Special: Independent Games (Sonstiges)

von Michael Krosta



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Der Kult geht weiter

Ähnlich verhält es sich mit Segas Dreamcast - einer weiteren Konsole, die sich kommerziell zwar nicht gegen die übermächtige Konkurrenz der PlayStation 2 am Markt durchsetzen konnte, aber in der Entwickler-Gemeinde immer noch sehr beliebt ist. Der Grund: Mit dem kostenlosen und legal entwickelten KallistiOS wurde es möglich, auch unabhängig von Segas lizenzpflichtigen Softwarebibliotheken Spiele und Anwendungen für Dreamcast zu entwickeln, die auch ohne Mod-Chip in der
Der unabhängig entwickelte Shooter Last Hope erschien 2007 für Segas Dreamcast. 
Konsole funktionierten. Das Ergebnis war ein extrem breit gefächertes Angebot an Spielen unabhängiger Entwickler sowie massig Tools vom MP3 bis hin zum DivX-Player, das selbst heute noch mit Neuheiten bereichert wird. So erschien im vergangenen Jahr u.a. eine Umsetzung des NeoGeo Homebrew-Shooters Last Hope in diversen Online-Stores.

"Die erste Frage, die beantwortet werden kann ist die, warum unabhängige Entwicklungen auf Dreamcast funktionieren. Drei wichtige Dinge spielen Dreamcast in die Hände: Erstens hat das System den Ruf, ein innovatives System für Hardcore Gamer zu sein[...]. Das macht sie zu einer perfekten Konsole, um neue, innovative Ideen auszuprobieren, da die User-Basis, die solche Spiele genossen hat, immer noch zu Dreamcast steht. Außerdem wurde Dreamcast auf legalem Weg offen gelegt. Das war ein großer Bonus, denn es bedeutete, dass die legale Arbeit herauszufinden, wie man kleine unabhängige Spiele veröffentlichen kann, bereits gemacht wurde. Und die daraus resultierende Entwicklungsumgebung war ausreichend robust, um alle möglichen Entwicklungsprojekte zu handhaben. Schließlich hatte Dreamcast ein Hintertürchen, das es erlaubte, günstige Standard-Medien abzuspielen. Alle Veröffentlichungen von GOAT Store Publishing erschienen auf CDs, da Dreamcast sie sofort starten kann. Dadurch bleiben die Preise niedrig, was bedeutet, dass wir den kleineren Preis an die Kunden weiterreichen und gleichzeitig mehr für die Entwickler herausbekommen", so Dan Loosen, der Boss des GOAT Stores im Gamasutra-Interview 2006.

So ist es auch keine Überraschung, dass GOAT zu einer beliebten Anlaufstelle unabhängiger Entwickler
Totgesagte leben länger: Die Independent-Szene sorgt dafür, dass der Software-Nachschub für Segas Kult-Konsole nicht abreißt.
wurde, um die eigenen Spiele vertreiben zu lassen. Dazu zählen z.B. Titel wie Cool Herders, das mittlerweile sogar für Nintendos DS umgesetzt wurde. Schaut man sich aktuelle Releaselisten an, wird man feststellen, dass 2007 eine Menge neuer Independent-Titel erschienen sind - teilweise sogar im Vertrieb von Sega - und auch in diesem Jahr mit angekündigten Spielen wie Exzeal oder Dalforce noch Nachschub kommen wird. Dreamcast ist tot? Von wegen! Das Beispiel der Sega-Konsole zeigt deutlich, wie die Independent-Szene ein System erfolgreich am Leben halten kann. Dazu gesellen sich viele Hobby-Entwickler, die ihre Kreationen kostenlos zur Verfügung stellen und dabei trotzdem eine ordentliche Qualität abliefern. So dürft ihr in Gianas Return in einer inoffiziellen Fortsetzung des kultigen Jump'n'Runs Giana Sister rumhüpfen, euch in einem Bomberman-Klon gegenseitig in die Luft sprengen oder aber in einer Tetris-Umsetzung Klötzchen stapeln. Nicht zu vergessen, dass auch die Demoszene auf die Dreamcast-Konsole aufmerksam wurde und ein paar beeindruckende Effekt-Shows abgeliefert hat.

Ein ähnliches Vorhaben wie die Dreamcast-Anhänger mit KallistiOS verfolgte man auch mit OpenXDK - einem Compiler für die Xbox, der allerdings ohne Microsoft-Routinen auskommt und damit folglich ebenfalls eine legale Entwicklungsumgebung bieten würde. Da die offizielle Seite mittlerweile nicht mehr existiert, ist die Weiterführung des ambitionierten Projekts eher zweifelhaft, weshalb eigene Spiele ohne offizielle Lizenz auf der Xbox neben den vielen Emulatoren auch in Zukunft hauptsächlich in der illegalen Szene entstehen.

Sony als Pionier?

Sony erkannte verhältnismäßig früh den Wunsch kleinerer Entwickler, eigene Spiele ohne großen finanziellen Aufwand zu kreieren. Deshalb veröffentlichte man 1997 die so genannte Net Yaroze, die äußerlich wie eine schwarze PlayStation aussah. Dabei wurden die Programme am PC geschrieben, kompiliert und anschließend über ein Verbindungskabel an die PlayStation gesendet, die im Vergleich zur normalen Konsole vom Regionalcode befreit war. Entsprechende Tools wurden auf einer CD-ROM mitgeliefert, allerdings waren diese verglichen mit den Werkzeugen für große Studios und Publisher stark eingeschränkt, so dass nur selten Spiele mit 3D-Grafik gebastelt werden konnten. Dafür war der Preis günstig und happig zugleich: 750 Dollar waren für eine Net Yaroze fällig. Das ist wenig, wenn man es mit dem Anschaffungspreis eines "großen" Dev-Kits vergleicht. Für den Hobbyprogrammierer von nebenan war sie trotzdem zu teuer, weshalb viele von ihnen lieber auf gemoddete PlayStations gesetzt haben, um eigene Spiele zu entwickeln, da die Net Yaroze
Die schwarze Net Yaroze war ein kommerziell erhältliches, aber stark eingeschränktes Dev-Kit für Hobby-Entwickler von PS1-Spielen.
darüber hinaus auch nicht fähig war, CD-Rs abzuspielen. Deshalb war das Testen und Zocken der Eigenkreationen nur in Verbindung mit dem PC möglich. Allerdings wurden in unregelmäßigen Abständen die besten Net Yaroze-Spiele auf den Cover-CDs des offiziellen PlayStation-Magazins veröffentlicht.

Wer jetzt glaubt, Sony habe mit der Net Yaroze als erstem Dev-Kit für Konsumer Pionierarbeit geleistet, der liegt falsch. Mit Develo gab es bereits in Japan eine Entwicklungsplattform für NECs Konsole PC-Engine, die mit einem C-Compiler sowie einem Assembler daher kam. Auch hier wurden die so entstandenen Spiele auf Demo-Discs veröffentlicht - so z.B. der Titel Freesbee John. Auch für Bandais Konsole WonderSwan bekamen Japaner ein Dev-Kit für Jedermann, das auf den Namen WonderWitch hörte. Im Lieferumfang befand sich neben einer Windows-Software auch eine wieder beschreibbare 128 Mbit Cartridge, die auch in Standardkonsolen verwendet werden konnte. Nach diversen Programmierwettbewerben wurden einige der so entstandenen Spiele veröffentlicht und auf Modulen verkauft - so z.B. Judgement Silversword - Rebirth Edition und Dicing Knight. 

               

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