von Julian Dasgupta,

OnLive: Das kostet die Konsole

OnLive (Service) von
OnLive (Service) von - Bildquelle: OnLive
In hiesigen Gefilden wird OnLive offiziell erst irgendwann im nächsten Jahr ans Netz gehen, in Nordamerika ist der Stream-Dienst bereits seit der E3 verfügbar.

Wer ihn nutzen wollte, musste bis dato einen Client verwenden, der für Windows- und Mac-Rechner zur Verfügung steht. Wer allerdings lieber ohne Umwege am Fernseher spielen möchte, wird ab dem 2. Dezember - in den USA eben - zu einer kleinen Konsole greifen können, die dann anstelle der Software als Mittelsmann agiert.

Auf dem offiziellen Blog verkündet Steve Perlman, dass das schon lange vor dem Launch des Dienstes angekündigte Gerät mit 99 Dollar zu Buche schlagen wird. Dafür erhält man neben der eigentlichen Konsole noch ein HDMI-Kabel, ein Spiele-Gutschein im Wert von 50 Dollar sowie einen kabellosen Controller.

Die 'MicroConsole' liefert ein 1080p-Signal, (Surround-)Audio via HDMI- oder optischem Ausgang und unterstützt auch 3D-taugliche Fernseher. Software mit 3D-Support scheint es bis dato aber noch nicht zu geben. Bis zu vier Controller können gleichzeitig per Funk oder USB angeschlossen werden. Neben Gamepads lassen sich auch Tastaturen und Mäuse anstöpseln. USB- oder Bluetooth-Headsets sollen ebenfalls andocken können. Der Hersteller wirbt außerdem damit, dass das Gerät komplett ohne Lüfter auskommt und gerade mal sechs Watt verschlingt.

Der Onlive-Gründer teilt noch mit, dass es in allzu ferner Zukunft auch ein Flatrate-Angebot für Spiele geben wird - bis dato kann man Spiele nur individuell mieten. Anderen Angaben zufolge wird sie allerdings zuerst nur für ältere Spiele und ausgewählte Indie-Titel gelten.

Wer mehr über die MicroConsole wissen will, wird bei den Kollegen von Joystiq fündig - die konnten das Gerät, das ungefähr so groß wie ein DS ist, nämlich schon mal antesten.



