Extra Large indeed!
Die im wahrsten Sinne größte Veränderung der Hardware betrifft die Bildschirme. Hatte dieser beim Vorgänger eine Diagonale von knapp 9cm (Touchscreen: knapp 8cm), hält der 3DS XL mit 12,5cm bzw. 10,5cm dagegen - das ist ein Größengewinn von gut 90% pro Bildschirm, was den 3DS XL in Vita-Dimensionen katapultiert!
Den Größenvergleich mit der Vita muss der 3DS XL nicht scheuen, die Bildschirme sind fast gleich groß.
Das Plus an Übersicht entpuppt sich gerade beim 3D-Display als wunderbare Erweiterung, die man schon nach kürzester Zeit nicht mehr missen möchte - wenn ich vom 3DS XL auf meinen "alten" 3DS blicke, habe ich das Gefühl, dem Game Boy micro ins Auge zu blicken. Von der vergrößerten Darstellung profitieren vor allem die Spiele, die einen "tiefen" 3D-Effekt propagieren, wie
Super Mario 3D Land oder
The Legend of Zelda: Ocarina of Time.
Allerdings bleibt die grundsätzliche 3DS-Auflösung von 400x240 Bildpunkten (eigentlich 800x240, da für beiden Augen berechnet) unverändert, was gerade bei älteren Spielen von Nachteil sein kann, sehen diese dadurch doch noch zerfusselter aus als vorher. Das merkt man sowohl bei DS- als auch bei GBA- oder NES-Spielen, wenn man sie nicht gerade in nativer Auflösung laufen lässt (zum Aufrufen die Start- und Select-Taste gedrückt halten): Viele große Treppchen bei 3D-Spielen, aufgepustete Pixel bei 2D-Unterhaltung. Am "Sweet Spot", also dem Punkt, etwa 30cm vom Bildschirm entfernt, an dem man das 3D-Bild klar und ohne "Ghosting" sieht, hat sich aber nichts geändert.
Größerer Bildschirm = höherer Energieverbrauch = na toll, schon die Laufzeit des 3DS war nicht gerade berauschend! Wie soll die denn jetzt erst aussehen? Antwort: Nicht schlechter. Ein Live-Test mit der automatisch laufenden Demo von
Mario Kart 7 ergab eine Überlebensdauer des Akkus von etwas über sechs Stunden, bei vollem 3D-Effekt und höchster Helligkeitsstufe. Was in etwa dem 3DS entspricht.
Der Ärger des Botschafters
Der 3DS XL im Kreise einiger seiner Ahnen. Von oben im Uhrzeigersinn: Game Boy, Game Boy Advance, Game Boy micro, DSi XL, DS lite, GBA SP, 3DS XL. Man sieht: So gigantisch groß ist der neue Handheld im Vergleich gar nicht.
Wer den 3DS nicht nur mit im Laden gekaufter Software, sondern auch mit dem einen oder anderen Spiel aus dem eShop gefüttert hat, dürfte froh über die Nachricht sein, dass Nintendo dem 3DS XL keine 2GB-, sondern gleich eine 4GB-SD-Karte beigelegt hat. Angesichts der Tatsache, dass Big N seine Spiele künftig parallel im Handel und als Download verkaufen möchte, sicher keine schlechte Idee. Aber was ist denn nun mit all meinen DSiWare- und Virtual-Console-Spielen? Grundsätzlich macht Nintendo den Transfer einfach: Man startet das entsprechende Tool (das sich in den Systemoptionen versteckt) auf Ausgangs- und Zielsystem, bestätigt gefühlt tausend Mal, dass man wirklich alles übertragen möchte - und wartet. Hat man einige Einkäufe hinter sich, sieht man den putzig ackernden Übertragungs-Pikmin zwischen einer halben und einer Stunde bei der Arbeit zu. Und danach ist... nicht alles gut. Denn die Hälfte fehlt.
Was übertragen wird: Alles systeminterne wie Einstellungen, Mii-Sammlungen, alles was mit Street Pass zu tun hat (inkl. Mii Plaza und allen dortigen Spielen), DSiWare-Einkäufe sowie eShop-Einstellungen inkl. Download-Historie und Guthaben. So weit, so gut.