Der PC als Spieleplattform wird immer
beliebter. Laut einem jüngsten
Marktforschungsbericht von PwC (PricewaterhouseCoopers) sollen die Verkäufe von PC-Spielen bis zum Ende des nächsten Jahres über dem Absatz der Konsolen-Spiele
liegen. Es wird erwartet, dass mehr als 29 Milliarden Dollar in dem Bereich erwirtschaftet werden. Mit dem Wachstum dieses Marktsegments tritt ein weiterer Aspekt in den Vordergrund und zwar der Energieverbrauch der entsprechenden PC-Systeme.
Die
Studie "Taming the energy use of gaming computers" von Nathaniel Mills und Evan Mills im
Journal "Energy Efficiency" geht von den gleichen Marktlage wie PwC aus (vgl.
Open Gaming Alliance) und legt dar, dass "Gaming-PCs" im Jahr 2012 insgesamt 75 Terawattstunden (TWh) Elektrizität verbraucht hätten (ca. 10 Milliarden Dollar). Dies entspräche ungefähr 20 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs von allen PCs, Notebooks und Konsolen zusammengerechnet, obwohl die besagten "Gaming-PCs" nur 2,5 Prozent all dieser Systeme ausmachen würden. Die Forscher gehen davon aus, dass sich der Energieverbrauch dieser Gaming-PCs bis zum Jahr 2020 noch verdoppeln könnte (10 Prozent aller Computersysteme sollen dann "Gaming-PCs" sein). 40 Prozent der Energie, die weltweit fürs Spielen benötigt werden soll, würde dementsprechend auf Gaming-PCs entfallen.
Im Durchschnitt würde ein "typischer Gaming-PC" (Monitore einberechnet) ungefähr 1.400 kWh pro Jahr verbrauchen - dies würde dem Energieverbrauch von zehn Konsolen, sechs Standard-PCs oder drei Kühlschränken entsprechen. High-End-Spielesysteme würden noch deutlich mehr Energie benötigen. Die Autoren der Studie erklären weiter, dass sich dieser Energieverbrauch um 75 Prozent senken ließe und zwar durch die Verwendung von Premium-Effizienz-Komponenten bei der Hardware-Herstellung oder durch die Nachrüstung alter Systeme - zugleich sollen Zuverlässigkeit und Leistung dadurch ebenfalls gesteigert werden. Es wird ein globales Einsparpotenzial von 120 TWh pro Jahr (18 Milliarden Dollar) prognostiziert. Nathaniel Mills und Evan Mills weisen ebenfalls darauf hin, dass dieses Marktumfeld weitestgehend frei von Energieinformationen ist und es keine Anreize für den Kauf von Energiesparkomponenten geben würde. Gezielte Energieeffizienz-Programme und Strategien bei der Erfassung des Verbrauchs seien notwendig.