Ruhige Hand
Deutlich weniger Körpereinsatz ist beim Dartwerfen gefragt, denn hier muss man vor allem eine ruhige Hand und Nervenstärke beweisen, wenn man einen Cursor über die Scheibe bewegt und sein Ziel anvisiert, indem man die Wurfhand leicht nach hinten führt. Die eigentliche Kunst liegt dann im anschließenden Wurf, bei dem man die Hand möglichst
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Volle Konzentration und eine ruhige Hand sind beim Dart nötig. |
gerade und mit dem richtige Schwung nach vorne bewegen sollte. Etwas ärgerlich ist die Tatsache, dass mit Kinect für Dart separat kalibieren muss. Zur Auswahl stehen drei Variationen, die jeweils unterschiedliche Körpergrößen ansprechen. Problem dabei: Sind Spieler unterschiedlich groß, kann es zu Komplikationen kommen. Als ich z.B. mit meiner kleinen Nichte gespielt habe, konnte sie von Kinect nicht ordentlich erfasst werden, weil ich das Spiel auf meine Körpergröße eingestellt hatte. Da man die Einstellung nur über die Hauptoptionen ändern kann, mussten wir die Dart-Disziplin zunächst verlassen, um die Erfassung anschließend auf sie abzustimmen, während ich mich danach künstlich kleiner gemacht habe. Das Ziel besteht darin, von 501 Punkten möglichst schnell bei Null anzugelangen, wobei der letzte Wurf ein Double sein muss - spätestens hier ist also Maßarbeiten gefragt. Doch insgesamt ist das Dartwerfen eine der einfachsten Disziplinen - genau wie es im Vorgänger das Bowling war. Hat man einmal den Bogen raus, erzielt man hohe Trefferzahlen mit links. Eine zuschaltbare Hilfsfunktion zeigt außerdem durch ein Blinken an, wo man die Pfeile am besten in der Dartscheibe versenken sollte.
Mehr Feingefühl erfordert Golf - vor allem, wenn man kurz davor ist, den Ball im Loch zu versenken. Während man auf dem Weg zum Ziel mit recht schwungvollen Schlägen nicht viel falsch machen kann, ist später nicht nur die Kraft, sondern auch die richtige Position entscheidend für den Erfolg. Genau wie beim Baseball steht man hier seitlich vor dem Bildschirm und ändert durch leichtes Vor- und Zurückgehen den Schlagwinkel. Eine Auswahl an verschiedenen Schlägern findet sich in der Ausrüstung - gewechselt wird entweder via Sprachsteuerung oder per Hand. In höheren Schwierigkeitsgraden spielt außerdem der Wind eine zunehmend große Rolle, so dass
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Gerade im Splitscreen sind die Skiabfahrten eine Mordsgaudi. |
Timing oder eine angepasste Schlagposition wichtiger werden. Kurz vor dem Versenken des Balls wird eine weiße Hilfslinie eingeblendet - je dicker sie wird, desto besser ist die aktuelle Position. Beim Schlag muss man trotzdem noch das richtige Maß an Kraft umsetzen, was gar nicht so einfach ist.
"Skiiii foan"
Unkomplizierter geht es beim Skifahren zu: Durch Neigungen des Körpers fährt man in die entsprechenden Richtungen, um durch die Fähnchentore zu rasen - verpasst oder berührt man sie, wird eine Strafzeit addiert. Geschwindigkeit baut man auf, indem man sich in die Hocke begibt. An grün markierten Steigungen ist außerdem das richtige Timing für einen Sprung gefragt. Insgesamt ist Skifahren neben Dartwerfen die einfachste und unkomplizierteste Disziplin, die vor allem im direkten Splitscreen-Duell viel Spaß macht - gerade auch deshalb, weil die Körpersteuerung hier sehr viel präziser funktioniert als z.B. bei Ubisofts trägem MotionSports.
Last but not least geht es noch auf den Tennis-Court, wo man sich ebenfalls auf Wunsch im Splitscreen die Bälle um die Ohren schlagen darf. Das Ganze funktioniert so, wie man sich es vorstellt: Vorhand, Rückhand, Schmetterbälle, Slice und Top Spin - alles ist mit entsprechenden Armbewegungen möglich, auch wenn die Erfassung nicht immer gelingt und durch die Verzögerung kein echter Spielfluss aufkommen will. Um die Laufarbeit muss man sich nicht kümmern, allerdings kann man auch hier mit einem Schritt nach vorne mehr Power in den Schlag legen. Schade ist, dass man nur gegeneinander antreten kann - hier hat die Beachvolleyball-Disziplin des Vorgängers mehr Spaß gemacht, da man dort auch gemeinsam als Team spielen konnte. Genau das hätte sich eigentlich auch hier angeboten.