Test: Prince of Persia (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
04.12.2008
kein Termin
15.12.2009
15.08.2009
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Spielinfo Bilder Videos
Ansehnliche Akrobatik

Mit dem neuen Handschuh kann der Prinz bei Funkenschlag an Steilwänden hinab rutschen und seine Richtung ändern.
Auf dem Weg zu den Lichtkeimen kann man auf ein sportives Repertoire zurückgreifen: Egal ob elegante Wand- oder Deckenläufe, waghalsige Sprünge, Rutschpartien, Gehangel an Weinranken oder Geschwinge an Seilen - alles ist dabei, was das Jump'n Run-Herz begehrt und wenn es auf den Ballonen plötzlich zu einem Hindernislauf kommt, erinnert die kreisrunde Perspektive fast an die Planeten eines Super Mario Galaxy ; auch wenn hier leider alles wie auf Schienen abläuft:

Der Prinz hat jedenfalls mehr Bewegungen auf dem Kasten als in den letzten Abenteuern und er darf sich in mächtigen, verschachtelten Hallen und Palästen austoben, gerät in kerkerartige Katakomben und in ein riesiges Freiluftareal voller Steilwände, Schluchten und Türme. Wenn es bergab geht, kann man die Krallen des neuen Handschuhs nutzen, um bei Funkenschlag etwas langsamer nach unten zu kratzen, während man geschickt die Richtung ändert. Aufgelockert wird die Akrobatik von Rätseleinlagen, die meist den richtigen Dreh von verlangen: Mal muss man Scheiben in die richtige Reihenfolge bringen, mal muss man Wasser über mehrere Becken abfließen lassen oder Säulen so bewegen, dass man später Plattformen erreichen kann.

Absprungsichere Wiederholungen

Die Bilderbuchkulisse fasziniert vor allem in den ersten Stunden, später gewöhnt man sich an die Schauplätze und entdeckt die vielen inhaltlichen Wiederholungen, die zur Routine führen.
Das Problem beim Klettern ist nur, dass fast alles todsicher zu meistern ist - man hat sogar das Gefühl, dass manchmal eine automatische Richtungskorrektur am Werk ist, um dem Prinzen die letzten Zentimeter zu gewähren. Die Sprungabfrage ist jedenfalls so verzeihlich, dass man kaum irgendwo runterfallen kann; auch wankende Säulen oder weg brechende Simse gibt es zu selten. Und selbst die Wandläufe sehen nur gefährlich aus, sind aber im Schlaf zu schaffen. Trotzdem kann Prince of Persia hier mehr Reize bieten als Tomb Raider: Underworld : Man freut sich regelrecht, wenn à la Ico wabernde schwarze Flecken mit dämonischen Kreaturen auftauchen, die über Wände kriechen- endlich kommt mal Timing ins Spiel! Und es gibt zwischendurch auch mal angenehm anspruchsvolle Passagen, die zwar keine Punktgenauigkeit, aber dafür eine gute Koordination der Reihenfolge erfordern, wenn man z.B. zuerst Wandlauf, dann Absprung, dann Wandlauf, dann Ringgriff und dann wieder Wandlauf einleiten muss. Echte Probleme entstehen noch zu selten durch fiese Fallen, sondern eher dadurch, dass die Kamera manchmal die Sicht auf den weiteren Weg versperrt; dann hilft nur das Ausprobieren.

Der Akrobatik fehlt der gewisse Nervenkitzel, zumal Elika immer da ist, wenn ihr stürzt: Sie hilft euch immer und überall wie eine sprechende Lebensversicherung.
Trotzdem schleicht sich auch deshalb eine gewisse Wiederholungsmüdigkeit ein, weil man auch die geheilten Orte mehrmals besuchen muss, um wirklich alle Lichtkeime zu finden. Das Fatale ist, dass dann innerhalb der Schauplätze nichts mehr passiert und dass sie aufgrund fehlender Tiere oder Menschen wie ausgestorben wirken - es gibt weder etwas zu entdecken noch zu interagieren; selbst Shadow of the Colossus war in Sachen Flora und Fauna lebendiger. Hier wirken selbst die verseuchten Gebiete lebendiger als die geheilten, da hier wenigstens Schattenwesen über Wände wabern und schwarze Wespenschwärme durch die Luft jagen.

