von Benjamin Schmädig,

Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in keiner Verbindung zu sexistischem Verhalten

Spielkultur (Sonstiges) von 4Players
Spielkultur (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: 4Players
Eine Studie der Universität zu Köln mit dem Titel "Sexist Games=Sexist Gamers? A Longitudinal Study on the Relationship Between Video Game Use and Sexist Attitudes" hat die Langzeit-Auswirkungen des Spielens von Videospielen auf sexistisches Verhalten untersucht und kommt zu dem Schluss, dass sich die Faktoren in keiner Weise gegenseitig beeinflussen. Weder fördere der Konsum ein entsprechendes Verhalten noch ließen sich aus sexistischem Verhalten Vorlieben für bestimmte Genres ableiten. GamesBeat macht auf die Studie aufmerksam, welche über die akademische Plattform Mary Ann Liebert, Inc. veröffentlicht wurde.

Autoren der Studie sind Dr. Johannes Breuer, Dr. Rachel Kowert, Ruth Festl und Dr. Thorsten Quandt, die sich schon in der Vergangenheit mehrfach mit Inhalten und Auswirkungen von Videospielen beschäftigt haben. Für ihre aktuelle Veröffentlichung haben sie untersucht, wie sich das Verhalten von 824 mindestens 14-Jährigen Spielern nach einer Zeit von drei Jahren ändert.

"Sexist Games=Sexist Gamers=?" sei dabei die erste Studie, die langfristige Auswirkungen aufzeigt. Die bisherige Forschung habe lediglich nach Änderungen in Zeiträumen von maximal einem Monat gesucht.

Breuer und Kollegen wollten die Richtigkeit der Kultivationshypothese (siehe Wikipedia) untersuchen. Diese geht davon aus, dass langfristiger Medienkonsum den Blick auf soziales Verhalten dermaßen beeinflusst, dass Rezipienten ihr Umfeld im Sinne der vermittelten Werte deuten. Diese Annahme konnte die Studie in Bezug auf sexistische Inhalte in Videospielen nicht bestätigen.

Sexistische Inhalte sind seit einigen Monaten Mittelpunkt hitziger Diskussionen: Kritiker wie Anita Sarkeesian und Brianna Wu kreiden vielen Spielen eine diffamierende Darstellung weiblicher Charaktere an und mahnen vor Belästigungen von Frauen in der Spieleindustrie, während sie selbst Drohungen erhalten. Dass Videospiele sexistisches Verhalten fördern, spielte in diesem Zusammenhang bisher keine tragende Rolle.


Quelle: Mary Ann Liebert, Inc., via GamesBeat

Kommentare

Freakstyles schrieb am
Sehr interessant Spooky und Abe. Ich hab zwar nur die hälfte verstanden, aber diese hälfte war auf jedenfall spannend :lol:
Wigggenz schrieb am
Wenn du Fragen einfach beantworten könntest, anstatt dich hinter deinem überheblichen selbstbeweihräuchernden Wall of Texts zu verstecken, von denen du ohnehin weißt, dass dein Gegenüber keinen Bock hat das zu lesen, that would be great... :roll:
Abe81 schrieb am
SpookyNooky hat geschrieben:Wer hat denn initial überhaupt behauptet, Gene sind das Maß aller Dinge und setzen unser Verhalten fest?!
Hier muss man wohl ein paar Ebenen auseinanderhalten. Ich ging auch davon aus, dass das aus meinen Beiträgen klar ersichtlich ist, weil ich sowas ja immer auf einen gesellschaftlichen Trend rückbezogen habe, bzw. die Ebene der Diskussion auch hergestellt. Untergeschoben - wie es in deiner Nachfrage anklingt - habe ich niemandem etwas. Wenn ich z.B. von 'Leitwissenschaft' schreibe, ist das ja deutlich markiert, dass ich damit das Bild von Wissenschaft in der Gesellschaft meine, gegen das ich argumentiere und nicht eine spezifische Aussage eines Mitdiskutanten. Dieses Verständnis von Wissenschaft liegt der Diskussion aber ja zugrunde.
- Explizit entzündet hat sich dass ja daran, dass kamm28 in diesem Beitrag als minimale Differenz unserer Positionen darauf hinwies, dass es seiner Überzeugung nach pränatale Entwicklungen entlang der biologischen Geschlechtergrenze gebe, die für Unterschiede sorge.
- Die Beiträge, die sich expressis verbis darauf bezogen, dass es die Evolution, die Gene usw. seien, also das 'Maß aller Dinge' sind, sind gelöscht worden - vielleicht weil das auch die Beiträge waren, in denen immer wiederWörter wie "FemNazi" zu lesen waren. Zu Haufe finden sie sich noch in den Vorgängerthreads dieses Forums, selten in diesem Thread (vielleicht wegen der restriktiveren Löschung).
Dass Gene das Maß aller Dinge seien, war aber - wie ich ja bereits schrieb - die gängige Meinung in den ~90er Jahren. Dinge, wie das Human Genom Project, die Popularisierung der Epigenetik und Systembiologie trugen dazu bei. Das wurde dann ja irgendwann von dem Neurogedöns abgelöst. Noch immer populär in der Alltags-Dachmansarde ist die Evolutionstheorie. Dieses Denken entspricht einer gesellschaftlichen Tendenz, nicht einer absoluten Überzeugung. Diese Form des Denkens bildet Alltagsideologien darüber, wie das genau mit den Männchen und Weibchen...
Wigggenz schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:
Wigggenz hat geschrieben:
Abe81 hat geschrieben:Wiggenz war da äußert konkret, deswegen auch so leicht zu widerlegen.
Aha. Du behauptest also, dass es menschliche Denk- oder Verhaltensweisen gibt, die durch keine Vorgänge im Gehirn bedingt werden?
Du scheinst noch nicht viel Kontakt zu Menschen gehabt zu haben, wenn du die Frage so stellst. ;)
Bleib mal ernst, Richy.
Gehirn steht ja nicht für Intelligenz. :D
Sir Richfield schrieb am
Wigggenz hat geschrieben:
Abe81 hat geschrieben:Wiggenz war da äußert konkret, deswegen auch so leicht zu widerlegen.
Aha. Du behauptest also, dass es menschliche Denk- oder Verhaltensweisen gibt, die durch keine Vorgänge im Gehirn bedingt werden?
Du scheinst noch nicht viel Kontakt zu Menschen gehabt zu haben, wenn du die Frage so stellst. ;)
schrieb am