von Marcel Kleffmann,

Belgische Glücksspielkommission: Lootboxen sind Glücksspiel; US-Abgeordneter kritisiert Ausbeutung

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Spielkultur (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: 4Players
In der vergangenen Woche hat sich die belgische Glücksspielkommission damit beschäftigt, ob gegen Echtgeld kaufbare Beutekisten bzw. Lootboxen in Computer- und Videospielen als eine Form von "Glücksspiel" anzusehen sind oder nicht. Laut VTM Nieuws steht das Ergebnis mittlerweile fest. Demnach ist die Kommission der Auffassung, dass diese Mischung aus Geld und "Sucht/Abhängigkeit" ganz klar "Glücksspiel" sei. Rechtlich bindend ist diese Erkenntnis jedoch nicht.

Der belgische Justizminister Koen Geens schaltete sich ebenfalls ein und meinte, dass es gerade für Kinder schwierig sei, wenn sich "Glücksspiel" und "Spielen" vermischen würde. Geens strebt in diesem Zusammenhang an, Ingame-Käufe zu verbieten, bei denen man nicht wissen würde, was man genau kauft. Es geht Geens vor allem darum, nicht die Katze im Sack zu kaufen. Geens erklärte, dass sie versuchen werden, diese Geschäftspraktik zu verbieten. Dieser Prozess würde allerdings viel Zeit kosten, da sie vor europäische Gerichte ziehen müssten.

Auch der hawaiianische Abgeordnete Chris Lee meldete sich bei Reddit zu Wort und kritisierte ebenfalls Lootboxen und Mikrotransaktionen als eine Form der Ausbeutung (wie bei Casinos) - gerade Kinder seien besonders anfällig. "Diese Ausbeutungsmechanismen und das trügerische Marketing, das sie fördert, haben keinen Platz in Spielen, die an Minderjährige vertrieben werden, und vielleicht überhaupt keinen Platz in Spielen", meint Lee.

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hatte bereits im Oktober ein ausführliches Statement zu Lootboxen, Glücksspiel und Jugendschutz veröffentlicht (wir berichteten).
Quelle: PC Gamer, Reddit,

