oder ein Spiel für 70? kaufe, möchte ich das auch in meine Vitrine stellen können. Ich möchte eine Verpackung, ein Cover oder Booklet, oder eine Spielenaleitung die ich als Nachtlektüre lesen kann. Genau dafür zahle ich Geld. Lediglich bei Spieleklassikern wie im WII Shop oder in der PlayStation Store finde ich das praktisch.
Und wie schon geschrieben wurde, diese Idee wird man auch nicht so einfach umsetzen können. Das man jedoch nach dem PSP Go Flop immer noch so begeistert von dieser Idee ist, wundert mich. Besonders bei Hideo Kojima wundert mich das.
schrieb am