Die Bilderbuchkulisse ist auf den zweiten Blick leider auch eine sterile. Die Schauplätze sind jedoch angenehm verschachtelt und großflächig. Ihr wisst nicht, wo es weiter geht? Kein Problem: Ähnlich wie in Fable 2 könnt ihr euch auch hier den Weg über ein magisches Hilfsmittel anzeigen lassen. Elika lässt dann ein weißes Licht in die richtige Richtung fliegen. Auf der Weltkarte könnt ihr auch einen Zielpunkt wie z.B. ein noch nicht gesäubertes Gebiet festlegen, so dass der Weg dann entsprechend angezeigt wird. Allerdings kann das Spiel spätestens nach fünf von seinen insgesamt etwa 15 Stunden wirklich nur noch landschaftlich neu Reize entfachen, während es inhaltlich und dramaturgisch verflacht. Man gerät in einen Trott.
   
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Kommentare

Rhaenis schrieb am
...aber es ist wirklich nicht perfekt.
Auf die Gefahr hin, dass die Gedanken schon jemand anderes hatte...
- Mir hätte es gefallen, wenn Elikas Hilfe z.B mit Lichtkeimen bezahlt wird. Dass Elika mit solchen den Weg zeigt, ist eigentlich schon ein Wink mit dem Zaunpfahl. Sammle Lichtkeime (die dann natürlich auch respawnen müssen), damit Elika mir helfen kann. Dann paßt man auch auf mit der Akrobatik, ich will ja immerhin die Portale noch freischalten. Außerdem hätte das die Motivation erhöht bereits "abgegraste" Areale nochmals aufzusuchen.
- Das "Ich kann nicht sterben" Szenario habe ich allerdings positiv aufgenommen. Mir gefällt der Gedanke, dass ich das Spiel wie eine Geschichte spiele; und in Geschichten liest man normalerweise kein "Dann starb ich und lud die Passage neu". Ich muss aber auch sagen, dass dieses Konzept wesentlich besser in "Sands of Time" verbaut wurde ("nonono, that´s not what happened; I defeated those monsters"). Das Elika mich beim Sturz rettet, finde ich okay, denn sie setzt mich am letzten Punkt ab, wo ich festen Boden unter den Füßen hatte. Das ist wesentlich besser, als den letzten Spielstand zu laden.
- Bosskämpfe: Ja, die sind wirklich langweilig, aber der Krieger hat mir gefallen. Seine Unbesiegbarkeit hat die Kämpfe deutlich aufgelockert, daher hebe ich mir den auch immer bis zum Schluss auf.
zero18 schrieb am
Ok Thread und auch das Spiel sind im Endeffekt alter Käse aber ich muss doch noch meinen Senf dazu geben, da ich es seit Februar besitze aber erst jetzt zum durchzocken gekommen bin.
Diese ach Elika rettet einen die ganze Zeit und Lichtkeim abgrasen blabla ist gar net so extrem. Ja klar rettet einen Elika die ganze Zeit wenn man aus versehen oder mit purer Absicht in nen Abrund hechtet aber mein Gott in jedem anderen Spiel wach ich halt am letzten Checkpoint auf. So hat es zumindest nen Faden das man eben nicht richtig stirbt sondern nur gerettet wird. Wie super ist COD 5 auf Veteran wenn man über hundert mal an der selben Stelle stirbt unendlich Gegner spawnen und ein Granatenhagel auf einem zufliegt als wär direkt hinter dem deutschen bzw. Japaner die zu produzierende Fabrik.
Ich kann jedem das Spiel nur herzlichst empfehlen. Ich selbst habe mich über die Story sehr gefreut auch wenn manche Dialoge sich wirklich stupide wiederholen und auch wenn die Bosskämpfe meist immer gleich ablaufen ist es einen Kauf wert. Schon lange hat mich kein Spiel mehr so berührt. Ich mag solche Schnulzen ala FF7 wo einem fast die oder sogar die Tränen kommen.
