Der teure Weg zum Superstar?
Kosten die ersten Stufenanstiege noch zwischen 100 und 500 Credits, werden die folgenden natürlich teurer - und es gibt pro Fähigkeit satte 20 Stufen. Baut man z.B. die Fähigkeit "Jump Shooter" maximal aus, hat man als Center bei Würfen aus der Nahdistanz einen traumhaften Wert von 50 + 45 = 95. Dafür muss man allerdings im Laufe seiner Karriere satte 34.500 Credits investieren. Hört sich unerreichbar an, aber bei vier, fünf NBA-Spielen in der Woche hat man locker an die 1000 Punkte zusammen. Zumal man diese Matches auch simulieren kann und dann trotzdem diese Credits bekommt.
Schade, dass es kein situatives Training für einzelne Moves gibt. Aber dafür gibt es coole Video-Tutorials, von NBA-Stars gesprochen.
So kann man die Karriere also auch sehr gemütlich spielen, ohne jemals etwas dazuzukaufen. Und 2K Games gibt einem jetzt mehr Möglichkeiten, noch mehr virtuelle Währung zu gewinnen. Neben all den Meilensteinen und Rekorden, für die man ständig kleinere Beträge bekommt - für 50 Punkte in einem Spiel bekomme ich gerade mal 100, für 100 Freiwürfe in Folge bringen mickrige 200 Credits -, kann man im Spielmodus "The Stage" auch mal tausende Credits quasi im Streetball einsetzen und gewinnen. Aber auch wenn es letztlich nicht demotivierend ist, widerspricht dieses monetäre System zur Aufwertung von Fähigkeiten natürlich dem Simulationsansatz. Warum kann ich nicht wenigstens optional über aktives Training oder Herausforderungen gezielt mein Post-Spiel verbessern?
Die verfeinerte Spielmechanik
Lebendige Kulisse, elegante Dribblinge, intuitive Steuerung. Auf dem Platz erlebt man nahezu dasselbe Spiel wie im Vorjahr - es gibt nur kleine Zusätze wie z.B. eine Grafik für das Wurftiming. Ihr wollt sehen, wie sich Kevin Durant, Michael Jordan und Abdul-Jabbar in einem Team schlagen? Im Spielmodus "Mein Team" könnt ihr eine Mannschaft mit Stars aus allen Epochen des Basketball zusammenstellen.
Apropos: Es ist richtig klasse, dass NBA-Stars jetzt in Videos die Steuerung erklären. Wenn einem Kevin Durant die Dribbling-Moves zeigt, hat das was. Aber wo ist das situative Training hin, auf das Durant & Co noch verweisen, alles aktiv zu lernen? Ich habe lediglich das Einzeltraining oder Freundschaftsspiel gefunden - schade. Es wäre für die Auffrischung besser, wenn man nochmal alles praktisch nachspielen könnte, was es so an Post-Bewegungen und Dribblings gibt. Allerdings wiegt das vor allem für Kenner von NBA 2K14 nicht so schwer, denn es hat sich praktisch hinsichtlich der Steuerung und des Spielgefühls nichts geändert – NBA 2K15 spielt sich wie ein Zwilling. Deshalb habe ich auch auf eine Analyse der Spielmechanik verzichtet; falls ihr diese sucht, verweise ich auf den
Test des Vorgängers.
Egal ob Liga oder Franchise, Sammelkarten oder Streetball - es gibt zig Spielmodi. An die Qualität der Karriere kommt der Manageralltag allerdings nicht heran.
Neu sind lediglich Kleinigkeiten: Für den optimalen Wurf kann man jetzt z.B. eine kleine Grafik unter seinem Spieler nutzen, die quasi ein Zeitfenster anzeigt – lässt man den Stick los, wenn sich die von links nach rechts laufende Anzeige genau in der Mitte befindet, ist das Timing optimal. Je nach den Fähigkeiten des eigenen Spielers ist dieser Bereich schmaler oder breiter. Mein Center hat an der Dreierlinie z.B. nur einen klitzekleinen Bereich, so dass optimale Würfe sehr schwierig sind. Unter dem Korb ist der Bereich dafür so groß, dass er viel eher erfolgreich sein kann.
Zudem wirkt die Defensive natürlicher: Stealversuche werden gefühlt nicht mehr so oft abgepfiffen, Blocks sehen etwas authentischer aus. Und man hat jetzt eine Art „Tactical Defending“, wenn man als Verteidiger eng an den Ballführenden geht; hält man nicht nur L2, sondern auch R2 (Sprint) gedrückt, begleitet man den Offensivspieler komfortabler bei seinem Dribbling.