von Julian Dasgupta,

Xbox One: Gerücht: Microsoft gestattet Indies das Self-Publishing

Xbox One (Hardware) von Microsoft
Xbox One (Hardware) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Wie die Game Informer berichtet, wird Microsoft angeblich nach der DRM-Kehrtwende auch in einem anderen Bereich den Rückwärtsgang einlegen: Der Hersteller wird Indie-Entwicklern auf der Xbox One das Self-Publishing gestatten - also das eigenständige Veröffentlichen von Spielen, ohne dass ein größerer Dritthersteller oder Microsoft selbst als Partner an Bord sein muss.

Laut der neuen Richtlinien dürfen Entwickler sogar selbst Releasetermine und Preise festlegen. Dies wäre eine deutliche Abkehr von der XBLA-Handhabung, bei der kleine Entwickler weder den konkreten Termin noch den Preis bestimmen können.

Microsoft will außerdem seinen häufiger kritisierten Zertifizierungsprozess überarbeiten. Bekannt war bereits, dass auf der Xbox 360 neuerdings keine Zertifizierungsgebühren für Patches erhoben werden. Bis dato galt: Ein Update kann ohne Kosten veröffentlicht werden - jeder weitere Patch zieht recht happige Kosten nach sich.

Das neue Modell sei eher vergleichbar mit iTunes: Microsoft wolle die Abnahme von Software und Patches innerhalb von 14 Tagen bewerkstelligen. Der Plattformbetreiber werde dabei nicht mehr umfangreiche Code-Checks durchführen, sondern eher allgemein überprüfen, ob Richtlinien und Vorgaben eingehalten werden.

Grundsätzlich sei es außerdem möglich, aus jeder handelsüblichen Konsole ein Debug-Kit zu machen - so Microsoft den entsprechenden internen Hebel dafür umlegt. Damit könnte auch unfertige bzw. nicht final zertifizierte Software, wie z.B. Betaversionen, ausgeführt werden. Ein nächster Schritt könnte eventuell die Softwareentwicklung ähnlich wie mit XNA auf Xbox 360 auf jeder Konsole ermöglichen.

Die mangelnde Zugänglichkeit der Konsole für kleine Studios war insbesondere in Entwicklerkreisen einer der großen Kritikpunkte an der neuen Konsole. Sollte Microsoft hier einlenken, bleibt natürlich die Frage, wie der Marktplatz zukünftig geordnet sein wird. Ursprünglich hieß es, die Trennung in Games on Demand, XBLA und XBLIG (Independent-Spiele) werde aufgehoben.

Schon vor einigen Tagen wurde gemunkelt, dass Redmond die Richtlinien lockern will.

