Die Lionhearts sind unterwegs
Armed & Dangerous ist das zweite Spiel von den Planet Moon Studios, die mit Giants: Citizen Kabuto ihren ersten großen Hit landen konnten. Giants lebte von einer ideenreichen Welt, abgedrehten Charakteren und viel trockenem britischen Humor. Die gleichen Stärken finden sich auch im aktuellen Titel, denn mit solch einem durchgeknallten Team seid ihr noch nie zuvor auf Gegnerjagd gegangen.
Ihr selbst schlüpft in die Rolle von Roman, einem menschlichen Meisterdieb, der im Verlauf des Spiels ein Oldie-Jetpack auf den Rücken geschnallt bekommt und dann irgendwie sehr stark an die Meccs aus Giants erinnert. Begleitet werdet ihr von einem sprechenden schottischen Maulwurf mit einem eindeutigen Faible für hochexplosiven Sprengstoff und dem Tee trinkenden Roboter Q. Dieses glorreiche Team tritt gemeinsam unter dem Namen "Lionhearts" gegen einen fiesen Oberbösewicht mit einer gigantischen Armee aus endlosen Schergen an. Ein undefinierbares, kleines graues Alien, das aussieht, wie eine sprechende Kreuzung aus einem Grey-Alien und einer verschrumpelten Kartoffel, hilft euch außerdem auf dem schweren Weg und beweist, dass die Macht mit ihm ist.
| Der Hai hat wieder zugeschlagen! |
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Retro-Gameplay
Auch das Gameplay erinnert stark an den ersten Part von Giants, denn die "Lionhearts" steuert ihr in Third-Person-Ansicht durch die linearen, aber weitläufigen Levels, in denen es einfach nur darauf ankommt, alles abzuknallen, was euch vor die Flinte läuft. Es gibt zwar differenzierte Missionsziele (Bauern befreien, Gebäude sprengen, Schafe retten), aber im Grunde genommen läuft alles auf die stumpfe Eliminierung sämtlicher Gegner hinaus. Bei eurer Jagd gegen die Gegnermassen stehen euch die beiden Kumpels zur Seite, denen ihr kleine Befehle wie "Angreifen" oder "Verteidigen" geben könnt. Auf die Gegner schießen kriegen die KI-Kollegen sogar alleine hin. Wesentlich spaßiger hingegen ist das Waffenarsenal, schon allein die Hai-Wumme ist genial, denn ihr schießt einen Weißen Hai in den Boden, dieser schwimmt inklusive markanter Flosse durch das Gelände und verschlingt die Opfer von unten. Ebenso klasse ist die Upside/Down-Waffe, mit der ihr die Welt umdrehen könnt und die Gegner dann plötzlich nicht mehr auf dem Boden stehen sondern in der Luft sind und wieder runterfallen. In Kombination mit den Schwarzen Loch-Minen wird es recht richtig lustig. Wesentlich stumpfer ist jedoch ein als Tuba getarnter Granatwerfer.
| Die Lionhearts sind bereit zum Angriff! |
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Einzigartiger Humor
Getragen und gleichzeitig verbunden werden die 21 eintönigen Missionen durch absolut genial gemachte Videos, die mit einem sensationell abgefahrenen Humor aufwarten. Mal sind es nur Anspielungen auf Star Wars, dann kommt plötzlich Situationskomik zum Vorschein, die den Spieler so stark in ihren Bann zieht, dass die nächste Missionen auch nur durchgespielt wird, damit ihr das nächste Video sehen könnt. "Political correctness" ist übrigens ein totales Fremdwort, deswegen erscheinen einige Witze ebenso respektlos wie erfrischend locker.
Verpackt wurde das Ganze in eine fast zeitgemäße Grafik-Engine, die mit guten Texturen und einer ordentlichen Sichtweite aufwartet. Dennoch gibt es viel zu wenig Details und auch die Spezialeffekte lassen etwas zu wünschen übrig. Dafür überzeugt jedoch die Havok-Physik-Engine, die besonders mit der Upside/Down-Knarre gut zur Geltung kommt.