von Marcel Kleffmann,

Internationale Tagung zum Thema "Kulturgut Computerspiel ..." in Berlin

Spielkultur (Sonstiges) von 4Players
Spielkultur (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: 4Players
Am 14. und 15. September 2017 findet im Roten Rathaus Berlin eine internationale Tagung zum Thema "Kulturgut Computerspiel ..." statt. Die Tagung soll nach den Konsequenzen fragen, die sich aus dem Verständnis von Computerspielen als Kulturgut ergeben. Während die Eröffnungsveranstaltung am 14. September ausschließlich auf Deutsch stattfindet, sind die acht Panels am 15. September so terminiert, dass jeweils ein deutsch- und ein englischsprachiges Panel zeitgleich stattfinden.

"Nachdem erste gesellschaftliche Debatten um Jugendschutz und das Wirtschaftsgut Computerspiele geführt wurden, rückte zunehmend auch ihre Natur als Kulturgut in den Blick. Das früher in diesem Zusammenhang noch oft benutzte Fragezeichen ist heute weitgehend verschwunden – die Frage nach einem Kulturgut Computerspiel darf als positiv beantwortet gelten. Doch welche Konsequenzen hat es, wenn man Games als Kulturgut ernst nimmt? Welche neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verantwortlichkeiten entwickeln sich, wenn man nicht mehr nur von Games als Kinderspielzeug spricht? Welche institutionellen Strukturen müssen gebildet werden, um diesen Teil unseres kulturellen Erbes auch für zukünftige Generationen nachhaltig zugänglich zu machen? Welche neuen ethischen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten für die Computerspieleindustrie haben technische Entwicklungen wie Virtual Reality oder Kulturfördermodelle zur Folge?"

"Diesen Fragen möchte die Tagung 'Kulturgut Computerspiel...' nachgehen und sich dabei auf die Aspekte Bewahrung und Zugänglichmachung, Förderung sowie auf ethische Fragestellungen konzentrieren. Dabei sind jene drei Themenstränge mehr miteinander verbunden als dies auf den ersten Blick scheint. So sind doch letztendlich auch die Fragen der Bewahrung und Förderung ebenfalls ethische. Wer würde bezweifeln, dass dem Gedenken an historische Prozesse und Ereignisse eine moralische Komponente innewohnt oder dass jeder Förderentscheidung letztendlich ein kulturelles Werteschema zugrunde liegt? Auch, dass das heute Geförderte sinnvollerweise in Zukunft erhalten wird, stellt eine natürliche Verbindung dieser Themen dar."

Das Programm zur "Internationalen Tagung" des Computerspielemuseums Berlin findet ihr hier. Tickets können hier bestellt werden. Das Zweitagesticket kostet 20 Euro.
Quelle: Computerspielemuseum

Kommentare

Dat Scharger schrieb am
yopparai hat geschrieben: ?05.09.2017 23:54 Das wird ja gar nicht zensiert, das ist ja das bekloppte. Jedenfalls nicht durch den Staat. Das machen die Publisher schon von ganz allein, weil sie keinen Bock haben gerichtlich durchzufechten, dass Videospiele Kulturgut sind und entsprechend auch Hakenkreuze drin vorkommen dürfen, solange nichts verherrlicht wird - wie bei Filmen eben auch. Daher kann diese Diskussion eigentlich nur helfen.
Abgesehen davon hat es meinen Spielgenuss noch nicht getrübt, dass ich mir keine verfassungsfeindliche Symbolik anschauen durfte. Aber gut, das mögen andere anders sehen. Viel schlimmer als das fand ich damals den Käse mit den Robotern überall und dem schwarzen Blut... und darüber sind wir ja zu Glück langsam hinaus.
Natürlich, fehlende verfassungsfeindliche Symbolik und sonstige Zensuren bedeuten nicht gleich schlechtes Spiel.
Aber wenn schon zweiter Weltkrieg mit der Wehrmacht, dann hätte ich es gerne schon authentisch. Wenn schon, denn schon und so. :)
MrLetiso schrieb am
Konata1337 hat geschrieben: ?05.09.2017 22:02 Videospiele waren besser, als sie noch kein "Kulturgut" sein mussten. Vor allem wenn der Staat eingreift, kommt nur Schrott bei raus - bestes Beispiel sind größtenteils die Filme und Serien des milliardenschweren ÖR.
Das ist ziemlich kurzsichtig gedacht.
yopparai schrieb am
Das wird ja gar nicht zensiert, das ist ja das bekloppte. Jedenfalls nicht durch den Staat. Das machen die Publisher schon von ganz allein, weil sie keinen Bock haben gerichtlich durchzufechten, dass Videospiele Kulturgut sind und entsprechend auch Hakenkreuze drin vorkommen dürfen, solange nichts verherrlicht wird - wie bei Filmen eben auch. Daher kann diese Diskussion eigentlich nur helfen.
Abgesehen davon hat es meinen Spielgenuss noch nicht getrübt, dass ich mir keine verfassungsfeindliche Symbolik anschauen durfte. Aber gut, das mögen andere anders sehen. Viel schlimmer als das fand ich damals den Käse mit den Robotern überall und dem schwarzen Blut... und darüber sind wir ja zu Glück langsam hinaus.
Dat Scharger schrieb am
Darf man dann auch wieder Wolfenstein bedenkenlos kaufen ohne Zensuren (Hakenkreuze, Nazis, usw.) oder gibt es in Sachen Kulturgut dann doch Ausnahmen?
Konata1337 schrieb am
Videospiele waren besser, als sie noch kein "Kulturgut" sein mussten. Vor allem wenn der Staat eingreift, kommt nur Schrott bei raus - bestes Beispiel sind größtenteils die Filme und Serien des milliardenschweren ÖR.
schrieb am