Kommentare

Kajetan schrieb am
Wigggenz hat geschrieben: ?24.11.2017 00:28 Das hat mittlerweile sogar schon in einige Festivals Einzug gehalten, nicht normal mit richtiger Währung sondern mit FestivalXY-Dollar zu zahlen... natürlich inklusive der von dir genannten Phänomene.
Auch die analoge Welt bleibt nicht verschont :?
Ja, habe ich auch schon von Bekannten gehört. Die solche Festivals künftig vermeiden, nachdem sie mal nachgerechnet haben, welche direkt als Gewinn verbuchbare Umsätze die Veranstalter nur mit dem nutzlosen "Reste"-Geld machen, welches die Besucher nach Hause tragen, weil sie es auf Grund der krummen Pseudo-Preise nicht mehr ausgeben können. Da können gerade bei den großen Festivals auf einen Schlag mehrere hundertausend Euro in den Kassen landen. Einfach so!
Wigggenz schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?23.11.2017 23:32
4lpak4 hat geschrieben: ?23.11.2017 21:50 Du kaufst dir eine Pseudowährung mit der du wiederum die Lootboxen kaufst.
Und genau dadurch verliert man auch die Kontrolle darüber wie viel man ausgibt, man weiss im Endeffekt nämlich nicht wie teuer eine Lootbox ist, ohne vorher herumzurechnen.
Und IMHO wäre es auch ein bedeutender Schritt wenn man mal damit anfangen würde diese Pseudowährungen zu verbieten.
Es ist schon allein ein Unding dass die Preise von solchen Lootboxen auch noch verschleiert werden.
Ich behaupte einfach mal dass wenn an den Boxen der nackte preis wie 2,50 dran kleben würde sich ein paar Leute zwei mal überlegen würden Geld zu investieren.
Jupp. Pseudo-Währungen dienen nur einem Zweck, der Verschleierung des tatsächlichen Kaufpreises. Gekoppelt mit Guthaben-Kontigenten und Pseudo-Preisen, die nicht rund ineinander aufgehen, so dass man immer etwas zuviel oder zuwenig Pseudo-Guthaben hat, so dass man stets neue Kontingente nachkaufen muss ...
Das hat mittlerweile sogar schon in einige Festivals Einzug gehalten, nicht normal mit richtiger Währung sondern mit FestivalXY-Dollar zu zahlen... natürlich inklusive der von dir genannten Phänomene.
Auch die analoge Welt bleibt nicht verschont :?
Kajetan schrieb am
4lpak4 hat geschrieben: ?23.11.2017 21:50 Du kaufst dir eine Pseudowährung mit der du wiederum die Lootboxen kaufst.
Und genau dadurch verliert man auch die Kontrolle darüber wie viel man ausgibt, man weiss im Endeffekt nämlich nicht wie teuer eine Lootbox ist, ohne vorher herumzurechnen.
Und IMHO wäre es auch ein bedeutender Schritt wenn man mal damit anfangen würde diese Pseudowährungen zu verbieten.
Es ist schon allein ein Unding dass die Preise von solchen Lootboxen auch noch verschleiert werden.
Ich behaupte einfach mal dass wenn an den Boxen der nackte preis wie 2,50 dran kleben würde sich ein paar Leute zwei mal überlegen würden Geld zu investieren.
Jupp. Pseudo-Währungen dienen nur einem Zweck, der Verschleierung des tatsächlichen Kaufpreises. Gekoppelt mit Guthaben-Kontigenten und Pseudo-Preisen, die nicht rund ineinander aufgehen, so dass man immer etwas zuviel oder zuwenig Pseudo-Guthaben hat, so dass man stets neue Kontingente nachkaufen muss ...
4lpak4 schrieb am
Bachstail hat geschrieben: ?23.11.2017 10:38
Show
SethSteiner hat geschrieben: ?23.11.2017 09:48Na ja, man muss das schon ernst nehmen.
Kann man, allerdings gibt es in meinen Augen genügend Unterschiede zwischen Lootboxen und Ü-Eiern.
Der für mich entscheidende Unterschied ist, dass man Ü-Eier für gewöhnlich (nicht immer) mit Bargeld bezahlt, hier ist also nicht einmal im Ansatz eine ähnliche Sogwirkung vorhanden wie sie bei Lootboxen der MTAs im Allgemeinen vorhanden ist.
Wenn ich kein Bargeld mehr in der Tasche habe, kann ich auch keine Ü-Eier mehr kaufen, wenn ich Lootboxen kaufe, tue ich das per Kreditkarte und dies sorgt für einen eher sorgloseren Umgang mit Geld, ergo ist die Sogwirkung einfach um ein vielfaches höher.
Show
Des Weiteren bringen mich Ü-Eier im Leben nicht weiter, ich habe keinen Vorteil anderen Menschen gegenüber, wenn ich welche kaufe, ich bekomme höchstens schneller Diabetes als andere, sofern ich die Schokolade esse aber ich denke, das wird niemand als Vorteil erachten.
Die meisten Lootboxen hingegen bieten klare Vorteile, ergo wird auch hier die Sogwirkung abermals verstärkt, da man durch den Zufallsfaktor gepaart mit den klaren Vorteilen dazu animiert wird, immer und immer wieder neue Lootboxen zu kaufen, bis man die Epic Facemelt0r-Gun sein eigen nennt.
Übrigens kann man die Figuren in Ü-Eiern weiterverkaufen, Sammler geben für die richtigen Figuren teils Unmengen von Geld aus.
Es besitzt beides durchaus eine Suchtwirkung, nur ist diese bei Lootboxen in meinen Augen um ein vielfaches größer als bei Ü-Eiern.
Akabei hat geschrieben: ?23.11.2017 10:20Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Das ist auf jeden Fall ein größeres Problem für die Gesellschaft als Lootboxen in einem Star Wars Spiel.
Kann ich gut verstehen, jedoch gibt es in meinen Augen innerhalb dieses Bereichs dann weitaus schlimmere Kandidaten, welche von sich dann auch noch behautpten, sie seien gesund für Kinder.
Die Schokolade innerhalb eines Ü-Eis fällt da noch gering aus.
schrieb am