Soundbar-Kauf: Die Qual der Wahl
Auf Kosten eines schlanken Gehäuses sparen TV-Hersteller nämlich gern am Platz für soundstarke Boxen im Fernseher. Um zusätzliche Bässe sowie präzise Mittel- und Hochtöne zur klangstarken Untermalung von actionreichen Spielen wie Call of Duty oder atmosphäre-Krachern wie Elden Ring oder God of War: Ragnaröl muss dann ein Peripherie-Gerät her. Mit Soundbars lässt sich mehr Sound aus einem Flachbild-TV herausholen. Das Angebot ist riesig: Es gibt Soundbars beispielsweise mit zusätzlicher Bass-Box („Subwoofer“) und teils auch mit Extra-Lautsprechern („Rücklautsprecher“).
Diese Soundsysteme versprechen neben einem tollen Rund-um-Klang beim Spielen, Musik- oder TV-Genuss. Doch auch Soundbars ohne zusätzliche Bass-Box oder Rücklautsprecher bieten Raumklang dank Dolby Atmos. Auch darf man bei diesen Modellen oft auch einen vernünftigen Bass oder annährend räumlichen Klang erwarten. Die Geräte aus den beiden Soundbar-Testfeldern – bis 500 Euro und ab 500 Euro – müssen aber auch zu den heimischen Gegebenheiten passen. So sollte sich eine Soundbar entweder unter dem Flachbild-Fernseher platzieren oder an der Wand zu montieren lassen.
Wie gut die Soundbars klingen, ermittelten die Tester per Hörtest im Labor.
Soundbars: Das Testfeld im Überblick
Aus dem Testfeld der Soundbars über 500 Euro bietet etwa die LG DS95QR im Set einen Subwoofer und zwei Satelliten-Boxen. Die Peripherie-Geräte lassen sich kabellos (per Funk) mit der Soundbar verbinden. Zusätzlich stecken im Gerät noch drei nach oben abstrahlende Lautsprecher – LG spricht hier von Upfiring-Kanälen. Die gleiche Technologie unterstützen auch die beiden Rücklautsprecher. Alle Boxen (ein sehr kräftiger Subwoofer, zusätzliche Mittel- und Hochtöner) hat der Hersteller Nubert in seiner knapp 2.000 Euro teuren nuPro XS-8500 RC-Soundbar untergebracht. Kein Wunder daher, dass diese mit 32,5 kg sehr schwer und sehr groß ausfällt. Dafür klingt die Nubert bei basslastigen Sounds mehr als raumfüllend.
Sind Subwoofer und Satellitenboxen optimal zum TV und Sofa positioniert, sitzen die Spieler mitten im „Geschehen“.
Sie ist für den Spiele-Spaß in einer Altbauwohnung auch nur bedingt geeignet – jedenfalls wenn man es sich nicht mit den Nachbarn verderben möchte. Nicht nur weil sie mit einer Länge von 56 Zentimeter deutlich kompakter ist, eignet sich die Sonos Ray auch für kleinere und hellhörige Räume. Ausgestattet ohne Extra-Bass-Box ist ihr Betrieb vergleichsweise leise – dennoch erreichen Sound und Klang beim Spielen oder TV schauen ordentliche Werte. Das gilt auch für Harman Kardon Citation MultiBeam 1100 (aus dem “Über-500- Euro”-Testfeld), zu der ebenfalls kein Subwoofer oder Satelliten-Boxen mitgeliefert werden. Sie liefert eine solide Sound-Wiedergabe und ausgewogenen Klang für die heimischen Räumlichkeiten.
Anschließen und aufstellen
Den Ton vom TV empfangen die Soundbars aus dem Test per HDMI-Kabel. Dabei steht der Enhanced Audio Return Channel (verbesserter Audiorückkanal – eARC) im Mittelpunkt des Geschehens. Einzig die Sonos Ray (Anschluss über ein optisches Kabel) unterstützt HDMI nicht. Ohne Bluetooth – etwa um Sound vom Smartphone zu empfangen – müssen sie die Soundbars von Sharp, Xiaomi und Sonos auskommen. Sprachsteuerung über den Google Assistant, Amazon Alexa oder Apple AirPlay bieten ebenfalls nicht alle der getesteten Soundbars. Nutzerinnen und Nutzer der Xiaomi-, Sharp-, Panasonic- und Teufel-Soundbars müssen auf diese Form der Konnektivität vom Smartphone oder Tablet zu Soundbar verzichten.
Viele der Soundbars aus dem Test lassen sich auch per Smartphone steuern (im Bild: Die Sennheiser Ambeo).
Die Sonos Ray kann Sounds vom Smartphone empfangen – dafür muss jedoch zunächst eine entsprechende iOS– oder Android-App auf dem Handy installiert werden. Auch die Geräte von Nubert, Sony, LG, Sennheiser, Teufel und Harman Kardon können vom Smartphone ausgehend via App angesteuert werden.
Alle Soundbars unterstützen WLAN – etwa um sie ins Heimnetz einzubinden. Die Modelle von Sony, LG, Harman Kardon Sennheiser und Sonos ermöglichen zudem Multiroom. Darüber lässt sich der Sound auf weitere Netzwerk-Boxen verteilen, die auch in anderen Räumen aufgestellt werden können. Für eine optimale Positionierung der Soundbars im Gaming-Zimmer sollten die Geräte entweder unter dem TV stehen – etwa auf einem TV-Möbel wie einer Sidebar. Oder aber an eine Wand hinter dem TV angebracht werden. Dafür wird zu den meisten Soundbars aus dem Test Equipment zur Wandmontage mitgeliefert.
Dolby Atmos sorgt für Raumklang
Subwoofer lassen sich auch – mit dem Bass nach oben – hinlegen, etwa unter den ein Sofa in der Nähe des TVs.
Die meisten Soundbars aus dem Test unterstützen die Soundformate Dolby Atmos und DTS:X. Diese versprechen einen dynamischen dreidimensionalen Kinoklang fürs Zuhause. Dolby Atmos gehört zu allen fünf der getesteten Über-500-Euro-Soundbars zur Inklusive-Ausstattung. Aber auch bei den “Unter-500-Euro“-Modellen ist Dolby Atoms vertreten – die Soundbars von Panasonic und Sharp bieten das Rund-um-Hörvergnügen. Mit einem fein aufeinander abgestimmten Gleichgewicht zwischen basslastigen und hochtönigen Soundeffekten liefert die die Nubert nuPro XS-8500 RC den insgesamt besten Klang im gesamten Test.