von Julian Dasgupta,

Auf dem Vormarsch: Der Casual-Gamer

Spielkultur (Sonstiges) von 4Players
Spielkultur (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: 4Players


Die neueste Ausgabe des Onlinemagazins The Escapist beschäftigt sich thematisch mit den Gelegenheitsspielern. In einem der Artikel legt Richard Aihoshi (IGN/RPGVault) seine Sicht der Dinge bzgl. des PC-Markt da und kommt zu dem Schluss: Hardcorespieler, auch er selbst, stehen nicht für die Zukunft in jenem Segment.

Seiner Einschätzung nach gibt es in den USA etwa zwei bis drei Millionen sehr engagierte Spieler - was gerade einmal etwa einem Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Diese seien zwar kauffreudiger als Gelegenheitsspieler - diese wiederum seien aber deutlich zahlreicher. In Nordamerika wurden laut der Casual Games Association 2006 mehr als 690 Mio. Dollar mit Casual-Titeln umgesetzt - mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Ein deutlich stärkeres Wachstum als im Kernbereich, der nur 1,5 Prozent zulegte.

Weltweit, so Aihoshi, spielen über 150 Mio. Menschen kostenlose Spiele (bzw. solche ohne Grundgebühren) im Internet - Casual Gamers stünden also nicht nur für die Zukunft, sie seien bereits die Gegenwart. Noch würde die Umsatzverteilung das nicht widerspiegeln, das dürfte sich aber mittelfristig auch ändern. Zwar wäre ein Spiel wie World of Warcraft mit seinen mehr als 8,5 Millionen zahlenden Nutzern beindruckend, der Casual-Titel Audition House kommt hingegen auf 30 Mio. registierte Nutzer - wohlgemerkt schon unter der Annahme, dass 75 Prozent der insgesamt 130 Mio. Registrierungen nur Zweit- oder Drittaccounts sind.

PopCap konnte bis dato über zehn Mio. Stück von Bejeweled verkaufen, obwohl eine Grundversion des Knobeltitels auch kostenlos auf der Webseite gespielt werden kann. Die steigende Zahl jener Onlinespiele, die grundsätzlich kostenlos spielbar sind und dem Teilnehmer höchstens Geld für bestimmte Inhalte abverlangen sei ebenfalls ein Indikator für den wachsenden Markt.

World of Warcraft zeige aber auch, wie man ein Spiel so gestalten kann, dass es sowohl Hardcore- als auch Casual-Spieler ansprechen könnte. Generell seien jene Gelegenheitsspieler keine bestimmte Gruppe von Spielern, vielmehr sei Casual-Gaming ein Verhalten, argumentiert der Entwickler WildTangent. Auch geübte Spieler würden jene Titel spielen und seien im Prinzip wie hartnäckige Filmfans: Diese würden nicht gänzlich andere Filme schauen als weniger engagierte Kinogänger, sondern insgesamt mehr Filme als diese konsumieren.

Wer mehr über die Verteilung der verschiedenen Spielertypen wissen will, dem sei ein Blick auf die Ergebnisse dieser Studie der NPD Group nahegelegt.



Kommentare

The Oracle schrieb am
Howdie hat geschrieben:
Arkune hat geschrieben:?Causal-? und ?Hardcore-Spieler? sind schon jetzt mit absoluter Sicherheit die Unwörter des Jahres für mich.
Fast unmöglich, dass dies noch von einem Politiker getoppt wird aber man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben.
Gewalt-Spieler, Killerspiele-Paragraph, Herstellungsverbot, Mörder-Software... da ist noch einiges an Potential vorhanden. :roll:
Bin ich eigentlich schon Core-Gamer wenn ich Hatebreed, Soulfly und Ektomorf beim Zocken auf der 360 streame? 8)
Muahaha, "Gewalt-Spieler" ist ja mal geil. :lol:
Howdie schrieb am
Arkune hat geschrieben:?Causal-? und ?Hardcore-Spieler? sind schon jetzt mit absoluter Sicherheit die Unwörter des Jahres für mich.
Fast unmöglich, dass dies noch von einem Politiker getoppt wird aber man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben.
Gewalt-Spieler, Killerspiele-Paragraph, Herstellungsverbot, Mörder-Software... da ist noch einiges an Potential vorhanden. :roll:
Bin ich eigentlich schon Core-Gamer wenn ich Hatebreed, Soulfly und Ektomorf beim Zocken auf der 360 streame? 8)
johndoe533741 schrieb am
Vielleicht liegts einfach daran das mehr leute sich denken: "Wenn ich arbeiten will kauf ich mir nen PC, zum Zocken ne Konsole."
So ging es mir jedenfalls.
Ich meine, wenn man den PC aufrüsten muss, zahlt man meistens soviel wie eine Konsole und Zeitraumtechnisch gesehen hat man sogar weniger davon. Außerdem dauert es mittlerweile relativ lange bis Supergames auf dem PC erscheinen und dann sind es meist nicht so viele. Ich hatte letztens das Gefühl das mehr Spiele mit schlechteren Wertungen erscheinen, das war nicht immer so.
Opa-unke schrieb am
Jup. das ist Marktforschung. Erst die Spieler mit totlangweiligen Spielen zum Casualgaming treiben, um dann die Spiele an den Casualspieler anzupassen. Mit der gleichen Logik hätte man auch herausfinden können, dass man mehr Gammelfleisch verkaufen muss, da es sich ja offenbar sehr gut verkauft hat.
Das nennt man dann wohl selffullfilling prophecy, oder einfach Trick 17 mit Selbstüberlistung.
GueffHELL schrieb am
Ihr glaubt doch nicht wirklich das alle Spielehersteller aufhören ernste und gute Titel herzustellen. Es gab schon immer Minispiele und son kram, aber trotzdem wird es auch immer große Spiele geben wo einfach mehr dahinter steckt. Ich persönlich habe auch eine Wii und spiele gerne mal solche kleinen Spiele. Habe noch einen PC und darauf zocke ich sozusagen richtige Spiele.
schrieb am