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Kommentare

SethSteiner schrieb am
Wenn man es billig findet, kann man es doch auch einfach ignorieren. Auf keiner anderen Plattform war das mit den Indies ein Problem, Microsoft war eine - wozu? Ich habe als Spieler nichts davon.
Ash2X schrieb am
durruti hat geschrieben:
Ash2X hat geschrieben: Dem Spieler bringt das ganze so oder so nicht allzuviel: Indies ohne richtigen Publisher (wurden ja nicht ohne Grund abgelehnt) kann man zu 99,8% in der Pfeife rauchen.Es gibt Ausnahmen aber die "Indies" sind nicht gerade die Rettung sondern häufig nur eine Ansammlung von kopierten 16 Bit spielen samt Genres ohne deren Qualität nur annähernd zu erreichen oder nette Minigames mit frischen Ideen die maximal in so einem kleinen Ramen funktionieren.
Sollte es darüber hinausgehen ist meistens auch gleich ein Publisher mit an Bord und es gibt mittlerweile auch welche die sich auf Indies spezialisiert haben.
Also auf dem PC braucht man nicht unbedingt einen Publisher. Zum Beispiel haben E.Y.E.: Divine Cybermancy und Amnesia meines Wissens keinen. Xenonauts wird auch keinen haben. Das waren jetzt drei Spiele dir mir direkt eingefallen sind, gibts sicherlich noch viel mehr. Und diese drei sind nicht nur 16Bit-Kopien.
Und die Zahl 99,8 ist uninteressant, solange die anderen 0,2% gute Spiele sind und ohne Publisher released werden können. Keiner zwingt dich die schlechten Spiele zu kaufen oder dich durch alle Spiele im Store durchzuklicken. Man kann sich über alle guten Indies ausreichend im Internet informieren.
Die hochwertigen Titel,wie bspw Fez,Braid,Super Meat Boy & Co sind als reguläre XBLA-Titel erschienen unterlagen Tests und der Erfolg gibt ihnen recht.An dem Punkt sind sie allerdings nicht mehr Indies im eigentlichen Sinne,sind es doch MS die das Spiel der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Das kann man von der Indie-Sektion nicht behaupten - hier tummelt sich einfach nur Billig-Müll der bis auf extrem wenige Ausnahmen getrost als verzichtbar bezeichnet werden kann.
Die guten Titel sind dann ironischerweise bei Greenlight aufgetaucht...tja,Zeiten ändern sich...
Newo schrieb am
Bjud hat geschrieben:Ich finde es ganz schön anstrengend, wie sich hier aufgeregt wird. Ich habe das Gefühl, dass das Negative um jeden Preis aufrecht erhalten werden soll, nur damit die vorgefertigten Muster PS4 top, Xbox Flop passen.
Das Microsoft vielleicht tatsächlich eingesehen hat, dass sie mit bestehender Planung wohl Kunden vergraulen und deshalb an vielen Punkten einlenken, wird von einigen als Schwäche dargestellt. Klar ist das reine PR, aber sollte man nicht zumindest erkennen, dass hier Kritik wohl auch Wirkung bei Großunternehmen hat? Wie oft kommt das vor?
Ich finde es sollte wesentlich nüchterner an die Sache rangegangen werden. Beide Unternehmen, ob Sony oder Microsoft, sind nur daran interessiert so viel Geld wie möglich zu machen. Da baut keiner Konsolen, weil er Bock auf Videospiele hat...
Ich finde aber auch MS Strategie ganz schön anstrengend. Das ist mittlerweile wie Wahlkampf. Stückchen für Stückchen zurückrudern und das Blaue vom Himmel versprechen nervt langsam auch schon ganz schön. (In etwa wie ein Politiker, der dir in den Arsch kriechen will). Wieso net alles auf einmal raushauen und gut ist. In einem Monat wird wieder wegen irgendwas zurückgerudert usw, usw. Das kotzt mich jetzt schon an^^.
johndoe1229955 schrieb am
Microsoft has swung open the gates to indie developers by making the Xbox One a development kit in its own right. But how much does it cost to start creating indie games for Sony's rival PlayStation 4?
Polygon spoke to various development sources, who say that the PlayStation 4 dev kit costs about $2,500, which is $2,000 more than an Xbox One. Indie Xbox One developers will also pay a fee to Microsoft, which a source said is a few hundred dollars. Microsoft declined to talk publicly about the fee.
Although this $2,500 price is being cited in development circles, the game-makers we spoke to all said that Sony had lent them dev-kits for a limited period of one year, for free. As of right now, there are no dev-kits being sold. Sony is sending whatever it has available to favored developers. "All the indies I know got them for free," said one developer. "Sony has been amazing about kits and development thus far."
Another developer said that Sony is focused on loaners, rather than collecting fees. "They are handing them out like candy," he said.
"Self-publishing has been available on PlayStation platforms for over five years, so it's nothing new," said a spokesperson for Sony. "The process of devs bringing their games to market has continued to evolve, and PlayStation has led the charge in adapting and embracing new publishing rules to allow for more creative freedom for developers."
Quelle: http://www.polygon.com/2013/7/24/455384 ... ystation-4
johndoe1527797 schrieb am
Ist doch scheiß egal, ob da wer klaut! Der Kunde, also wir, profitieren. Ist mir doch scheiß egal, ob die Microsoft-/oder Sony Aktienkurs in den Keller geht. :lol:
Ihr habt Probleme....
schrieb am