Dadurch rutscht das eingängige und auf allen Systemen weitgehend gut zu kontrollierende Kampfsystem, das nur bei Ausweichrollen nach oben und unten etwa zickt, vollkommen in die Belanglosigkeit ab – zumal es der Fantasy-Prügler nie schafft, den rauen, ungehobelten Charme der Sega-Vorbilder zu replizieren.
Man kann zu dritt auf Monsterjagd gehen.
Immerhin kann man mit bis zu drei Spielern sowohl offline als auch online versuchen, den Ancaria überrennenden Schergen den Garaus zu machen. Dadurch werden zwar weder das Kampfsystem noch das Anforderungsprofil besser. Dennoch macht es geringfügig mehr Spaß, gemeinsam die Monster zu verdreschen – zumal man dann gemeinsam über den billig klingenden Heimorgelsoundtrack lästern kann. Allerdings hätte es nicht geschadet, wenn man die Anzahl der Gegner oder zumindest ihre Trefferpunkte an die Spieleranzahl angepasst hätte, da so der ohnehin magere Schwierigkeitsgrad aufgewertet werden könnte. Ein nur schwacher Ersatz dafür sind die Wetten, die man mit einem der NPCs in den Städten abschließen kann. Hier geht es darum, einen Abschnitt entweder in einer bestimmten Zeit zu bewältigen, mit einer bestimmten Punktzahl oder ohne zu sterben. Das ist nur leidlich spannend und war mir irgendwann vollkommen egal.
Rollenspiel light funktioniert
Was neben der stilistisch sauberen, aber unter dem Strich auch langweiligen Comic-Kulisse funktioniert, sind die leichten Rollenspiel-Ansätze, die Citadel seinem großen Namensvetter zu verdanken hat.
Mit der Ausrüstung, die man nicht nur als Beute findet, sondern auch erwerben kann, weht ein Hauch von Sacred durch das eintönige Gekloppe.
Dazu gehören die Erfahrungspunkte, die sich zu einem Aufstieg summieren, bei dem man sich über neue (vorgewählte) Fähigkeiten sowie Punkte freuen kann, die man auf vier Eigenschaften verteilen darf.
Kein Spiel, das Sacred im Namen trägt, darf ohne Beute auskommen – und die gibt es auch hier. Sie erreicht zwar hinsichtlich Vielfalt oder Effektivität nie das Niveau, das man mit den klassischen Sacreds assoziiert, doch ich habe mich immer wieder ein wenig über neue Waffen gefreut, die allerdings keine Auswirkung auf Schlaggeschwindigkeit etc. haben, sondern sich auf reine Schadenswerte reduzieren lassen. Übrigens gilt auch hier: Die Nahkampfwaffen sind von allen Figuren nutzbar, es gibt nur ein paar Sonderausrüstungsgegenstände, die sich von Figur zu Figur unterscheiden - wobei man im Solospiel ohnehin nur Sachen findet, die man selber verwenden kann.