Kommentare

Cablescrew schrieb am
also ich hab auch ein paar trials gespielt und war eigentlich überrascht!
die bildqualität ist echt gut...noch nicht so gut wie auf einer 360 oder ps3 aber ich glaube das system ist an sich noch nicht ganz ausgereizt.
die lags mit tastatur und maus habe ich auch, mit einem controller funktioniert aber alles bestens.
Syriuslokan schrieb am
...habs grad mal getestet, mit ner 16000er Leitung
Hab Trials genutzt, die ne halbe Stunde lang laufen...
Spürbar war der Lag.Sprich Tastatur-Eingaben, sowie Mausbewegungen ziehen nen spürbaren Lag hinter sich her.Gefühlte halbe Sekunde...
Außerdem war bei mir die Grafik..nun ja...krisselig ist wohl das richtige Wort.
Von High End war bei mir nix zu sehen....
...
schefei schrieb am
Nanimonai hat geschrieben:
4lpak4 hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:Natürlich sind ein paar tausend Server besser und vor allem auch umweltschonender als ein paar Millionen Kopien aus Plastik, Papier und Sondermüll. Stellst du das wirklich ernsthaft in Frage oder war dein Statement nur Provokation?
hmm... schwere frage... was ist schlimmer: noch mehr müll, der verbrannt wird und die atmosphäre belastet oder noch mehr kernkraftwerke...
Stellst du gerade die These auf, dass der Energieaufwand für ein paar tausend Server höher ist als der Energieaufwand, ein paar Millionen CDs, Booklets und Plastikverpackungen herzustellen, die dann neben dem Herstellungsprozess am Ende auch noch Abfall und Sondermüll sind, der wiederum mit Energieaufwand entsorgt werden muss?
Jetzt sind es ein paar tausend Server(obwohl ich fast schon hunderttausend sagen würde), die müssen aber auch immer mehr werden und das nur für Onlive.
Dann musst du noch die Server der ISPs dazurechnen (reden wir mal nur vom offlinegaming).
Es ist sehr viel Energieaufwand nötig um ein Spiel erst zu berechnen und dann wieder in Echtzeit zu komprimieren.
Und aus was sind die Server denn gemacht? Aus Holz? Ich behaupte mal das ist mehr Sondermüll als 30 CDs zusammen.
Und wer auch noch glaubt mit Onlive Hardwarekosten zu sparen den verstehe ich onehin nicht, die müssen genauso ihre Kosten für Hardware und Stromverbrauch decken, und ratet mal wer das bezahlen darf.
Das kommt mir irgendwie so vor wie die Leute die ihre IPhones um 0? kriegen.
EinfachNurIch schrieb am
Wie man OnLive irgendwie gutreden kann, ist mir ein Rätsel. Aber es soll halt jeder nach seiner Definition glücklich werden. Aber in einem Punkt muss ich energisch widersprechen. Man muss nicht alles gutheissen und eine Chance geben. Manches ist einfach per definition Quatsch und da zähle ich OnLive dazu. Bevor jetzt jemand fragt wie das mit älteren Spielen so ist, vielleicht schaffe ich es ja mal endlich Baldur's Gate und Baldur's Gate 2 + AddOns durchzuspielen. Habe das öfter, daß ich Spiele erste Jahre nach dem Kauf tatsächlich Spiele, z. B. Divine Divinity habe ich erst letztes Jahr mal gespielt, nachdem es Jahre bei mir im Schrank gestanden hat.
Das würde mit OnLive natürlich gar nicht gehen. Und der Hinweis mit den Büchern, Musik und Filmen aus dem Netz, weissen natürlich einen immensen Unterschied zu OnLive auf. Die Filme, Musik und Bücher besitze ich tatsächlich als Datei und kann sie jederzeit kopieren, lesen und/oder hören. Was immer ich mir so vorstelle. Dieses System kann man noch am ehesten mit Steam vergleich und selbst da ist ein riesiger Unterschied, da Steam ja auch gleichzeitig DRM ist und ich ohne Steam letztendlich meine dort gekauften Spiele nicht spielen kann. Auch das halt ich für inakzeptabel aber auch hier kann jeder tun und lassen was er will. Aber OnLive ist damit überhaupt nicht zu vergleichen. Da habe ich letztendlich gar nix mehr in der Hand und wenn das Ding baden geht, was ich für sehr wahrscheinlich halte und auch hoffe, dann hat man gar nix mehr.
Und dann kommen natürlich noch so Sachen wie Serien hinzu, habe mir erst vor ein paar Monation endlich die Komplette Serie Babylon 5 gekauft, sowas will man natürlich nicht wegwerfen und ist eigentlich für die "Ewigkeit" gedacht, zumindest bis sich die DVDs auflösen.
Nicht jede Idee, die aus reiner Kommerzgier geboren wird, muss tatsächlich realisiert werden und ist der Unterstützung würdig. Auf der anderen Seite wird inzwischen so viel Scheiße produziert und auch konsumiert, daß es auf...
Nanimonai schrieb am
Paranoia Agent hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:
Paranoia Agent hat geschrieben: Mein Punkt ist der, dass (wenn sich sich Cloud-Gaming durchsetzt) irgendwann Spiele kommen werden, die nur mehr auf OnLive bauen werden und dann ist es (sehr wahrscheinlich!) eben nicht mehr möglich diese anderswertig anzubieten oder per Emulator zu starten usw. einfach weil sie nie im Vertrieb waren.
Das wird dann vermutlich der Markt vorgeben. Wenn die Nachfrage nach dem ein oder anderen Spiel noch ausreichend hoch ist, wird sich auch ein Anbieter dafür finden lassen. Pech haben in diesem Szenario dann tatsächlich die wenigen Leute, die bestimmte Spiele spielen möchten, obwohl die Nachfrage zu gering ist, um sie wirtschaftlich verteiben zu können.
Aber wer sagt, dass Onlive oder welcher Anbieter auch immer dann nicht bei ausrangierten Spielen eine Donwloadfunktion für einen kleinen Obulus anbietet? Also Spiele, bei denen es sich nicht mehr rechnet, sie auf den Servern laufen zu lassen, die aber als Datenmaterial noch vorhanden sind. Ich als Onlive würde das doch auf jeden Fall anbieten, wenn ich damit noch ein bisschen Geld verdienen kann, anstatt ausrangierte Spiele einfach für immer zu löschen.
Kann man machen, werden sie aber nicht. Die Spiele werden dann sicher für die OnLive Server Struktur optimiert und vermutlich etwas anders aufgebaut sein. Da die Spiele in Installer umwandeln sodaß sie auf jeder Konfiguration der Heim-PCs laufen wird sich nicht rechnen.
Wie gesagt, ich stöbere gerne in alten Spielen und freu mich über jeden Oldie der einem GoG usw. hinzugefügt wird, einfach weil ich dann weiß, dass er noch verfügbar ist, sollte ich mal Bock drauf haben.
Dass das nicht die Priorität der Mehrheit ist, ist klar aber Mainstream-Bewegungen haben eben auch immer ihre Nachteile für die Nischenmärkte.
Mich persönlich stört das eben, aber vielleicht kommt alles nur halb so schlimm und es gibt langfristig parallel Anbieter mit verschiedenen Vertriebsmodellen. Dann gibt es...
schrieb am