Raytracing-Hardware von Nvidia
Derzeit sind es die Grafikkarten von Nvidia, die Hardware-beschleunigtes Raytracing anbieten. Das Unternehmen präsentierte auf der gamescom 2018 die ersten kostspieligen Produkte in diesem Bereich und legte somit vor. Gemeint sind die Modelle aus der Geforce-RTX-Reihe auf Turing-Architektur mit den RT- und Tensor-Recheneinheiten - sowie die kürzlich veröffentlichten, leicht überarbeiteten Super-Modelle dieser Baureihe. Die "Super-GPUs" sollen im Vergleich zu den bisherigen RTX-Modellen einige Architektur- und Prozessoptimierungen, eine bessere Energieeffizienz sowie weitere Verbesserungen aufweisen.
Einige GTX-Prozessoren unterstützen Hardware-beschleunigtes Raytracing seit März/April 2019 ebenfalls, wobei der Hersteller angibt, dass mit diesen GPUs nur "wenig aufwändige" Raytracing-Effekte möglich sind. Hierzu gehören GTX 1060 6 GB, GTX 1070, GTX 1070 Ti, GTX 1080, GTX 1080 Ti, Titan X und Titan XP - alle nutzen die Pascal-Architektur. Gleiches gilt für die beiden Turing-Karten der 10er-Reihe (GTX 1600 und GTX 1660 Ti) sowie die Titan V (Volta). Bei vielen zu berechnenden Strahlen und komplexen Effekten sollen die RTX-Modelle klar überlegen sein (
Details). Nvidia spricht von zwei- bis dreifacher Leistung.
Raytracing-Hardware von AMD
Die Grafikkarten von AMD bieten derzeit keine explizite Raytracing-Beschleunigung auf Hardware-Ebene - hierzu zählt ebenso die erste Iteration der RDNA-Architektur (GPU: Navi 10). Die Berechnungen könnten zwar normale Shader übernehmen, die sind jedoch langsamer als die dedizierte Technik. Dennoch hat AMD durchblicken lassen, dass zukünftige Navi-GPUs (Jahr 2020) über eine Hardware-Beschleunigung verfügen sollen. Es wird spekuliert, dass diese Technologie in der Xbox Scarlett zum Einsatz kommen wird - entweder als Custom-GPU-Feature für Microsoft oder direkt für alle Modelle.
Dieses Video gibt einen Überblick über mehrere Spiele, die Hardware-beschleunigtes Raytracing auf Nvidia-Grafikkarten anbieten bzw. in Zukunft unterstützen werden. Zu sehen sind Control, Call of Duty: Modern Warfare, Wolfenstein: Youngblood, Synced: Off-Planet und Minecraft.
Auf der E3 2019 erwähnte Microsoft bei der Konsolen-Vorstellung jedenfalls Echtzeit-Raytracing (
wir berichteten). Später wurden dedizierte Raytracing-Kerne bestätigt. Es ist davon auszugehen, dass die PlayStation 5 (Arbeitstitel) gleichermaßen auf diesen Raytracing-Ansatz setzen wird, da AMD sowohl Microsoft als auch Sony mit dem SoC-Komponenten (System-on-a-Chip) versorgen wird (Quellen:
PC Games Hardware,
Computerbase).
Ansonsten verfolgt AMD - wie Nvidia - eine mehrstufige Strategie und will immer mehr, ausgewählte Raytracing-Features über einen längeren Zeitraum in die eigenen Produkte implementieren. Als weitere Zukunftsmusik wird Cloud-Berechnung von kompletten Raytracing-Szenen angeführt.
Was macht Intel?
Welche Strategie Intel verfolgt, ist noch unklar. Der Chip-Riese arbeitet in Zusammenarbeit mit
Wargaming an der Raytracing-Realisierung in World of Tanks - zur Darstellung von weicheren und realistischeren Schatten an den Fahrzeugen der Spieler. Das Raytracing funktioniert auf allen Grafikkarten, die DirectX 11 (ohne DXR) oder höher unterstützen, ist allerdings auf intakte Fahrzeuge und jene, die sich im direkten Sonnenlicht befinden, beschränkt. Die Unterstützung soll in den kommenden Updates für World of Tanks eingeführt werden.