Wer auf sowas nicht steht der soll halt wieder Shooter zocken weils von denen ja kaum welche gibt. Spiele wie PP auf diese Art gibt es kaum noch nur noch blanke Action mit riesen Explosionen und noch weniger Handlung als eh schon von nem Shooter erwartet.
berussia schrieb am
AEV-Fan hat geschrieben:Mir war von Anfang an klar, dass das Spiel unter dem nicht vorhandenen Schwierigkeitsgrad "leiden" wird.
Als Vollpreisspiel ist es mir persönlich (auch auf Grund der vielen tollen anderen, neuen Titel derzeit) zu wenig. Wenns günstiger wird, werde ich es meiner kleinen Schwester kaufen, denke für eine 11-Jährige genau das richtige :)
jo hab es mir für 18 ? zugelegt und bin gespannt wie das game ist, ist platin machbar :roll:
rekuzar schrieb am
EinfachNurIch hat geschrieben:bei Two Thones bzw. Rival Sword (habe ich beide) sind mir die Fahreinlagen tierisch auf den Nerv gegangen. Sands of Time war aber super.
Du fandest das Game schlecht nur weil man einmal mitm Streitwagen fahren musste?
²Gargaros
Naja von der Story her ist das Spiel wirklich in Ordnung und auch der malerische Stil ist super umgesetzt (naürlich nur ein Pluspunkt insofern du darauf stehst).
Jedoch ist es einfach zu leicht und die Abläufe: Neues Gebiet erklimmen - zum Boss gehen - besiegen - Energiebälle( kA mehr was das jetzt nochmal genau war xD) einsammeln um damit wieder ins nächste Gebiet zu kommen, wiederholen sich immer wieder.
Aber EinfachNurIch hat schon recht, für zwischendurch ist es sehr unterhaltsam. Mit der Qualität der Vorgänger kanns mMn aber bei weitem nicht anschließen, denn da konnt ich auch 5 Stunden am Stück zocken ohne zu denken "okay.. jetzt reichts damit erstmal", was bei mir bei diesem PoP nach spätestens einer Stunde der Fall war.
EinfachNurIch schrieb am
gargaros hat geschrieben:Hm, das was ich bisher gelesen habe, schreckt mich schon vor dem kauf ab. Ich fand Prince of Persia Sands of Time und die nachfolger ganz gut, aber dieses Prince of Persia scheint ja nicht mehr so viel mit den alten teilen gemeinsam zu haben.
Ne, mit der Sands of Time Trilogie hat dieses PoP nix mehr zu tun, Gott sei Dank muss ich sagen. Ausser Sands of Time ist die PoP Trilogie eh nicht der Bringer. Bei Warrior within hat diese dauernde Flüchterei genervt und bei Two Thones bzw. Rival Sword (habe ich beide) sind mir die Fahreinlagen tierisch auf den Nerv gegangen. Sands of Time war aber super.
Das neue PoP ist halt einfach spassig und man muss schon a bisserl aufpassen. Viel passieren kann einem zwar nicht, aber es nervt dann schon, wenn man längere Sprungpassagen nochmal machen muss, oder bei einem Boss wieder von vorne anfangen muss, weil man was falsches gemacht hat. Aber es ist ein schön enpannendes Spiel. Die Wertung von 4Players nehme ich eh nicht mehr ernst. Da hängt einfach viel zu viel vom persönlichen Geschmack und der Tageslaune ab. Das ist nicht wirklich hilfreich. Ich habe keine Lust Persönlichkeitsprofile von Testern zu erstellen um zu wissen, ob der Test für mich hilfreich ist oder nicht.
schrieb am

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