Richard Leadbetter von Digital Foundry hatte die Gelegenheit, sich mit einigen Ingenieuren von Microsoft über die Architektur der Xbox One (
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Die starke Trennung sei notwendig um sicherzustellen, dass die allgemeinen System-Applikationen mit ihrem Workload nicht das Rendern der Spielgrafik beeinträchtigen können. So gebe es zwei Renderpipes, von denen eine mit hoher, die andere mit niedriger Priorität laufe. Zukünftig wolle man es Entwicklern aber vielleicht noch ermöglichen, einen Teil der bis dato reservierten GPU-Ressourcen abzugreifen, ohne die gesamte Systemfunktionalität zu beinträchtigen.
Die GPU der Microsoft-Konsole hat bekanntermaßen 12 Compute-Units, die der PlayStation 4 18. Laut Angaben der Microsoft-Leute habe man mit der Erhöhung der Taktrate um 6,6 Prozent mehr gewonnen als durch das Hinzufügen von zwei weiteren Recheneinheiten - Leadbetter sinniert allerdings, dies gelte nur für sehr spezifische Szenarien. Und während die 32 Render-Output-Units (ROPs) der PS4-GPU mehr als genug für eine 1080p-Auflösung seien, könnten die 16 ROPs der Xbox-One-GPU theoretisch an ihre Grenzen getrieben werden. Dass Launch-Titel wie Killer Instinct und Ryse nativ mit einer 900p-Auflösung arbeiten statt 1080p spreche auch nicht dafür, dass die Architektur so ausbalanciert sei wie von Microsoft behauptet, merkt Leadbetter noch an.
Man überlasse es den Entwicklern, ob sie niedrigere Auflösungen wie 900p oder 720p wählen und dafür eine höhere "Per-Pixel-Qualität" erreichen, so die Microsoft-Leute. Manche Spiele sähen dadurch insgesamt besser aus. Bei der Xbox 360 habe man ursprünglich auch eine Mindestauflösung von 720p mit zweifachem Anti-Aliasing vorgeschrieben und später davon abgesehen - die Entwickler wüssten selbst, wie sie ihre Spiele am besten aussehen lassen.
Wer sich für den technischen Unterbau der Konsole interessiert, sollte sich auf jedem Fall den vollständigen
Artikel anschauen, in dem deutlich mehr ins Detail gegangen wird. In einem
früheren Artikel war man bereits auf die Speicher-Architektur der Xbox One eingegangen.